Schatten der Vergangenheit (German Edition)
etwas mit den Falkland Krieg zu tun. Er hat dort seinen Cousin verloren,“ erklärte Philippe. Alessandro war erstaunt. Er hatte das nicht gewusst. Was Philippe alles von Alvarez erfuhr!
Es hatte allerdings noch einen anderen Grund, warum Alvarez nicht nach England kam: er wollte weder mit Henry noch mit Catarina zusammenstoßen.
„Essen ist fertig!“ rief Peppa aus der Küche und unterbrach damit die Unterhaltung. „Du bleibst zum Essen?“ fragte Alessandro Vladimir. „Ja, wenn ich eingeladen bin.“
Fünf Minuten später saßen alle, einschließlich einiger Stallburschen an dem langen, großen Holztisch und aßen. Nur gut, dass Peppa immer für eine halbe Armee kochte, dachte Philippe. Er sollte die Kartoffeln weglassen, überlegte er kurz und sah auf die goldbraunen Kartoffeln, die in der braunen, dicken Fleischsoße lagen, aber dann aß er sie doch. Er hatte noch nie ein Kilogramm zugenommen. Warum sollte er jetzt Diät halten?
Vladimir sah auf den Teller und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Das war gute, alte Hausmannskost. Da sollte noch jemand über das englische Essen schimpfen! Nun, von dem Schweinefleisch sollte er seiner Mutter besser nichts erzählen, da sie doch ihre jüdischen Wurzeln wiederentdeckt hatte, als sie nach Israel auswanderte und nur noch koscher aß!
„Wo hast du eigentlich deine schöne Frau gelassen?“ fragte Vladimir Philippe und versuchte, ein großes Fleischstück zu schlucken.
Philippe sah von seinem Teller auf, auf dem er die Kartoffeln in eine Reihe sortiert hatte. Merkwürdige Art zu essen, dachte Vladimir beim Anblick des Tellers.
„Vermisst du sie“, fragte Philippe herausfordernd zurück. „ Ha, ha. Ich habe meine Lektion gelernt. Ich frage mich, warum sie noch kein Kind hat“, sagte Vladimir herausfordernd. „Ich kann dir sagen, warum sie noch nicht schwanger wurde“, sagte Alessandro plötzlich.
David, der neben Alessandro saß, stieß ihn mit dem Ellbogen an. Er sollte lieber den Mund halten, aber Alessandro reagierte nicht auf ihn. „Sie ist untergewichtig...“
„An einer Frau soll was dran sein“, bestätigte auch Vladimir. An Gina war alles an der richtigen Stelle. War sie Davids Freundin oder noch zu haben? Philippe zog eine Braue hoch und sah einen Moment seinem Vater sehr ähnlich.
„Sie ist sehr dünn, aber das war sie immer und sie ist sehr schön – und sie ist meine Frau!“ sagte er leise und trotzdem sehr scharf. Er mochte schlanke Frauen, für dicke Frauen hatte er noch nie etwas übergehabt. Und woher wollten diese Idioten wissen, dass Lily nicht schon schwanger war?
Vladimir lachte. „Wir ärgern dich doch nur, Philippo!“ rief er aus. Philippe verzog den Mund. „Ich weiß, du willst sie, Vladimir, aber sie ist meine Frau!“ „Und du weißt nicht mal, dass sie hier in England ist?“ „Hier? Unsinn? Sie hätte sich sicher gemeldet..“ Er griff nach seinem Mobiltelefon und stellte fest, dass die Batterie leer war. „Mist, das Telefon ist leer...“ murmelte er.
„Sie kam vorbei. Sie arbeitet für einen Makler, der Hartings Kitschschloss verkaufen soll.“ „Harting verkauft das Schloss?“ fragte Vladimir und Philippe gleichzeitig.
„Wusste gar nicht, dass Lily einen Job hat“, sagte Vladimir und stopfte noch ein Stück Fleisch in den Mund. „Deine Frau ist wirklich eine Schönheit“, fügte er hinzu und fuchtelte mit der Gabel in der Luft herum. „Kann nicht verstehen, dass du die aus den Augen lässt..“ Philippe schnaufte, Lily war doch kein Tier, das man einsperren konnte!
Warum hatte sich Lily bei ihm nicht gemeldet? Typisch Lily, machte immer, was sie wollte, aber solange sie anständig blieb, hatte er nichts dagegen. So konnte er sich wenigstens Carla widmen. Mia wollte er auch noch besuchen, seine zwei Kinder hatte er einige Zeit nicht gesehen. Die Kleine war sicher schon ein Stück gewachsen.. Und wer weiß, was sich sonst noch ergab.. aber wenn Lily hier war, dann waren die anderen Frauen nicht aktuell. Das hatte er ihr versprochen. So wie er ihr versprochen hatte, in Zukunft Kondome zu verwenden....
Philippe sah zu Vladimir und unterdrückte ein Lachen. Der Russe schaufelte das Essen nur so in sich hinein. Wie lange würde es dauern, bis Alessandro eine Bemerkung fielen ließ?
Alessandro grinste seinen Stallburschen Pablo an, der so wie Philippe dachte. Wenn Vladimir so weiter fraß, fiel der Boss beim Finale, falls sie überhaupt
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