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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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entdeckten, wenn er hinaussah.
    Das Boot der Männer lag zur Hälfte auf dem Sand. Darin befand sich ein großer stabiler Käfig. Weiter draußen schaukelte eine Yacht auf den Wellen, auf der sich mehrere Gestalten bewegten.
    Die beiden Männer, die an Land gekommen waren, redeten wenig, doch Hunter bekam mit, dass sie Mukasa betäuben, in den Käfig schleppen und anketten wollten, um dann mit ihm zu der Yacht zu rudern und ihn zu Valdez’ Anwesen an der mexikanischen Küste zu bringen. Als die Jacke des einen aufwehte, sah Hunter den Griff einer Pistole aus einem Schulterhalfter ragen.
    Er verließ das Bad wieder und eilte geduckt zum Sofa zurück. »Sie sind zu zweit«, flüsterte er, »mit Pistolen bewaffnet. Aber sie besitzen keine Magie, also wird es leicht.«
    Leda zog sich ihr T-Shirt wieder an, ihre Shorts jedoch stand noch offen, so dass Hunter ein Stück verführerischen roten Seidenslip erkannte. »Ich habe nur mein Betäubungsgewehr.«
    Er grinste. Sein Kriegerinstinkt regte sich. »Ich habe mein Schwert.«
    »Gegen zwei Kanonen? Bist du wahnsinnig?«
    Hunter küsste sie leidenschaftlich, entflammt von Adrenalin und Zorn. »Du bleibst in Deckung! Ich kümmere mich um die beiden.«
    Nach einem letzten Kuss schnappte Hunter sich sein Schwert und schritt in den Sonnenschein hinaus.
     
    Leda sah Hunters Schatten über das Fenster huschen, als er sich lautlos wie eine Katze zum Strand schlich. Zwar könnte sie Douglas über Funk rufen, doch das Knistern und Rauschen würden die Männer vielleicht hören, dann drehten sie sich um und sahen Hunter. Sie würden ihn sofort erschießen, da war Leda sicher.
    Auf allen vieren krabbelte sie ins Bad, um aus dem Fenster zu sehen. Wenigstens blieben die Tiere, wo sie waren. Sie misstrauten Menschen und zogen sich meist in die hintersten Winkel ihrer Gehege zurück, wenn Douglas kam. Genau genommen war der einzige Mensch außer ihr, auf den sie zukamen, Hunter.
    Sie beobachtete, wie Hunter leise von der Veranda die Felsen betrat und von dort zum Strand ging. Unweit des Hauses bildete ein Rinnsal einen kleinen Bach, der sich ein Bett in den Sand gegraben hatte. Hunter stieg darüber und zog sein Schwert aus der Lederscheide. Die Klinge war nicht gerade, sondern schnörkelig, wie eine sich windende Schlange.
    Dann ließ er die Scheide fallen, hob das Schwert und rief: »Hey!«
    Die beiden Männer fuhren herum, die Augen weit aufgerissen. Aber sie reagierten schnell. Wie aus dem Nichts tauchten schwarze Pistolen in ihren Händen auf, die sie ohne zu zögern abfeuerten.
    Kawumm, Kawumm!
Zwei Kugeln trafen Hunter in die Brust, direkt über dem Herzen. Er fiel mit leerem Blick rückwärts in den Sand. Mit dem Kopf landete er im Wasser. Kleine Blutkreise erschienen auf dem weißen T-Shirt, und sein Haar trieb auf dem Wasser.
    Nein!
, schrie es in Leda.
Oh nein!
Alles verschwamm vor ihren Augen, weil ihr die Tränen kamen. Der wunderschöne Mann, der eben noch so lebendig gewesen war, einfach tot! Hunter verdiente nicht, zu sterben, weil er mutig versucht hatte, sie und die Tiere zu beschützen!
    Sie hatte Mühe, nicht laut zu schluchzen. Wenn sie schreiend und fluchend hinausrannte, wie sie es am liebsten getan hätte, würden die beiden Männer sie auch erschießen.
    Auch wenn sie es riskierte, damit auf sich aufmerksam zu machen – sie musste Douglas anfunken. Er würde ihr helfen und schnellstmöglich jemanden herschicken. Selbst wenn Valdez’ Männer Mukasa zur Yacht schafften, würde die Küstenwache oder DEA sie einholen und festnehmen. Leda konnte bezeugen, dass sie Hunter erschossen und Mukasa gestohlen hatten. Damit kamen sie
     nicht davon.
    Aber Hunter wäre immer noch tot.
    Sie wischte sich die Tränen ab. Ihr Funkgerät lag in der Küche auf dem Tisch, bei den schmutzigen Kaffeebechern. Am besten rief sie Douglas, wenn die beiden Mistkerle in Mukasas Gehege gingen, um ihn zu betäuben und wegzuschleppen. So lange musste sie abwarten und sie beobachten.
    Armer Mukasa! Hoffentlich verstand er sie. Für einen kurzen Moment wunderte sie sich, dass Mukasa nicht angestürmt gekommen war, um Hunter zu verteidigen. Aber vielleicht hatte der Löwe erkannt, dass er nichts tun konnte.
    Die beiden Männer stiegen über Hunters Leiche und holten ein Betäubungsgewehr aus dem Boot. Leda beobachtete sie viel zu konzentriert, als dass sie bemerkte, wie Hunter aufstand.
    Beinahe hätte sie geschrien, weil sie plötzlich sah, wie er einen Arm bewegte, um sich den Sand aus dem

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