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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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danach fiel ihr auf, dass sie nur ein T-Shirt und eine alte Jeans trug, aber sie wollte auch nicht mehr zurückgehen.
    Ein Wächter stand beim Tor.
     
    „Hallo Alfredo, rufst du mir ein Taxi?“ bat sie ihn. „Ja, gerne, Ana.“ Sie fragte ihn nach seiner Familie und er erzählte.
     
     
     
     
     
    Elena und ihr Mann blieben noch schweigend einige Minuten sitzen. „Das ist nicht gut gelaufen“, sagte dann Elena.
     
    „Nein, ist es nicht. Aber so leicht gebe ich nicht auf. Ich finde schon heraus, wo sie ein Jobangebot hat und wenn ich die ganze Nacht telefoniere. Ich will meine Tochter hier bei mir in Argentinien und sie nicht wieder verlieren.“
     
    Elena stand auf, ging zu ihrem Mann und umarmte ihn von hinten.
     
    „Ich frage mich, was sie über Alessandro denkt? Er sieht verdammt gut aus.“
     
    Elena kannte Alessandro di Viana Solanas seit letztem Jahr, als sie ihn in Begleitung einer jungen Frau beim Einkaufen getroffen hatte. Genau genommen hatte die Freundin eingekauft und er hatte telefoniert und die Frau nicht wirklich beachtet. Aber sie hatte ihn das erste Mal ohne Helm und verschmutztes Polohemd gesehen. 
     
    „Sie nennen ihn nicht nur El diablo, weil er so gut reiten kann, sondern weil er auch bei den Frauen beliebt ist,“ sagte Alvarez, der genau wusste, dass Ana nicht an Alessandro interessiert war, sondern an Philippe.
     
    Elena war über die Schönheit des jungen Mannes erstaunt gewesen, über diese tiefblauen Augen und dieses perfekte, harte Gesicht, so dass sie genauso gestarrt hatte, wie viele andere Frauen auch.
     
    „Er hat mit seiner Stiefmutter ein Verhältnis gehabt“, erinnerte ihn Elena.  „Die Stiefmutter war zwei Jahre älter als er, soweit ich weiß.“
     
    Geraldo tätschelte die Hand seiner Frau. Sie war noch immer eine Schönheit, nicht so wie Catarina, aber Catarina war immer außergewöhnlich gewesen.
    Er liebte sie, auch nach zwanzig Ehejahren. Er war natürlich auch ein Argentino und hatte bei anderen schönen Frauen nicht immer nein gesagt, aber er war diskret. Er hatte bis vor kurzem gedacht, dass er keine unehelichen Kinder hätte.
    Elena hatte von den anderen Frauen auch nie erfahren und so sollte es auch sein. Er verstand Männer nicht, die von einer Ehefrau zur nächsten gingen, so wie dieser Harting. Aber so war das eben in der restlichen Welt und auch vor Argentinien machte diese Mode nicht halt, wie Geraldo mit Bedauern anerkannte, aber nicht in seiner Familie.
     
    Elena sah ihn mit ihren blaugrauen Augen an. Manchmal hatte sie Angst vor ihm, aber das würde sie nie sagen.
    „Was machst du jetzt?“ fragte Elena und riss Geraldo aus seinen Gedanken. „Telefonieren...“ Er stand auf und Elena trat einen Schritt zurück.
    „Mach das. Ich will, dass sie bleibt, jetzt wo ich sicher weiß, dass ich keine Kinder mehr haben werde.“  Geraldo drückte Elenas Hand. „Wichtiger ist, dass du gesund bist, Elena. Es war ohnehin jedes mal ein Risiko.“  Er musste es ihr irgendwann sagen, aber nicht heute und erst dann, wenn er mit Sicherheit wusste, dass Philippe sein Sohn und Caroline seine Tochter war.
     
     
    Ana fuhr zu keiner Freundin, denn sie hatte keine Freundin in Buenos Aires. Mädchen in ihrem Alter interessierten sich nicht so sehr für Zahlen, sondern mehr für die schönen Argentinos. Ana ging in Privatschulen und übersprang Klassen, so dass sie nie dazu kam, sich mit jemandem anzufreunden. Aber sie hatte männliche Freunde, wie den Polista Angelo Monteverdi. Er gehörte einer Familie mit einer langen Polospieler Tradition an und lebte in einer schönen Dachgeschosswohnung in Palermo. Normalerweise würde er um diese Zeit Polo spielen, aber Angelo hatte sich bei einem Spiel in England einen Bruch der rechten Hand zugezogen, die er ausheilen musste.
     
    Er trug seinen Arm zwar nicht mehr im Gips, aber da es ein komplizierter Bruch gewesen war, konnte er es nicht riskieren, dass er nicht anständig zusammenwuchs und ihn für immer vom Polofeld fernhielt. Er war bereits einige Wochen auf der Ranch der Familie gewesen und nun vergnügte er sich einige Tage in Buenos Aires. Er wollte eigentlich ausgehen, um Mädchen zu treffen. Er tat sich dabei nicht schwer, denn  er sah gut aus, war ein Polista, hatte Geld und war noch nicht dreißig Jahre alt.
     
    Angelo zog sich eben ein Hemd über seinen nackten Oberkörper, als es an seiner Wohnungstüre läutete. Das neue Haus hatte eine Videokamera, so sah er sofort, wer es war und grinste vor

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