Schatten Der Versuchung
wegen Bestrafung? Dass du mich bestrafen würdest, wenn ich dir nicht gehorche? Das habe ich auch in deinem dummen Kopf herumgeistern sehen. Ich gehorche niemandem.
Wie gut ich das weiß! Wie lange brauchst du noch?
Wenn du mich in Ruhe lässt, kriege ich es vielleicht hin. Er hat eine sehr komplizierte Formel benutzt. Dominic hilft mir. Dadurch, dass er an der Barriere festhängt, kann er einige der Fäden spüren, die mir entgehen, und zu zweit können wir das Netz aufdröseln. Nur noch ein paar Minuten. Gregori ist in der Nähe. Ist er vor der Barriere gewarnt worden?
Mikhail hat ihn informiert.
Vikirnoff schob sich unmerklich nach vorn, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Hass, den Maxim für den Prinzen empfand, war so stark, dass er fast mit Händen zu greifen war. Der Vampir stand kurz vor einem Gewaltausbruch, getrieben von dem Verlangen zu töten, das noch stärker als sein Wunsch war, über seine Gegner zu triumphieren. Alles, was er als Vampir an Emotionen hatte empfinden können, hatte er beim Töten seiner Opfer und beim Trinken ihres adrenalingesättigten Blutes gefunden, und selbst dann hatte er von dem Moment geträumt, in dem er sich an den karpatianischen Jägern rächen konnte, indem er ihren Prinzen tötete.
Die Luft stand still. Niemand rührte sich. Weder das Scharren von Füßen noch das Klirren von Waffen war zu hören. Vikirnoff stieß innerlich einen Fluch aus und packte das Heft seines Schwertes fester. Ohne den Einsatz ihrer magischen Kräfte waren die Karpatianer deutlich im Nachteil. Maxim konnte seine ganze Macht einsetzen und verfügte noch dazu über eine Armee, die er nach Belieben vermehren konnte.
Vor ihnen brach der Himmel auf und entlud ein Heer von Vampiren und Klonen. Es waren so viele, dass sie einander behinderten, als sie zu der kleinen Gruppe von Jägern flogen. Mikhail trat vor, um sich dem Angriff zu stellen, aber Vikirnoff, Falcon und Manolito schoben sich vor ihn. Lichtschwerter wurden durch die Luft geschwungen und hieben alles ab, was sie trafen. Sobald einzelne Körperteile auf dem Boden landeten, kamen Tiere hervor, Ratten mit scharfen Zähnen, die sich auf ihre Beine stürzten und nach ihnen schnappten.
Sara trat einen Schritt vor und begann, stetig zu schießen, indem sie ruhig und zielsicher inmitten des Kampfgetümmels einen Schuss nach dem anderen abgab. Raven fing das Schwert auf, das Dominic ihr zuwarf, während er ein neues schmiedete, und ging zu ihrem Gefährten zurück, um die Attacken aus der Luft abzuwehren.
Plötzlich tauchte Maxim hinter Manolito auf, riss ihm das Schwert aus der Hand und schlitzte ihm mit einer messerscharfen Kralle die Kehle auf, so schnell, dass nur eine verschwommene Bewegung wahrzunehmen war. Vikirnoff fuhr herum und hieb mit seinem Schwert durch das Bein des Vampirs, aber Maxim war nur noch ein gestaltloser Schatten, der mit seiner rasenden Armee verschmolz. Manolito sank auf den Boden, und mehrere Ratten stürzten zu ihm. Vikirnoff kickte zwei von ihnen weg, war dann jedoch gezwungen, einige Klone abzuwehren, die direkt auf ihn zukamen.
Natalya! Mach das verdammte Ding auf! Sie sind überall.
Eine kleine Öffnung habe ich schon. Dominic verdeckt sie. Kannst du die Information an Gregori weitergeben? Ich bemühe mich weiter. Es ist ziemlich kompliziert.
Beeil dich, Natalya. Wir können sie nicht mehr sehr viel länger in Schach halten.
Mach dir mal nicht ins Hemd.
Vikirnoff fragte nicht, was das heißen sollte oder woher sie diesen Spruch hatte. Wahrscheinlich aus einem Film. Er hatte versucht, ihr den Ernst der Lage eindringlich bewusst zu machen, aber er wusste, dass die Aufhebung eines Zaubers von solcher Macht nicht leicht und in manchen Fällen sogar unmöglich war.
Sein Schwert hieb durch zwei weitere Angreifer. Sara und Raven liefen zu ihm und zogen Manolito hinter die kämpfenden Jäger zu Dominic. Raven kniete sich neben ihn, presste eine Hand auf seinen Hals und stimmte innerlich den Heilungsgesang an. Mikhail nahm Manolitos Platz ein, und sein Anblick steigerte die Mordlust der Vampire zu wilder Raserei.
Falcon zog sich mehrere tiefe Schnittwunden an der Brust und im Gesicht zu und taumelte. Vikirnoff war mit einem Satz bei ihm, um ihm Deckung zu geben. Als er sich zu Mikhail umdrehte, konnte er den Prinzen innerhalb der Armee, die um ihn herumwogte, nicht einmal mehr sehen. Düstere Schatten schwebten über den Kämpfenden, und Vikirnoff sank der Mut, als Maxim erschien. Ihm blieb nichts
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