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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: c. Griethe
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meine Wange an sie zu schmiegen, weil sie und ihre flüchtigen liebevollen Gesten mir so wahnsinnig fehlen, wobei mir ungewollt Tränen in die Augen steigen und über ihre Hand laufen.
    „Du sollst doch nicht weinen, mein Hübscher“, dringt ihre Stimme leise, ganz schwach, an mein Ohr und lässt mich sofort überrascht aufschrecken und sie bedauernd ansehen.
    „Ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid“, hauche ich ganz leise und habe das Gefühl, meine Kehle wäre staubtrocken, während ich mich an einem unverfänglichen Lächeln versuche.
    „Schlaf hat keine Bedeutung für mich, wenn ich deswegen meinen Ben verpasse. Meinen kleinen Engel“, lächelt sie mich sanft, mit einer ungeheuren Wärme an, die direkt in mein Herz dringt, was sich schmerzlich zusammenzieht, allein bei dem Gedanken wie oft, oder eben viel zu selten, sie mich noch so ansehen wird.
    „Ach, Omi“, entwischt es mir leise sehnsüchtig, obwohl ich ihr meine Schwäche und die Angst, sie zu verlieren, eigentlich nicht zeigen wollte. Stattdessen hatte ich vor, mit Stärke zu glänzen und unerschütterlich zu wirken, auch wenn ich es lange nicht bin, nur um ihr ein friedvolles Gewissen zu bereiten, dass sie mich beruhigt hier allein zurücklassen kann, weil ich meinen Weg gehen und mein Leben in den Griff bekommen werde.
    „Weißt du, dass Marc jedes Mal, wenn er hier ist, ohne Unterlass von dir redet und es selbst nicht einmal bemerkt? Er ist so furchtbar verzaubert von dir“, strahlt sie mich regelrecht an, dass ich ihr diese kleine Illusion niemals nehmen könnte, indem ich sie über Marc aufkläre, der sich seit sechs Wochen wie ein feiger Hund verhält und mich damit erst wieder hierher getrieben hat. An den verhassten Ort meiner Kindheit.
    „Glaub mir, mein Junge. Der Mann liebt dich. Schon so lange. Du musst nur ein einziges Mal in seine Augen sehen und wirst es sofort erkennen. Sein Herz schlägt für dich, egal wonach es aussehen mag. Gib es nicht auf“, redet sie einfach weiter und treibt mir damit abermals einen Knoten in den Hals, der mich beinahe zu ersticken droht und die Tränen wieder befreit, die ich in den letzten Tagen so tapfer zurückgehalten habe und jetzt alle auf einmal versuchen, aus mir herauszubrechen.
    „Ich weiß“, schlucke ich kratzig sämtliche Äußerungen herunter, die mir regelrecht auf der Zunge brennen, weil Marc ganz und gar nicht der nette tolle Typ ist, den sie in ihm sieht und versuche daher einfach so wenig wie möglich zu sagen und mich in Schweigen zu hüllen. Denn im Prinzip ist sie das ohnehin von mir gewöhnt und wird sich darüber auch nicht großartig wundern.
    „Ich komme dich morgen wieder besuchen, ja? Du brauchst deine Ruhe und ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, immerhin ist in drei Tagen Melissas Hochzeit“, schenke ich ihr ein ehrliches aufrichtiges Lächeln und beuge mich über sie, um ihr einen sanften behutsamen Kuss auf die Stirn zu hauchen, was sie mit einem zufriedenen Seufzen quittiert und meine Wange tätschelt, auch wenn sie mir garantiert anmerkt, dass es nur eine meiner berühmten Fluchten ist. Trotzdem hält sie mich nicht auf und winkt mir sogar noch leicht zum Abschied, nachdem sie mir das Versprechen abgenommen hat, mit Marc zu reden und ihn nicht grundlos zu verurteilen, nur weil er im Moment wahnsinnig durcheinander ist.
    Was natürlich dazu führt, ihn zu verdächtigen, er hätte meine Oma auch noch auf seine Seite gezogen, um im Falle eines Falles als der absolute Saubermann dazustehen. Denn bei allen Beteuerungen und Bekenntnissen der anderen Leute, fehlt es doch ganz einfach an einer simplen Erklärung für sein Verhalten, die er mir viel zu lange schon schuldig ist. Und ich schwöre, so einfach wie er sich das vielleicht vorstellt, werde ich es ihm nicht machen und ignoriere auch jeden seiner bisherigen Anrufversuche, seit ich nicht mehr in Berlin bin. Immerhin hatte er sechs Wochen Zeit, sich ein kleines bisschen mehr um mich zu bemühen, wobei ich nicht mal wirklich viel von ihm erwartet hätte, doch jetzt kann er auch mal zappeln und spüren, wie man sich dabei fühlt, nicht zu wissen, was eigentlich los ist. Also lösche ich auch diesen vergebenen Versuch von ihm und wähle stattdessen Roberts Nummer, um zu erfahren, wie die Übergabe des Briefes gelaufen ist und ob ich auf Paul zählen kann. Denn ohne ihn bin ich vollkommen aufgeschmissen und muss von Grund auf improvisieren.
    „Hey, das war Gedankenübertragung. Ich wollte dich auch gerade

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