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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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könnte, wenn ich einen offeneren Dialog befürworten würde.«
    »Und?« drängte er grinsend.
    »Und du hast an jenem Tag genau so mit deinen Mitarbeitern verhandelt - und kein Mensch würde dich jemals für schwach oder weichlich halten. Und deshalb« - sie beendete den Satz ein wenig atemlos und wandte sich wieder der Besteckschublade zu - »habe ich beschlossen, so zu werden wie du, wenn ich einmal groß bin!«
    Schweigen füllte den Raum - Meredith fühlte sich etwas unsicher, und Matt hatte ihr Lob weit mehr gefreut, als er zuzugeben bereit war. »Ich fühle mich sehr geschmeichelt«, sagte er förmlich. »Vielen Dank.«
    »Bitte sehr. Warum setzt du dich nicht hin? Ich mache inzwischen das Essen fertig.«

32
    Noch um Mitternacht lag Matt wach. Der Gedanke, daß Meredith am anderen Ende des Ganges schlief, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Um halb eins drehte er sich auf den Rücken und nahm aus reiner Verzweiflung eine der Tabletten, die Müdigkeit verursachen sollten. Um Viertel nach eins nahm er eine zweite.
    Die Tabletten versetzten ihn in einen betäubungsähnlichen Schlaf, und er träumte von ihr ... einen endlosen, heißen Traum, in dem Meredith sich in seinen Armen wand, nackt und leidenschaftlich, ihn berührte, umklammerte und ihn vor Begierde aufstöhnen ließ. Er liebte sie immer und immer wieder, bis sie schließlich Angst bekam, weil er einfach nicht aufhören konnte ... »Matt, hör auf, ich habe Angst!«
    Er drang tiefer und immer tiefer in sie ein, während sie ihn anflehte, aufzuhören ... »Matt, bitte hör auf!«
    Jemand flüsterte ihm zärtlich ins Ohr: »Hör auf zu träumen. Es gibt Kaffee. Wach jetzt endlich auf, verdammt.«
    Ihr Fluchen war es, das ihn schließlich wachrüttelte. Meredith fluchte nie, folglich konnte etwa mit seinem Traum nicht stimmen. Irgend etwas stimmte nicht ...
    Gewaltsam öffnete er die Augen und blickte in das wunderschöne Gesicht, versuchte, sich zurechtzufinden. Sie beugte sich über ihn, ihre Hände lagen auf seinen Schultern, und sie sah besorgt aus. »Was ist los?« fragte er.
    Meredith lockerte ihren Griff und ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung neben ihn auf das Bett sinken. »Du hast so unruhig geschlafen und im Schlaf so laut gesprochen, daß ich dich draußen auf dem Gang gehört habe. Als du nicht aufgewacht bist, habe ich Angst bekommen, aber dein Kopf fühlt sich ganz kühl an. Hier, ich habe dir Kaffee gemacht«, fügte sie hinzu und deutete mit dem Kopf auf die Tasse, die auf dem Nachttisch stand.
    Gehorsam setzte Matt sich im Bett auf. Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar und versuchte, den restlichen Schlaf abzuschütteln. »Das sind die Tabletten«, erklärte er. »Zwei davon hauen den stärksten Mann um.«
    Sie las die Beschreibung. »Hier steht, daß man höchstens eine nehmen soll.«
    Ohne zu antworten, griff Matt nach der Tasse und trank den Kaffee. Dann lehnte er den Kopf zurück und schloß ein paar Minuten lang die Augen, um das Koffein wirken zu lassen.
    Meredith, die sich daran erinnerte, daß er ein Morgenmuffel war, stand auf und ordnete die Sachen auf dem Nachttisch, dann hob sie seinen Bademantel auf und legte ihn über das Fußende des Bettes. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, blickten seine Augen wacher, sein Gesicht wirkte entspannt und fast jungenhaft. »Fühlst du dich jetzt besser?« fragte sie und lächelte ihn an.
    »Viel besser. Dein Kaffee ist hervorragend.«
    »Jede Frau sollte eine außergewöhnliche kulinarische Stärke haben - etwas, mit dem sie aufwarten kann, wenn immer die Gelegenheit es erfordert.«
    Er grinste. »Wer sagt das?«
    »Eine Frauenzeitschrift, die ich beim Zahnarzt im Wartezimmer gelesen habe«, erwiderte sie kichernd. »Meine außergewöhnliche kulinarische Stärke ist Kaffee. Willst du jetzt dein Frühstück?«
    »Das hängt davon ab, ob du mir dasselbe wie gestern auftischen willst.«
    »Ich an deiner Stelle wäre vorsichtiger und würde den Koch nicht so einfach beleidigen. Unter der Spüle steht eine Dose mit Scheuerpulver, das auf deinen Cornflakes ganz genau wie Zucker aussehen würde.«
    Er schüttelte sich vor Lachen und trank den letzten Schluck Kaffee.
    »Also ernsthaft«, sagte sie und lächelte ihn vom Fußende seines Bettes aus an - eine goldene Göttin in Bluejeans; ein Engel mit teuflischen Augen. »Was möchtest du zum Frühstück?«
    Dich, dachte er, und Wellen der Begierde durchliefen seinen ganzen Körper. Er wollte sie zum Frühstück. Er wollte sie zu sich ins

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