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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: c. Griethe
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ununterbrochen sprachlos kopfschüttelnd ansieht. Aber wenn er schon so lieb ist und mich hierher begleitet, finde ich es auch angemessen, ihm im Gegenzug eine fürstliche Unterkunft zu besorgen. Denn im Prinzip liegt das Gelingen meines ganzen Planes allein in seinen Händen. Sodass ich ihm auch irgendwie dafür meine Dankbarkeit ausdrücken möchte, wovon er natürlich nichts hören will. Also habe ich für mich beschlossen, ihm einfach ein paar wunderschöne Tage in einem traumhaften Hotel zu bereiten und sie mit ihm, so gut es für meinen Teil geht, zu genießen.
    Dabei habe ich mich ganz bewusst für die kleine Stadt entschieden, in der meine Oma im Krankenhaus liegt, weil ich keineswegs in mein Heimatdorf wollte und schon gar nicht mit Robert, der dort wie ein bunter Hund auffallen würde. Nicht, weil er irgendwie ungewöhnlich aussieht oder sich auffällig benimmt, im Gegenteil, bei Robert würde man nicht einmal drauf schließen, dass er schwul ist, wenn er nicht zwanghaft hinter jedem Kerl hergucken würde, sondern weil er hier fremd ist und das alleine im Dorf ausreicht, um eine kleine Lawine an Spekulationen loszulösen.
    „Du hast echt einen Riesen Knall. Das kann ich niemals zahlen hier“, macht Robert sich abermals Luft und hockt sich fast schon ehrfürchtig auf das riesige Doppelbett, was er sofort mit seinen Händen befühlen muss und leise wohlig seufzt, als würde er aus der absoluten Unterschicht stammen und niemals so etwas zu Gesicht bekommen.
    „Spinner. Außerdem hab ich dir schon gesagt, dass ich dich hierher geschleppt habe und somit auch für deine Unterkunft und Verpflegung aufkomme. Einzig einen Stripper oder dergleichen darfst du dir schön selber finanzieren“, grinse ich ihn an, während ich meine Tasche auspacke und mich ein wenig häuslich einrichte, soweit das hier überhaupt möglich ist, da der Gedanke, Marc könnte mir rein zufällig vor der Hochzeit über den Weg laufen, dieses Gefühl doch erheblich dämpft. Trotzdem bin ich noch immer felsenfest davon überzeugt, mir meinen Marc zurückzuholen und diese Jenny auf den Mond zu schießen. Oder wenigstens Marc zu zeigen, dass er mich nicht gebrochen hat, falls mein Plan erfolglos bleibt, weil er sich bereits entschieden und einfach nur verpasst hat, mich darüber zu informieren.
    „Ach, und ich dachte, das gehört hier zum guten Service und ich sehe dich endlich mal strippen“, grinst Robert mich frech an und stützt sich dabei auf seinen Unterarmen ab, um es sich auf dem Bett etwas bequemer zu machen. „Von mir aus kanns losgehen. Bin bereit“, feixt er und hat im nächsten Moment auch schon meine Jacke mitten im Gesicht.
    „Mich kannst du dir in tausend Jahren nicht leisten“, funkle ich ihn frech an und verschwinde kurz im Bad, um mich ein wenig frisch zu machen, bevor wir nach unten etwas essen gehen und ich Robert anschließend, mit einem Brief bewaffnet, zu Melissas Geschäft schicke. Natürlich nicht ohne genaueste Instruktionen, damit er die Mitteilung auch ausschließlich an Paul aushändigt. Denn irgendwie bin ich mir sicher, dass der Kleine mir auf jeden Fall helfen und vor allem dicht halten wird. Schließlich brauche ich einen Informanten, der sich nicht verdächtig macht, wenn er nach irgendwelchen Angaben verlangt. Dafür ist Paul absolut richtig, weil er ja ebenso Trauzeuge sein wird und es neben einigen terminlichen Hintergrundinformationen als allererstes herauszufinden gilt, wer an meine Stelle getreten ist und den Part als Melissas Trauzeuge übernehmen wird.
    In der Zwischenzeit habe ich mich in der Klinik, wo Marc arbeitet, ganz dreist unter falschem Namen nach ihm erkundigt, ob er denn zu sprechen sei und bekam die erfreuliche Nachricht, dass er die nächsten Tage nicht vor Ort sein wird und für heute das Klinikgelände bedauerlicherweise bereits verlassen hat. Sodass ich es wage, meiner kranken Oma einen kurzen Besuch abzustatten, weil ich es niemals übers Herz bringen würde, einfach hier zu sein und wieder abzureisen, ohne sie noch einmal gesehen zu haben.
    Und so betrete ich eine halbe Stunde später leise ihr Zimmer, da eine gewisse Unsicherheit, Marc könnte doch noch irgendwo hier herumspringen, nicht gerade förderlich für meinen Gemütszustand ist, und schließe behutsam die Tür hinter mir, um ganz langsam auf ihr Bett zuzuschleichen, in dem sie so friedlich schläft. Geräuschlos ziehe ich mir einen Stuhl näher heran und fasse ganz sachte ihrer Hand, um sie in meine zu nehmen und
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