Schatten der Vergangenheit (German Edition)
Investmentbankerin werden, sondern widmete sich dem, was Frauen am besten konnten – Wohnungen und Häuser einrichten, dachte Alvarez zufrieden und verglich wieder Caroline mit Ana.
„Ihr zwei? Ihr habt nicht mal einen Schulabschluss,“ spottete Philippe. „Und? Denkst du jeder erfolgreiche Geschäftsmann braucht ein Universitätsdiplom?“ fragte Caroline zurück. Alvarez lachte leise. „Sie hat Recht, Philippe, mein Vater hatte auch kein Diplom und war sehr erfolgreich.“ „Was macht ihr denn?“ fragte jetzt Philippe ein wenig kleinlauter. „Lily richtet Häuser und Wohnungen ein.“ „Inneneinrichtung? Lily?“ „Sie hat doch immer Schaufenster dekoriert und..“ “diese scheußlichen Hüte.” Caroline lachte. „Die hat sie noch immer, aber einigen verrückten New Yorkerinnen gefallen die sogar.“ „Solange du keine dieser monströsen Dinger aufsetzt...“ Philippe konnte noch immer nicht glauben, dass Lily und Caroline irgendwie Geld machen konnten, die zwei waren zwar hübsch anzusehen, aber Unternehmergeist?
Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Was machst du jetzt mit Lily?“ fragte Alvarez. „Was soll ich mit ihr machen? Sie ist meine Frau..“ Caroline schnaufte verächtlich. Das glaubst du doch selber nicht, oder?“ „Wenn es nach mir geht, ist sie meine Frau,“ sagte Philippe bestimmt. „Wenn du sie wirklich als deine Frau willst, solltest du sie richtig heiraten, Philippe,“ schlug Alvarez vor.
„Ich glaube, davon wirst du Lily nicht überzeugen können,“ mischte sich Caroline ein. „Warum?“ fragten beiden erstaunt. Alvarez schrieb seinem Sohn eine unglaubliche Anziehungskraft zu und Philippe sich selbst eine Überredungsgabe und natürlich glaubte er, unwiderstehlich zu sein.
„Hast du dir nie überlegt, warum Lily nach einigen Tagen mit dir, die Flucht ergriff?“ fragte Caroline. „Weil sie meine Untreue nicht ausstehen kann,“ sagte Philippe, der nicht vorhatte, monogam zu sein. „Sie hat Angst vor Männern. Ich weiß nicht, was damals in Las Vegas vorfiel, aber scheinbar hängt es damit zusammen...“ Philippe blieb stehen und strich sich wieder durch die Haare, die inzwischen halb trocken waren. „Wo soll ich das wissen? Ich war so high, ich kann mich nicht mal an die Hochzeit erinnern...“ gestand er. Und er hatte seither auch nie Rücksicht auf sie genommen.
Alvarez seufzte. „Am besten redest du mit ihr, Philippe. Es wäre besser, du würdest einen Skandal vermeiden..“ Philippe und Caroline sahen ihren Vater an, hatte der keine Ahnung, dass Skandal der zweite Nachnamen bei beiden war.
„Was erzählt ihr Lily?“ fragte er, ohne Rücksicht auf den spöttischen Blick beider. „Die Wahrheit,“ sagte Caroline schnell. „Nein, sicher nicht,“ widersprach Philippe. „Aber Lily würde es niemanden erzählen..“ verteidigte Caroline Lily.
„Wenn du sie weiterhin zur Frau haben möchtest, solltest du mit ihr reden und reinen Wein einschenken, deine Schwester hat Recht..“
Caroline lächelte Alvarez an. Das war also ihr Vater, interessant. Immerhin aß er gerne, ob sie ihm etwas kochen durfte? Vielleicht ihre kleinen, süßen Törtchen? Er war zwar dick, aber nicht hässlich und so wie sie ihren Bruder kannte, setzte der ihn auf Diät und Ende des nächstes Jahres war der Mann nicht wieder zu erkennen.
„Weiß Ana und ihre Mutter eigentlich von der Existenz ihrer Halbgeschwister?“ fragte Caroline. Alvarez seufzte – und es war Philippes dramatisches Seufzen, das waren wirklich Vater und Sohn, dachte Caroline, ein wenig erstaunt fest, was sich so vererbte.
„Nein, noch nicht. Ich wollte es euch zuerst sagen – und Ana persönlich, aber ich weiß leider nicht, wo sie ist.“
Philippe hatte ein Gerücht gehört, dass Ana mit Harting zusammen war.
Eine der Pferdeknechte hatte einen Cousin, der für Harting arbeitete und der hatte Ana auf der Estancia von Harting in der Nähe von Rosario gesehen.
„Sie ist bei Peter Harting,“ sagte Philippe. Hatte die Kleine sich doch den reichen alten Mann angelacht, erstaunlich. Harting war zwar attraktiv, aber ein Arschloch und könnte dem Alter nach Anas Vater sein – ah, er konnte jetzt nicht mehr eifersüchtig sein, Ana war seine Halbschwester!
„Bei Harting?“ fragte Caroline laut und konnte sich an den unangenehmen Amerikaner gut erinnern, der ständig im Schloss war und Mama schöne Augen machte. „Was? Der Mann ist in meinem Alter!“ rief Alvarez aus. „Immerhin ist er mit ihr nicht
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