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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Xavier ist irgendwie mit dem Buch verbunden? Wird er wissen, dass es nicht mehr in seinem Versteck ist?
    Natalya schüttelte den Kopf. Das bezweifle ich. Wenn das der Fall wäre, hätte er gewusst, dass es im Moor ist, und jemanden geschickt, um alles abzusuchen, bis es gefunden worden wäre. Selbst hinzugehen, hätte er nicht gewagt. Das Moor liegt mitten in karpatianischem Territorium, und Karpatianer fürchtete er mehr als alles andere. Es war seltsam, sich an kleine Details zu erinnern, die so lange verloren gewesen waren. Vikirnoffs Schutzschilde hinderten Razvan offensichtlich daran, ihre Erinnerungen zu unterdrücken, und je länger ihr Bruder nicht an sie herankam, desto stärker wurden ihre Erinnerungen.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einem anderen vertraut hätte.
    Razvan. Er hätte meinen Bruder geschickt. Razvan hat als Magier nur wenige angeborene Fähigkeiten und hätte die Schutzmaßnahmen nicht als solche erkannt. Er hätte die Gegend kurz inspiziert und Xavier erzählt, dass das Buch nicht dort ist.
    Vikirnoff ließ sich mit Natalya durch die enge Öffnung in den Kamin gleiten und durch den Berg nach unten sinken, bis sich der schmale Zugang zu der großen Höhle erweiterte. Auf eine Handbewegung von ihm fingen die Kerzen an zu brennen, als er Natalya behutsam absetzte.
    »Wo legen wir das Buch ab?«
    Vikirnoff nahm es ihr aus der Hand und steckte es in ihren Rucksack, ohne dem Buch, für das sie so viel riskiert hatten, auch nur einen Blick zu gönnen. »Das wird es einstweilen tun. Später überlegen wir uns etwas Besseres.«
    »Klingt gut.«
    »In diesem übel riechenden Sumpf ist mir klar geworden, dass Erleuchtungen an den unwahrscheinlichsten Orten stattfinden.«
    Natalya zog die Augenbrauen hoch. »Ach ja? Und welche weltbewegende Erleuchtung wurde dir in diesem übel riechenden Sumpf zuteil?«
    »Einfach nur, dass ich nie Donna Reed oder June Cleaver wollte. Es war immer Xena, die Kriegerin, der mein Herz gehörte.« Sein Ton war beiläufig, fast unbeteiligt, keineswegs so, als wäre er gerade dabei, ihr sein Herz zu schenken.
    »Und diese Erleuchtung hattest du mitten im Sumpf?« Natalya legte ihren Halfter ab und holte mehrere Magazine heraus. »Irgendwo zwischen dem Wasser, das mir Grimassen geschnitten hat, und den eher dürftigen Geräuscheffekten?«
    Er nickte. »Ja. Da ist mir sozusagen ein Licht aufgegangen.«
    »Dann hast du aber eine ganz schön lange Leitung, Gomer.« Sie lehnte ihr Schwert an die Wand und legte mehrere Messer im Halbkreis davor. »Das hättest du schon im Wald mitkriegen müssen, als ich dir zum ersten Mal deinen Hintern gerettet habe.«
    »Gomer?«
    »Gomer Pyle. Erklär ich dir später. Jetzt möchte ich mehr über deine Erleuchtung hören.« Sie legte ihren Rucksack direkt vor dem Schwert in den Halbkreis aus Messern.
    »Das letzte Mal, als ich Xena erwähnte, hast du die Diskussion abgewürgt«, erinnerte er sie und verschränkte seine Arme vor der Brust.
    »Na ja, aber jetzt hattest du eine Erleuchtung. Das ändert einiges.«
    »Soll ich vielleicht die Schutzbarriere errichten?« Er zeigte mit dem Kinn auf ihren Rucksack.
    »Warum nicht? Wenn ich es mache, kann mein Bruder uns sofort aufspüren.« Sie legte den Kopf zur Seite und beobachtete, wie er geschmeidig zur Wand glitt. Sie liebte es, ihn in Bewegung zu sehen. »Du könntest dein Hemd ausziehen, während du daran arbeitest. Ich möchte nicht, dass du ins Schwitzen kommst.«
    Seine Augen verdunkelten sich vor Hitze, als er sein Hemd von den Schultern gleiten ließ und es beiseitewarf. Natalya betrachtete das Spiel der Muskeln auf seinem Rücken, als er seine Arme hob.
    »Du bist atemberaubend, weißt du das? Ich schätze, ich kann dir verzeihen, dass du manchmal ein absoluter Dussel bist.«
    Vikirnoff lachte und überraschte sie damit beide. Er lachte kaum jemals, aber wenn er es tat, wärmte das Lachen seine Augen und nahm seinem Gesicht die strengen Linien. Natalya lächelte unwillkürlich zurück.
    »Deine liebenswürdigen Komplimente rauben mir den Atem.«
    »Pass auf, dass sie dir nicht zu Kopf steigen. Ich empfinde nur vorübergehend so, weil du zur Abwechslung mal was Nettes gesagt hast.« Natalya stockte der Atem, als er zu ihr geschlendert kam. Er konnte unglaublich viel Macht ausstrahlen, indem er einfach nur ging oder einfach nur atmete. Die Wirkung, die er auf sie ausübte, war absolut idiotisch.
    »Ich lese deine Gedanken.«
    »Wirklich? Kriegst du auch den Teil mit, was für ein

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