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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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verheiratet und ich mag Lily.“ Haha, welch eine Lüge, dachte Ana.
     
    „Sein Ehering hat Philippe noch nie gehindert“, wendete Angelo ein. „Er ist nur ein Freund, mehr nicht“, log Ana.  „Er war bei dir in Kalifornien?“
     
    „Ja, das war er, er hat sogar Polo gespielt. Die Mädchen waren alle sehr begeistert, denn viele hatten noch nie ein Polospiel gesehen“, erzählte Ana.
    „Das kann ich mir vorstellen. Die kamen auch nicht für das Polospiel, sondern um deinen Schönling in seinen engen, weißen Hosen zu sehen. War er wenigstens nüchtern?“ fragte Angelo. Philippes Alkoholproblem sprach sich langsam herum.
     
    Ana antwortete lange nichts. „Weiß das schon jeder?“ fragte sie zurück.
     
    „So wie jeder weiß, dass du mit ihm etwas hast. Er spielt in den letzten Wochen kaum noch nüchtern, Ana. Die Patrons hören es auch. Er wird Schwierigkeiten haben, nächstes Jahr ein Team zu finden.“ 
     
    Ana seufzte. „Warum tut er das?“ fragte Angelo. Er stellte die Frage eher sich selbst als Ana.  „Eine Art Selbstzerstörung“, murmelte Ana. „Warum nur? Der Mann hat alles. Einen adeligen Familiennamen, Schönheit, Geld, schöne Frauen...“
     
    „All das scheint ihn auch nicht glücklich zu machen“, sagte Ana und fragte sich wieder einmal, was Philippe hinter seiner schönen Fassade vor der Welt verbarg. „Wo ist er eigentlich?“ fragte Angelo.
    „Er wollte noch nach New York, ehe er nach Argentinien fliegt.“ „Wundert mich, dass er nicht mit dir kam?“ „Ich habe Schluss gemacht,“ sagte Ana.
    „Mit Philippe?“ fragte Angelo ungläubig. Ana war sicher die erste Frau, die einen wie Philippe verließ.  „Ja, mit Philippe...“
     
     
    Die anderen Polistas waren in Begleitung ihrer bildschönen Freundinnen oder Ehefrauen. Ana kannte die Ehefrauen nur von einigen Spielen aus dem Ausland. Man sagte sich immer Hallo, aber Ana hatte nie besonders große Lust verspürt, sich den Modellschönheiten näher zu widmen. Sie gab es natürlich nicht zu, aber sie fühlte sich immer schäbig neben den Frauen, die perfekt von Kopf bis Fuß waren. Auch an diesem Abend war sie die einzige, die weder Make-up noch hohe Schuhe trug. Unsicher zupfte Ana an ihrem T-Shirt. Vielleicht hätte sie doch ein anderes T-Shirt anziehen sollen? Sie sah ihre Begleitung Angelo an, der bei einem Kellner Bier bestellte.
     
    „Was ist denn?“ fragte er als er Anas Blick bemerkte. „Seit wann ist das so schick geworden?“ fragte sie. Sie kannte das Lokal noch als ein Studentenlokal.  „Seit einem halben Jahr. Schön oder?“ Er winkte den anderen zu und nahm Anas Hand.
     
    Deshalb ging Philippe hier her. Das war sein Lokal, teuer, schick und voll mit schönen Leuten. San Telmo veränderte sich, deshalb zog es so jemanden wie Philippe an. Das hier war nicht ihre Welt und sie war sich sicher, Peter Harting würde sie hier nie finden.
     
    Laute spanische Musik dröhnte aus den Lautsprechern. In den dunkelvioletten Ledersitzen saßen die Polistas, umgeben von ihren schönen Frauen.
     
    „Hola Ana!“ riefen sie beinahe gleichzeitig aus und Ana hatte nach der ersten herzlichen Umarmung ihre Kleidungssorgen vergessen. Die anwesenden Frauen sagten nur ein kühles Hallo. Man kannte sie nicht. Sie sah aus, wie eine Studentin, viel zu jung, zu schlecht gekleidet und doch eine Rivalin, so wie die Männer sie ansahen. Schönheit war auch unter billiger Kleidung nicht zu übersehen und schöne Frauen erkannten andere sofort – außerdem waren sie für die Fehler ihrer Freunde und Ehemänner nicht blind.
     
    Niemand wollte teilen, auch die anwesenden Frauen nicht, die ohnehin mit der Untreue der Männer leben mussten.
     
    „Angelo, wen bringst du denn mit?“ fragte eine besonders schöne Blondine und hauchte Angelo einen Kuss auf die Wange.
     
    Fè Parla war ein bekanntes südamerikanisches Fotomodell. Sie hatte erst kürzlich in New York einen wichtigen und gut dotierten Werbeauftrag von einem Kosmetikkonzern erhalten und fühlte sich dementsprechend wichtig.
     
    Angelo zog Ana neben sich auf die Sitzbank. Der Kellner brachte für beide Bier und Ana hatte neben sich bereits einen Gesprächspartner gefunden, mit dem sie sich über den Kauf von Polopferden unterhielt und über einen der wichtigsten Hengste mit dem Namen Xerxes, der im Besitz von Alessandro war. Philippe hatte ihr neidvoll davon erzählt. Seit sein Vater ihm das Geld gestrichen hatte, konnte er keine neuen Ponys kaufen.
     
    „Die

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