Schatten der Liebe
spielte, und begann zu kichern. Bald lachte sie so, daß ihr die Tränen über die Wangen liefen, und Matt stimmte in ihr Gelächter ein. Als er nach ihr griff und ihren bebenden Körper an sich zog, ließ sie sich gegen ihn fallen und lachte noch unbändiger.
Matt zog sie näher und vergrub sein lachendes Gesicht in ihrem seidigen Haar; ihre Heiterkeit erfüllte ihn mit tiefer Freude. Trotz seiner noch vor wenigen Minuten gezeigten Nonchalance war ein Großteil der Dinge, deren sie ihn angeklagt hatte, tatsächlich wahr. Er mußte zugeben, daß er ihr Leben wirklich völlig auf den Kopf gestellt hatte.
Als ihr Lachanfall etwas vorüber war, lehnte Meredith sich entspannt in seinen Armen zurück. »Hast du«, fragte sie, ein weiteres ununterdrückbares Kichern verschluckend, »deine - Maus von Parker?«
»Wenn es nur so wäre«, scherzte Matt. »Die Wahrheit ist aber, daß deine Freundin Lisa mich mit einem rechten Haken erwischt hat. Wie bist du zu deinem gekommen?«
»Das warst du.«
Sein Lächeln verschwand. »Das ist nicht wahr.«
»Doch.« Sie nickte nachdrücklich. »Du hast mich mit deinem Ellbogen getroffen, als ich mich gebückt habe, um Parker aufzuhelfen. Wenn es heute passiert wäre, würde ich allerdings mit beiden Füßen auf ihm rumtrampeln!«
Matts Lächeln verbreiterte sich vor Freude. »Wirklich? Warum?«
»Ich hab's dir doch erzählt«, sagte sie und holte ein wenig zittrig Luft. »Heute früh habe ich bei Lisa angerufen, um zu fragen, wie sie alles überstanden hat, und sie lagen zusammen im Bett.«
»Ich bin entsetzt!« sagte er. »Ich hätte ihr einen besseren Geschmack zugetraut!«
Meredith biß sich auf die Lippen, um nicht über diese Bemerkung zu lachen. »Es ist wirklich schrecklich, weißt du -meine beste Freundin im Bett mit meinem Verlobten.«
»Es ist eine Unverschämtheit!« erklärte Matt entrüstet.
»Genau das ist es«, stimmte sie zu.
»Du mußt dich unbedingt rächen.«
»Das ist nicht möglich.« Ihr Kichern erstickte fast ihre Worte.
»Warum nicht?«
»Weil«, ein neuer Heiterkeitsausbruch raubte ihr die Luft. »Lisa hat keinen Verlobten!« Wieder warf sie sich lachend in seine Arme, überwältigt von ihrer eigenen Albernheit. Matts Stimme wurde dunkel und suggestiv: »Ich weiß, wie du dich trotzdem rächen kannst.«
»Wie?« Sie lachte vergnügt.
»Du könntest statt dessen mit mir ins Bett gehen.«
Sie erstarrte und trat hastig einen Schritt zurück. Zwar lächelte sie noch, aber diesmal mehr aus Verlegenheit. »Ich -ich muß die Polizei anrufen wegen meinem Auto«, sagte sie, um das Thema zu wechseln, und ging rasch auf ihren Schreibtisch zu. Im Vorbeigehen sah sie aus dem Fenster. »Ach, gut. Da ist ja der Abschleppwagen«, plapperte sie heiter und hob den Hörer ab, um die Polizei zu benachrichtigen. »Ich habe dem Wachmann gesagt, er soll den Wagen von meinem Parkplatz abschleppen lassen.«
Ein seltsamer Ausdruck flog über sein Gesicht, und als er die Hand ausstreckte und die Gabel niederdrückte, um ihren Anruf bei der Polizei zu unterbinden, betrachtete sie ihn mißtrauisch. Doch anstatt sie in seine Arme zu ziehen, wie sie es erwartet hatte, nahm er ihr nur den Hörer aus der Hand und fragte milde: »Welche Nummer hat der Sicherheitsdienst hier im Haus?«
Sie nannte sie ihm und sah verwundert zu, wie er wählte.
»Hier spricht Matt Farrell«, sagte er zu dem Wachmann. »Bitte gehen Sie hinunter in die Garage und sagen Sie dem Abschleppdienst, daß sie den Wagen meiner Frau da stehen lassen sollen, wo er ist.« Als der Wachmann einwandte, daß Miss Bancrofts Wagen ein BMW sei, während auf ihrem Parkplatz ein blauer Jaguar stünde, sagte Matt: »Ich weiß. Der Jaguar ist ein Geburtstagsgeschenk.«
»Ein was?« Meredith verschlug es den Atem.
Er legte auf und drehte sich zu ihr um. Um seinen Mund spielte ein leises Lächeln, aber Meredith konnte nicht zurücklächeln - sie war wie erschlagen von dem Wert seines Geschenks; wie gelähmt bei der Erkenntnis, daß es nichts gab, was er nicht für sie tun würde, und wie versteinert vor Schreck, als sie den verräterischen Sprung bemerkte, den ihr Herz gemacht hatte, als er ganz ruhig und selbstverständlich die Worte »meine Frau« ausgesprochen hatte. Völlig verwirrt fragte sie: »Wo ist mein eigenes Auto?«
»Auf dem Parkplatz des Nachtwächters, eine Etage tiefer.«
»Aber - aber wie hast du es in Gang bekommen? Ich meine, auf der Farm hast du gesagt, daß die Alarmanlage sofort losginge und es
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