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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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einzutauchen. Er hörte nicht auf, bevor Meredith unter ihm wild wurde. Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, während die Leidenschaft in ihrem Inneren zu einem Inferno anwuchs, bis sie schließlich in einem langen, nervenzerfetzenden Auflodern der Lust explodierte. Matt bettete sie in seine Arme, streichelte ihr Haar, küßte sie stürmisch und drang noch ein letztes Mal tief in sie ein. Die besinnungslose Leidenschaftlichkeit seines Kusses und der plötzliche Schwall, der aus seinem Körper in ihren strömte, führten dazu, daß Meredith sich noch dichter an ihn drängte und vor Befriedigung leise aufstöhnte.
    Ihr Herz schlug wild, als er sich neben sie rollen ließ, ihr Gesicht an seiner Brust barg und sie eng umschlungen festhielt. »Weißt du eigentlich«, flüsterte er heiser, während seine Lippen ihre Wangen streiften, »wie aufregend du bist?«
    Meredith antwortete nicht, weil die Realität sie langsam einholte; aber noch wollte sie nichts davon wissen. Jetzt jedenfalls noch nicht. Sie wollte das Wunderbare, das sie gefunden hatte, nicht gleich wieder verlieren, schloß ihre Augen und lauschte seinen zärtlichen Worten, während er ihre Wange sanft streichelte.
    Und dann stellte er eine Frage, die nach einer Antwort verlangte, und der Zauber verfloß, war unwiederbringlich dahin. »Warum?« fragte er leise. »Warum heute nacht? Warum mit mir?«
    Meredith seufzte in Anbetracht der verlorenen Idylle; sie wollte und konnte diese prüfende Frage nicht beantworten, befreite sich aus seiner Umarmung und wickelte sich in eine Wolldecke, die am Fußende des Sofas gelegen hatte. Körperliche Intimität hatte sie erwartet, aber niemand hatte sie vor dem unbequemen Nachspiel gewarnt. Sie fühlte sich gefühlsmäßig bloßgestellt, nackt, hilflos, schrecklich. »Ich glaube, wir ziehen uns besser etwas an«, sagte sie nervös, »und dann werde ich dir alles sagen, was du wissen willst. Ich bin gleich wieder da.«
    Oben in ihrem Zimmer schlüpfte Meredith in einen blauweißen Bademantel, band den Gürtel fest um die schmale Taille und ging, noch immer barfuß, wieder hinunter. Im Vorbeigehen blickte sie auf die Dielenuhr. Ihr Vater würde in einer Stunde zurücksein.
    Matt stand im Arbeitszimmer am Telephon. Er war vollständig angezogen, nur seine Fliege hatte er in die Smokingtasche gesteckt. »Welche Hausnummer ist das hier?« fragte er. Sie sagte es ihm, und er gab die Nummer an das Taxiunternehmen weiter, das er angerufen hatte. »Ich habe gesagt, daß sie in einer halben Stunde hier sein sollen«, sagte er, ging zurück zu dem Couchtisch, der vor dem Sofa stand, und nahm das Glas mit dem restlichen Brandy in die Hand.
    »Möchtest du noch irgendwas?« Die Frage schien Meredith angemessen für eine Gastgeberin, deren Gast dabei war, sich zu verabschieden. Oder klang es nicht vielmehr nach Kellnerin? fragte sich Meredith, der Hysterie nahe.
    »Ich möchte, daß du meine Frage beantwortest«, sagte er. »Was hat dich bewogen, den heutigen Abend so zu verbringen?«
    Sie glaubte in seiner Stimme eine gewisse Anspannung zu vernehmen, aber sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Seufzend starrte sie gedankenverloren auf die Intarsie des Schreibtischs. »Seit Jahren behandelt mein Vater mich wie ... wie eine verhinderte Nymphomanin, und dabei habe ich nie auch nur das geringste getan, das diesen Verdacht rechtfertigen würde. Als du vorhin darauf bestanden hast, daß er einen guten Grund dafür haben müsse, mich so zu bewachen, ist irgend etwas bei mir ausgehakt. Ich glaube, daß ich mir gedacht habe, wenn ich schon wie eine Nutte behandelt werde, dann sollte ich wenigstens die Erfahrung machen, wie es ist, einmal mit einem Mann zu schlafen. Und gleichzeitig hatte ich irgendwie vor, dich - und ihn -zu bestrafen. Ich wollte euch beiden beweisen, daß ihr euch geirrt habt.«
    Es folgte ein bedrohliches Schweigen, dann sagte Matt förmlich: »Du hättest mich davon überzeugen können, indem du mir einfach gesagt hättest, daß dein Vater ein tyrannischer, argwöhnischer Bastard ist. Ich hätte dir geglaubt.«
    In ihrem Innersten wußte Meredith, daß er recht hatte. Sie blickte ihn unsicher an und fragte sich, ob wirklich allein Wut der Beweggrund für das gewesen war, was soeben passiert war, oder ob sie nicht vielmehr ihre Wut als Ausrede benutzt hatte, um die magnetische Anziehungskraft, die er den ganzen Abend über auf sie ausgeübt hatte, bis ins Intimste auszukosten. Benutzt. Das war das entscheidende

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