Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)
gerne noch intensiver spüren würde, aber vorher doch wenigstens einige grundlegende Dinge zwischen uns klären möchte. Marc ist dennoch keineswegs böse oder enttäuscht, sondern küsst sich ebenso sanft wieder an meiner Haut aufwärts zu meinem Kinn, an dem er wahnsinnig zärtlich knabbert und mich aufregend fiebrig ansieht, womit er mein Herz ins Stolpern bringt.
„Darf ich einfach ein bisschen auf dir liegen bleiben?“, flüstert er ganz vorsichtig bittend, dass ich ihm nicht mal verwehren könnte, wenn er mich gefragt hätte, ob er mir das Herz brechen darf, weil er einfach nur wahnsinnig bezaubernd ist und nicke nur ganz leicht, woraufhin er mich erneut absolut betörend küsst, sodass ich beinahe vergesse, was ich eigentlich vorhatte. Bis er sich sanft von meinen Lippen löst und sein Gesicht an meinem Hals vergräbt.
„Mhhh, du riechst immer noch genauso aufregend wie früher“, reibt er wispernd seine Nase an meiner Haut und verbreitet schon wieder ein angenehmes Kribbeln, was mich kichernd die Schulter hochziehen lässt.
„Wieso hast du damals nie was gesagt?“, flüstere ich leise, auch wenn es mir ziemlich schwer fällt, ihn bei seiner kleinen Neckerei zu unterbrechen, aber ich muss einfach ein paar Fragen beantwortet ha ben, die mich schon so lange quälen und beschäftigen. Wie erwartet unterbricht er deshalb natürlich seine kleine Forschungstour unterhalb meines Ohrläppchens und richtet sich ein wenig auf, um mich direkt anzusehen.
„Das wollte ich. Immer und immer wieder“, haucht er ganz leise und ich glaube ihm aufs Wort, weil ich in seinen Augen die Traurigkeit erkennen kann und den Groll gegen sich selbst, weil er es doch nicht getan hat.
„Unzählige Male habe ich nach dem passenden Augenblick gesucht und mir noch viel öfter die Worte zurechtgelegt. Habe mich nächtelang schlaflos in meinem Bett herumgewälzt, weil ich viel lieber bei dir gewesen wäre, dich im Arm halten, dich küssen wollte. Du hast mich vollkommen bekloppt gemacht. Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf stand, wenn du in meiner Nähe warst. Das ist auch heut noch so“, wispert er die letzten Silben nur noch und doch dringen sie ganz deutlich in mein Gehör und treiben ganz zwangsläufig meinen Puls an.
„Ich wollte es dir sagen … an dem Abend, als du weg bist. Ich hatte alles perfekt durchgeplant und jede Eventualität genauestens durchdacht. Deine Abwehr, deine Zustimmung, deine eventuelle Abneigung gegen mich, weil ich offensichtlich schwul oder zumindest bi bin. Alles hab ich bedacht … nur nicht, dass mich die Eifersucht auf Kai dermaßen lähmen und ich dich für lange Zeit nicht wieder sehen würde“, erklärt er mir mit gedämpfter Stimme seine damalige innere Aufruhr, die ich nur zu gut nachempfinden kann.
„Kai?“, hake ich allerdings ein wenig erstaunt nach, weil es niemals einen triftigen Grund gab, wieso er ausgerechnet auf Kai eifersüchtig sein müsste und sehe ihn ein bisschen verwirrt fragend an.
„Du bist noch genauso süß wie damals, wenn du so durcheinander guckst. Als er dir Billard beibringen wollte. Gott, hab ich ihn gehasst dafür. Ich hätte ihm am liebsten jeden einzelnen Knochen gebrochen, jedes Mal wenn er sich so an dich gedrängt und von hinten über dich gebeugt hat, nur um dir einen angeblichen Stoß zu zeigen. Dabei wollte der ganz was anderes stoßen“, schnaubt Marc so abfällig, dass ich sofort total entzückt schmunzeln muss, weil es sich, auch wenn es so lange her ist, noch immer wahnsinnig aufregend anfühlt, dass er damals eifersüchtig war.
„Was gibt’s da zu grinsen?“, zwickt er mich neckend in die Seite und sieht mich schon wieder so eindringlich sanft an, dass mein Herz ihm direkt entgegen springen will und ich in seinen schönen dunklen Augen versinke, während meine Finger zärtlich seine Gesichtskonturen entlangfahren.
„Warst du deshalb so eklig zu mir? Als ich mich viel zu blöde für Billard angestellt habe? Wegen Kai?“, hauche ich ganz leise, ohne meinen Blick von seinen Augen zu lösen und muss schwer schlucken, als er nur ganz leicht mit dem Kopf nickt.
„Dabei wollte ich doch nur, dass du es mich lehrst und … und dass du dich dabei so gegen mich drängen solltest wie er. Ich hab so sehr gehofft, du würdest Kai Unfähigkeit zuschreiben und es selbst in die Hand nehmen. So dumm war ich nämlich gar nicht“, ergänze ich gedämpft meine Sicht der damaligen Ereignisse und kann es nicht verhindern, dass mein Blick zu Marcs schön
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