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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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plus Einkaufszentrum.«
    »Ich kenne die Gegend«, sagte Matt.
    »Dann wissen Sie sicher auch, daß es für die zwanzig Millionen Dollar, die Thorp darauf beliehen hat, geschenkt ist. Wir könnten es entweder selbst erschließen oder später mit nettem Gewinn verkaufen. Vor fünf Jahren war es über vierzig Millionen Dollar wert. Wenn der wirtschaftliche Aufschwung in Houston anhält, wird es bald wieder so viel wert sein.«
    Matt kritzelte einige Notizen in die Unterlagen und wartete nur auf eine Pause in Peters Vortrag, um ihm zu erklären, daß er es vorzöge, mit Intercorp in bereits bestehende Bauten zu investieren, als Peter hinzufügte: »Wenn Sie Interesse haben, sollten wir schnell handeln, weil Thorp und Collins angedeutet haben, daß sie jeden Moment ein Angebot für dieses Land erwarten. Erst dachte ich, sie bluffen, aber dann nannten sie Namen. Scheinbar ist Bancroft & Company, hier in Chicago, ganz wild auf das Land, und das wundert mich nicht. Etwas Gleichwertiges findet man in ganz Houston nicht. Wir könnten es für zwanzig Millionen kaufen und in ein paar Monaten für fünfundzwanzig oder dreißig an Bancroft's Weiterverkaufen. Soviel ist es mindestens wert.«
    Peter verstummte, weil Matthew Farrells Kopf plötzlich hochgefahren war und er Peter mit einem sehr seltsamen Gesichtsausdruck anstarrte.
    »Was haben Sie gesagt?« fragte er barsch.
    »Ich sagte, Bancroft & Company hat vor, das Land zu kaufen«, wiederholte Peter, der ein kaltes, berechnendes Funkeln in Farrells Augen zu bemerken glaubte. Fälschlich annehmend, Farrell wolle weitere Informationen, fuhr er rasch fort: »Bancroft's ist wie Bloomingale's oder Neimann-Marcus ein altes traditionsreiches Warenhaus, dessen Kundschaft vorwiegend der Oberschicht...«
    »Ich kenne Bancroft's«, sagte Matt kurz. Er überflog noch einmal die Thorp-Akte und stellte erneut fest, daß der betreffende Grund tatsächlich zu einem Spottpreis zu erwerben war und hohen Profit abwerfen könnte. Aber im Moment ging es ihm nicht um Profite. Er dachte vielmehr mit erneut aufsteigender Wut an die Art, wie Meredith ihn Samstag abend behandelt hatte.
    »Kaufen Sie es«, sagte er leise.
    »Aber wollen Sie denn nichts über die anderen Grundstücke wissen?«
    »Ich bin ausschließlich an dem Stück Land interessiert, das Bancroft's will. Lassen Sie von der Rechtsabteilung ein Angebot ausfertigen, fliegen Sie damit morgen nach Houston und unterbreiten Sie es Thorp persönlich.«
    »Ein Angebot?« Peter stotterte fast. »Wie hoch?«
    »Bieten Sie fünfzehn Millionen und vierundzwanzig Stunden Zeit zum Überlegen. Thorp wird fünfundzwanzig verlangen. Gehen Sie bis zwanzig, aber sagen Sie ihnen, daß das Geschäft nur gilt, wenn wir die Eigentumsrechte binnen drei Wochen haben.«
    »Ich glaube nicht, daß ...«
    »Noch eine Bedingung. Wenn Thorp unser Angebot annimmt, müssen sie die ganze Transaktion streng geheim halten. Niemand darf wissen, daß wir das Land kaufen, bevor alles perfekt ist. Lassen Sie das alles zusammen mit den üblichen Klauseln in den Vertrag einbringen.«
    Plötzlich fühlte Peter sich unbehaglich. Bisher hatte Farrell niemals eine Investition allein aufgrund von Peters Empfehlung getätigt. Weit davon entfernt. Er hatte alles selbst überprüft und eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wenn diesmal irgend etwas schief ging, würde Peter ganz alleine dafür geradestehen müssen. »Mr. Farrell, ich glaube nicht...«
    »Peter«, unterbrach Matt ihn freundlich, aber fest. »Kaufen Sie das gottverdammte Grundstück.«
    Peter nickte und stand auf, aber sein Unbehagen stieg von Minute zu Minute.
    Als Vanderwild gegangen war, drehte sich Matt zum Fenster und blickte über Chicago. Offenbar hielt Meredith ihn nach wie vor für minderwertig, für weit unter ihrem Status. Sie hatte das Recht dazu. Sie hatte auch das gute Recht, ihre Einstellung jedermann kund zu tun, der die Chicagoer Zeitungen las. Das hatte sie getan. Allerdings würde die Ausübung dieser Rechte sie zehn Millionen Dollar kosten - den zusätzlichen Preis, den sie für das Land in Houston würde zahlen müssen.

17
    »Mr. Farrell hat gesagt, ich soll ihm diesen Vertrag sofort bringen«, informierte Peter Miss Stern am folgenden Nachmittag, und seine Stimme klang autoritär.
    »Wenn das so ist«, erwiderte sie mit hochgezogenen Augenbrauen, »würde ich vorschlagen, daß Sie es auch tun.« Irritiert und verärgert darüber, daß er schon wieder ein Wortgefecht mit ihr verloren

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