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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Indiana State; altes Geld gegen neues ...« Sie machte eine kurze Pause, um über ihren eigenen Witz zu lachen, dann sagte sie ironisch: »Sie wollen wissen, wer gesiegt hat? Überlegen Sie gut, auf wen Sie wetten wollen -wir waren live dabei und haben alles für Sie aufgezeichnet.«
    Ein Bild von Parker, zum Kinnhaken gegen Matt ausholend, flimmerte über den Bildschirm, gefolgt von einem anderen, auf dem Matt Parker zu Boden schickte.
    »Wenn Sie Ihr Geld auf Matt Farrell gesetzt haben, liebe Zuschauer, dann haben Sie gewonnen«, schloß sie lachend. »Der zweite Platz geht übrigens an Miss Lisa Pontini, eine Freundin von Miss Bancroft, die, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, gleich im Anschluß an die soeben gezeigten Aufnahmen einen rechten Haken bei Matt Farrell landete. Miss Bancroft blieb nicht lange genug, um dem Sieger zu gratulieren oder den Verlierer zu trösten. Sie verließ den Schauplatz noch vor Ende des Kampfes in Matt Farrells Limousine. Die drei Kombattanten folgten ihr später in einem Taxi und ...«
    »Mist!« sagte Meredith laut und drückte verärgert den Ausknopf der Fernbedienung. Dann stand sie auf, ging ins Schlafzimmer, ließ sich auf ihr Bett sinken und wählte zum wiederholten Male Lisas Nummer. Sie hatte schon gestern abend versucht, sie zu erreichen, aber entweder ging Lisa nicht ans Telefon, oder sie war nicht zu Hause. Dasselbe galt für Parker, den Meredith ebenfalls anzurufen versucht hatte.
    Nach dem fünften Läuten hob jemand ab - es war Parker, und für den Bruchteil einer Sekunde war Meredith wie gelähmt. »Parker?« stotterte sie.
    »Mmmm«, sagte er.
    »Bist du ... ist alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut«, murmelte er. Es klang, als sei er die ganze Nacht aufgewesen und erst vor kurzem fest eingeschlafen. »Nur übernächtigt.«
    »Oh, das tut mir leid. Ist Lisa in der Nähe?«
    »Mmmm«, sagte er wieder, und eine Sekunde später murmelte Lisa schläfrig in den Hörer: »Werisda?«
    »Ich bin's, Meredith«, antwortete sie, und im gleichen Moment traf sie die Erkenntnis, daß beide dicht nebeneinander schlafen mußten, sonst wäre Lisa nicht sofort nach Parker am Apparat gewesen. Lisa hatte zwei Telefone in ihrer Wohnung. Eines in der Küche und eines neben dem Bett. Und sie schliefen bestimmt nicht in der Küche. Der Schock ließ sie aufspringen. »Seid - seid ihr im Bett?« entfuhr es ihr, bevor sie sich unter Kontrolle hatte.
    »Mmmm-hmmm.«
    Meredith wußte Bescheid. Sie hielt sich am Kopfteil fest, da sich alles um sie zu drehen begonnen hatte. »Tut mir leid, daß ich euch aufgeweckt habe«, brachte sie mühsam heraus und legte auf.
    Die ganze Welt stand kopf - und sie war mittendrin. Nichts war mehr so, wie es sein sollte. Ihre beste Freundin lag im Bett mit ihrem Verlobten. Und ebenso schockierend empfand sie die Tatsache, daß sie sich nicht einmal betrogen oder niedergeschlagen fühlte - nur benommen.
    Eine Stunde später nahm Meredith ihren Schlüsselbund, setzte eine große dunkle Sonnenbrille auf und verließ ihre Wohnung. Sie würde ins Büro fahren und arbeiten. Das war das einzige, was sie noch einigermaßen unter Kontrolle hatte. Matt hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie anzurufen, und das hätte sie eigentlich wundem sollen - aber Meredith war inzwischen so weit, daß sie sich über gar nichts mehr wunderte. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich im unteren Parkgeschoß ihres Apartmenthauses, und sie ging auf den für sie reservierten Parkplatz zu. Die Autoschlüssel in der Hand, umrundete sie einen Stützpfeiler und blieb entsetzt stehen.
    Ihr Auto war weg.
    Ihr Auto war weg, und jemand anderer hatte bereits ein neues Jaguar-Cabriolet auf ihren Parkplatz gestellt.
    Jemand hatte ihr Auto gestohlen! Jemand hatte ihren Parkplatz gestohlen!
    Das gab den Ausschlag. Jetzt hatte sie es endgültig satt. Sie starrte den blankpolierten dunkelblauen Jaguar an und mußte sich plötzlich zurückhalten, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen. Am liebsten hätte sie dem Schicksal eine lange Nase gemacht. Es gab nichts, aber auch gar nichts mehr, was ihr das Schicksal jetzt noch antun konnte! Sie würde Zurückschlagen - sie würde aufs Ganze gehen.
    Auf dem Absatz kehrt machend, ging Meredith zum Lift zurück, drückte energisch den Knopf zum Erdgeschoß und ging dann schnurstracks zum diensthabenden Wachmann. »Robert«, sagte sie, »auf meinem Parkplatz - L 12 - steht ein blauer Jaguar. Bitte lassen Sie ihn abschleppen.

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