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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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die schienen ihm ein wenig klein geraten, so wie das Bett und sehr wild. Drei Männer hatten alle Mühe, die drei kleinen Pferde in den Griff zu bekommen. Sie sahen wie Ponys aus, auf die man Kinder setzte, dachte David.
     
    Waren das die anderen Gäste, fragte sich David und sah Alessandro zu den Männern gehen. Hatte er im Stall geschlafen? Er sah zerknittert aus, trug keine Schuhe und seine schwarzen Locken hatte er mit einer Art Haarband oder Haarreifen zurückgeschoben. So eine Frisur konnten nur Männer wie Alessandro tragen, an anderen sah sie schwul aus. Oder war er tatsächlich schwul? David schüttelte den Kopf. Der war nicht schwul, so etwas merkte er, oder?
     
    Alessandro schien mehr Glück mit den Pferden zu haben. Kaum war er bei ihnen, wurden zwei ruhig. Ein Pferd allerdings bäumte sich wieder auf und trat wild um sich. Alessandro griff nach dem Halfter und sprach mit ihm irgendetwas. Es schüttelte den Kopf, so als würde es ihn verstehen und nicht unbedingt einverstanden sein. Alessandro schwang sich auf das ungesattelte Pferd und ritt davon – obwohl das Pferd sehr stürmisch war. Aber Alessandro ließ sich nicht abwerfen. Die anderen zwei Pferde wurden von den Männern weggeführt.
     
    Doch ein Pferdezüchter, dachte David. Vielleicht züchtete er die Pferde für das Polospiel? David hatte von Polo keine Ahnung. Er kannte nur die T-Shirts, die danach benannt waren, aber die mochte er auch nicht besonders. Er verband die Polohemden immer mit übergewichtigen Amerikanerin und selbst bevorzugte er Hemden.
     
    Apropos Hemd? Seines würde heute nicht mehr sehr frisch sein. Er suchte danach. Eigentlich hatte er es über den Stuhl geworfen, aber da lag es nicht mehr. In diesem Moment klopfte jemand energisch an der Tür. David griff nach dem Badetuch und wickelte es um seine nackten Hüften. Wer weiß, wer jetzt zur Türe hereinkam.
     
    „Herein“, rief er, als das Tuch an seinen Hüften gesichert war. Nicht, dass David Probleme mit seinem Körper hatte, aber in diesem Nest fiel vielleicht jemand in Ohnmacht, wenn er einen nackten Mann sah.
     
    Eine dicke Frau, so um die fünfzig, kam herein und trug einige gefaltete Kleidungsstücke. „Morgen, Morgen“, sang sie und musterte sofort David von oben bis unten.
     
    „Ja. Guten Morgen“, stammelte David. War hier jeder so ein Morgenmensch? ER war es nicht! „Ich bringe frische Kleidung“, erklärte sie und hielt sie ihm hin.
     
    Vom Stallburschen, fragte sich David und sah skeptisch auf die Kleidung.
     
    Sie musterte ihn mit Interesse und starrte auf seine muskulöse, breite Brust, die aussah als würde er jeden Tag in den Ring steigen oder Gewichte stemmen. Das zweitere tat er auch mit Regelmäßigkeit, wenn er nicht irgendwo in der Einöde gestrandet war. 
     
    „Mal sehen, ob das passt. Alessandro meinte, es passt.“  Sie zuckte mit den Schultern und hielt ihm die Kleidung hin.
     
    David blieb nichts anderes übrig, als sie zu nehmen. „Es gibt Frühstück, falls Sie etwas essen wollen.“  „Danke.“
     
    Sie grinste wieder und starrte weiter hinab, dort wo das Badetuch endete, auf seine behaarten Beine. Sie schüttelte den Kopf.
     
    „Wo hat Sie Alessandro aufgegabelt?“ wollte sie wissen.  „In einem Pub“, antwortete David wahrheitsgemäß. Sie lachte. „Sieht ihm ähnlich. Er hat immer streunende Hunde mitgenommen“, sagte sie und ging. Er sah ihr kurz nach. Sie warf die Türe hinter sich zu, aber kein weiteres Bild fiel von der Wand.
     
    Streunende Hunde? War er ein Hund?
     
    David sah auf die Kleidung und faltete sie auseinander. Es war eine Designerjeans, die lang genug aussah und ein ebenso teures Hemd. Der Pferdezüchter hatte zumindest Geschmack, wenn auch die Kleidung nicht von ihm sein konnte. Alessandro hatte mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Kleidergrößen weniger und war ein gutes Stück kleiner.
     
     
     
     
     
    Zehn Minuten später kam David in die Küche und fand dort niemanden vor. Aber in einem großen Raum ein halbes Geschoss höher, den er mit seiner militärischen Erfahrung fand, saß eine Gruppe Männer, die alle aussahen, als kämen sie frisch aus dem Stall. Einige hatten sogar noch Heu im Haar. Sie hatten dunkle, von der Sonne verbrannte Gesichter und David war sich sicher, dass keiner der vier Engländer war. Sie hatten dunkle, große Augen, schwarzes oder braunes Haar, waren unrasiert und trugen Reithosen und Stiefel. Er dachte, sie sähen wie Gauchos aus, obwohl er noch nie im

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