Schatten der Vergangenheit (German Edition)
ihm gefielen waren meistens vergeben – oder blöd.
„Ja, aber wir kamen getrennt, Philippe musste etwas in London erledigten. Ich sehe mir für einen Kunden das Schloss von Harting an. Paul McKenney erzählte mir, dass du hier bist. Er hat dich gestern in London gesehen.“
Alessandro fluchte leise in Spanisch. Paul war eine alte Tratschtante und dabei war der gute Mann Anwalt! Und wieso sah ein Kunde Hartings Schloss an? „Verkauft Harting Schloss Kitsch?“ „Sieht so aus. Caroline kennt den Makler und ich soll es mir mal ansehen, ob es so verkauft werden kann.“ „Dachte nie, dass er das jemals verkauft..“ „Ich denke, seiner neuen Frau gefällt es nicht.“ „Seiner –was?“ Das kam wirklich als Überraschung, der alte Harting hatte wieder eine Frau!
„Oh, noch nicht gehört, es geht das Gerücht um, dass Harting Ana geheiratet hat.“ „WAS!“ rief Alessandro aus. David sah Alessandro an, der war sehr blass geworden. War diese Ana eine Ex-Freundin? Dann konnte er den Schock verstehen.
David räusperte sich. „Willst du mir die Dame nicht vorstellen?“ Die Blonde lächelte ihn zuckersüß an. „Das ist David, Madame Liliane d´Arthois“ „Man nennt mich Lily“, sagte die Blonde rasch und gab David die Hand.
Und das Arthois war auch nicht Realität, aber das wusste weder David, der gut aussehende große Mann, noch Alessandro, nur ein kleiner intimer Kreis. „Freut mich.“
Und leider vergeben, wie schade. Oh, warte, der Name sagte ihm doch etwas. War das nicht vor einigen Monaten dieser Skandal gewesen, dass der alte Henry d´Arthois seinem Sohn jeden Penny strich, damit dieser erwachsen werden würde und nachdem er mit einer Frau aufkreuzte, von der der Alte auch nicht begeistert war. War das die Frau? Die war doch in Ordnung. Väter konnte man wirklich nie etwas Recht machen.
Das war also die berühmte Lily. Er konnte Philippe gut verstehen, dass er auf die Zustimmung seines alten Herren nicht gewartet hatte, um sie zu heiraten. Er hätte es auch getan. Die Frau war unglaublich schön.
„Lass den Mann in Ruhe, Lily“, warnte Alessandro und stieg vom Pferd ab. Er hielt es aber fest, weil Mani, das Pferd, sich losreißen wollte. Er streichelte die Nüstern und flüsterte ihm etwas auf Spanisch zu. Kurz hielt es still.
Lily lehnte sich an die Holzverstrebungen. David glaubte nicht, was er in den nächsten Sekunden sah.
Lily machte keine Anstalten zu gehen und David nahm ihr das auch nicht übel, denn sie war scheinbar genauso fasziniert von Alessandro, wie er selbst, und er war ein Mann, ein heterosexueller Mann, wohlgemerkt. Alessandro wollte sie loswerden – oder zumindest sah es so aus.
Alessandro sah auf den Maserati. Das war nicht Philippes Auto und auch keines von Lilys Edelkarossen. Das Auto konnte nur einem gehören – Peter Harting. Wie kam Lily zu dem Auto?
„Ich sehe, den hast du auch schon um den Finger gewickelt.“ Er machte eine Kopfbewegung zu dem Maserati.
„Das Auto hat mir der Makler geborgt, es gehört tatsächlich Harting, aber der hat nichts dagegen.“ Harting behandelte sie immer als wäre sie eine Prinzessin,
Lily sah in seine dunklen Augen, die von schwarzen, langen Wimpern umrahmt waren. Sie war einen schönen Mann gewöhnt, denn sie war mit einem verheiratet, aber dieser hier war anders, so wie sie. Sie hatte keine Ahnung und schüttelte den Kopf. Natürlich hatte sie gehört, dass er eine wilde Vergangenheit hatte, aber schlimmer als Philippe konnte kaum ein Mann sein und Alessandro war zwar ein Weiberheld, aber längst nicht in der Kategorie von Philippe. Er hatte mit ihr in Argentinien geflirtet, dass sogar Philippe eifersüchtig wurde.
David dachte, dass er öfters aufs Land fahren sollte. Hier war eindeutig mehr los als in jeder Großstadt!
Ehe Alessandro eine Antwort geben konnte, rief eine Männerstimme mit starkem slawischen Akzent: „Mein Gott, lass die Finger von der Frau!“
David erkannte die Stimme sofort. Er würde sie auch noch in seinen Albträumen, die glücklicherweise immer seltener wurden, wieder erkennen. Es war Vladimir Noschenko, sein alter Kamerad im Militär, bevor dieser zurück nach Russland ging und stinkreich wurde.
Vladimir war groß, schlank mit weißblond gefärbten Haaren und einer Narbe auf der linken Wange. David wusste auch, wer ihm die zugefügt hatte. Vladimir blieb stehen, denn auch er hatte David erkannt.
„Ich werde
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