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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Sofort.«
    »Aber das ist wahrscheinlich nur ein neuer Mieter, der aus Verseh...«
    Meredith hob den Hörer von seinem Telefon und drückte ihn ihm in die Hand. »Also«, sagte sie, und ihre Stimme klang gefährlich gereizt, »rufen Sie jetzt die Werkstatt in der Lyle Street an, und lassen Sie diesen Wagen abschleppen. Ich will ihn in fünfzehn Minuten nicht mehr hier sehen!«
    »In Ordnung, Miss Bancroft. In Ordnung. Kein Problem.«
    In der Absicht, mit einem Taxi ins Büro zu fahren und von dort aus die Polizei anzurufen und ihr Auto als gestohlen zu melden, marschierte Meredith durch die Türen der Lobby. Draußen fuhr gerade ein Taxi vor, und sie lief darauf zu, blieb dann aber abrupt stehen, als sie die Horde Reporter sah, die vor dem Haus lauerte. »Miss Bancroft - wegen gestern abend ...!« rief einer, und zwei Fotografen knipsten sie durch die Glastür hindurch. Ohne zu bemerken, daß es sich bei dem sonnenbebrillten Mann, der aus dem Taxi stieg, um Matt handelte, machte Meredith auf dem Absatz kehrt, lief zurück zum Aufzug und stürzte wieder in ihre Wohnung.
    Sie hatte gerade den Telefonhörer von der Gabel gehoben, um ein Taxi an den Lieferanteneingang zu bestellen, als jemand an ihre Wohnungstür klopfte. In dem Zustand leichter geistiger Verwirrung, in dem sie sich momentan befand, machte Meredith die Tür auf, ohne vorher zu fragen, wer da sei ... und starrte auf Matt, in dessen dunklen Brillengläsern sie ihr eigenes Spiegelbild erkannte. »Guten Morgen«, sagte er und lächelte zögernd.
    »Glaubst du das wirklich?« erwiderte sie und ließ ihn herein.
    »Was meinst du damit?« fragte Matt und versuchte, hinter ihren riesigen runden braunen Brillengläsern einen Blick auf ihre Augen zu werfen, um ihre Stimmung besser abschätzen zu können.
    »Ich meine damit«, antwortete sie, »daß ich, wenn dies ein guter Morgen ist, den morgigen am besten gar nicht mehr erleben möchte.«
    »Du bist nur etwas verstimmt«, folgerte er.
    »Ich?« sagte sie sarkastisch und deutete auf ihre Brust. »Ich, verstimmt? Nur weil ich mich nicht mehr aus dem Haus trauen kann und weder in die Nähe einer Zeitung oder eines Radios und Fernsehers kommen darf? Warum sollte mich denn das verstimmen?«
    Matt verbiß sich ein Grinsen. Sie sah es. »Trau dich bloß nicht, jetzt zu lachen«, drohte sie ungnädig. »Das ist nämlich alles nur deine Schuld. Immer wenn du in meine Nähe kommst, passieren mir die unglaublichsten Dinge!«
    »Was ist denn passiert?« fragte er mit lachender Stimme und bezähmte sein Verlangen, sie in seine Arme zu ziehen.
    Sie schlug die Hände zusammen.
    »Die ganze Welt steht kopf! In der Arbeit geschehen Dinge, die noch nie vorher passiert sind - ich muß mit Bombendrohungen fertig werden, und der Kurs unserer Aktien schwankt ganz gewaltig. Heute früh wurde mir bereits das Auto gestohlen, jemand anderer hat meinen Parkplatz mit Beschlag belegt - und ich habe entdeckt, daß meine beste Freundin und mein ehemaliger Verlobter die Nacht zusammen verbracht haben!«
    Er lachte leise. »Und du glaubst, daß alles das meine Schuld ist?«
    »Nun, wie erklärst du es?«
    »Kosmische Strömungen?«
    »Eine kosmische Katastrophe meinst du wohl!« korrigierte sie und sah in ihrem Zorn so hinreißend aus, daß Matts Schultern vor Lachen zu beben begannen. »Ist das alles?«
    »Nein. Da ist noch eine Kleinigkeit, die ich bisher nicht erwähnt habe.«
    »Und die wäre?«
    »Das ...«, verkündete sie triumphierend und nahm ihre Sonnenbrille ab. »Ich habe ein blaues Auge. Ein Veilchen.
    Ein - ein ...«
    Hin und her gerissen zwischen Lachen und Bedauern, hob Matt seinen Finger und berührte zart den winzigen blauen Fleck am äußeren unteren Lidrand. »Das«, sagte er mitleidig grinsend, »das verdient die Bezeichnung Veilchen oder blaues Auge gar nicht; es ist nur ein Mäuschen.«
    »Fantastisch«, sagte sie. »Ich habe soeben einen neuen Ausdruck gelernt!«
    Ohne auf ihre spitze Bemerkung einzugehen, musterte Matt den gut abgedeckten kleinen blauen Fleck mit nachdenklicher Bewunderung. »Man sieht es kaum. Was hast du zum Abdecken benutzt?«
    »Make-up«, antwortete sie, verwundert über seine Frage. »Warum?«
    Lachend nahm Matt seine Sonnenbrille ab. »Meinst du, du könntest mir ein bißchen was leihen?«
    Meredith schnappte nach Luft, als sie ein praktisch identisches Mal unter seinem Auge erblickte, und auf einmal wandelten sich ihre Gefühle in absolute Heiterkeit. Sie sah das Grinsen, das um seine Mundwinkel

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