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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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so weit kamen, vom Pferd oder das Pony brach unter Vladimirs Gewicht zusammen.
    Pech nur, dass Vladimir mit Alessandro spielte, und er wollte unbedingt den Golden Cup auf seiner Liste haben.
     
    „Vladimir, ich hoffe, du isst heute kein Abendessen mehr“, sagte Alessandro daher trocken. 
     
    Vladimir presste die Lippen zusammen und wurde knallrot. Ein Spieler hatte ihn nicht zu maßregeln, auch wenn er theoretisch Recht hatte. Er blickte auf den Teller von Alessandro, wo noch immer alle Kartoffeln und der Großteil der Sauce war. Selbst ein Stück Fleisch lag noch dort. Vielleicht stimmte das Gerücht, dass Alessandro magersüchtig war? Dünn sah er wirklich aus, genauso wie diese Jockeys.
     
    Philippe lachte laut auf. Er hatte diese Bemerkung abgewartet. „Weißt du Alessandro, nicht jeder isst wie ein Vogel. Wir sind eben richtige Männer. Wir brauchen unsere Energie!“
     
    Vladimir war Philippe noch nie so dankbar gewesen und lachte mit. Philippe war wirklich ein toller Kerl, dachte er.
    David sah Alessandro direkt an und weil er wusste, Vladimir verstand kein Wort, sagte er zu ihm in Spanisch: „Das war knapp. Einen Moment sah es so aus, als würde er planen, dich an der nächsten Ecke zu ermorden.“
     
    Alessandro zuckte mit den Schultern. „Ich muss mit ihm spielen und seine Fehler ausbaden. Er spielt jetzt schon schlecht, aber wenn er dann kaum noch auf dem Pferd sitzen kann, weil er zuviel frisst…“ er zuckte frustriert mit den Schultern.
     
    Philippe schüttelte den Kopf. Alessandro war schlimmer als jede Frau. „Er bezahlt, also kann er essen. So einfach ist das in der Welt!“ sagte David in seiner ruhigen Art.
     
    „Danke David, dass du mich daran erinnerst. Ich sollte langsam auch sehen, dass ich auf der Seite der Esser bin, oder?“
     
    Gott, er hatte genug davon. Immer diese Geldprobleme, die Angst, morgen nicht spielen zu können, diese Unsicherheit. Er wollte wieder Turniere reiten, Olympiaden gewinnen, in den englischen Sportseiten stehen und nicht in den Gesellschaftsseiten, wo Polo abgehandelt wurde oder vielmehr, wer anwesend war und weniger, wer gewann.
     
    „So meinte ich das nicht“, versuchte David sich zu entschuldigen. „Du sagst nur die Wahrheit. Dafür braucht man sich nicht zu entschuldigen.“
    „Hallo ihr Zwei! Es gibt Leute hier am Tisch, die kein Spanisch sprechen!“ rief Peppa beleidigt aus. „Danke, Miss Aberdeen“, bedankte sich Vladimir und lächelte die Haushälterin an.
     
    Vladimir grinste Peppa an und fragte sich, wie viel sie wohl verdienen würde, damit er sie mit einem besseren Angebot abwerben konnte. Was er nicht wusste, war, dass Peppa selbst ohne Bezahlung bleiben würde. Viel bekam sie ohnehin nicht, aber sie konnte mit dem und der Rente, die sie von ihrem verstorbenen Ehemann bekam, leben. Peppa war der Familie St. Gabriel loyal ergeben.
     
    Alessandro hatte Gabel und Messer schon weggelegt. Pablo, einer der Stallburschen fragte: „Wann kommt Ana wieder?“
     
    „Wer braucht Ana?!“ rief  Alessandro zornig aus. Diese halbe Heiligenverehrung von Ana nervte ihn schon lange. „Schade!“ jammerte Pablo.
     
    Die Stallburschen schnatterten los und jedes dritte Wort war ‚Ana’. Selbst David bemerkte es, der einige Mühe hatte, dem schnellen Spanisch zu folgen. Ana musste auch bei denen ein Hit sein.
    „Sag mal Philippe, wo ist deine schöne Schwester? Ich sah sie vor einiger Zeit in London in Begleitung eines sehr dubiosen Typen“, sagte Vladimir. 
     
    „Der dubiose Typ ist vielleicht ihr Freund“, sagte Philippe und griff nach dem Weinglas seines Sitznachbarn, aber Alessandro war schneller und schob ihm Wasser hin. Caroline hatte immer komische Männerbegleitung gehabt, aber seit sie in New York diese Sache mit Lily machte, hielt sich das in Grenzen, er hatte zumindest nichts Ungewöhnliches gehört.
     
    „Caro hat einen Freund?“ fragte Alessandro beiläufig. „Freund?!“ Philippe schüttelte den Kopf, dann fiel ihm das letzten Telefongespräch mit ihr ein, sie hatte von jemandem erzählt, aber den Namen nicht erwähnt. Hoffentlich war es nicht wieder Noel.
     
    „Wer ist es denn?“ fragte Gina, die Caroline, Philippes Schwester aus den Zeitungen kannte und von einem Freund, zumindest einem regelmäßigen, noch nichts gelesen hatte. „So ein blonder Schönling, Noel…“  sagte Vladimir.
    „Nicht Noel de Savigny“, unterbrach David entsetzt.
     
    Alle sahen ihn an.  Philippe saß völlig aufrecht und zog die

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