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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Maschinen, hauptsächlich mit umgebauten Arbeits-, Forst- und Bergbau-Mechs. Sie beherbergte nur drei echte BattleMechs: Kapitänin Bishops Rudeljäger, den Tomahawk der Countess und Crows eigenes Schwert. Das war gegen das, womit die Stahlwölfe angriffen, nicht viel.
    Die Söldner hatten mehr, erinnerte er sich und rief sich die Maschinen ins Gedächtnis: eine Spinne, einen Brandstifter, einen Katamaran III und Farrells Jupiter.
    Das genügte, falls sie zum Einsatz kamen.
    Sein Schwert wartete. Er meldete sich bei dem Posten vor dem Kokon: »Paladin Crow, im Auftrag der Präfektin. Ich nehme den Mech raus.«
    Das Schwert war vermutlich seine schnellste Möglichkeit, die Söldner zu erreichen, ganz gleich, was er sich entschied zu sagen, wenn er erst bei ihnen eintraf. Mit einem normalen Fahrzeug, selbst einem Panzer oder Schützenpanzer, hätte er damit rechnen müssen, angehalten und ausgefragt, behindert und aufgehalten zu werden. Aber niemand würde einen Mech anhalten, und selbst falls jemand dumm genug gewesen wäre, es zu versuchen, so hätte er Crows Schwert erkannt. Man würde davon ausgehen, dass der Paladin in einer zu wichtigen Mission unterwegs war, um anhalten zu können.
    Er kletterte in die Kanzel und verriegelte die Luke hinter sich. Während der Fusionsreaktor hochfuhr und die künstliche Muskulatur des Kampfkolosses aufwärmte, zog er sich hastig bis auf die Unterwäsche aus, zog die Kühlweste und den Neurohelm über und schob sich auf die Pilotenliege. Sobald er die primären und sekundären Sicherheitsprotokolle abgearbeitet hatte, um volle Befehlsgewalt über die Maschine zu erlangen, schaltete er den Sichtschirm auf Infrarot. Er würde die IR-Sicht brauchen, um das Schwert im Dunkeln durch die Straßen der Stadt zu steuern, und das polarisierte Kanzeldach schützte ihn dagegen, von Leuchtkugeln und Suchscheinwerfern geblendet zu werden.
    Mit einer letzten Berührung der Kontrollen brachte er den Fusionsreaktor des Mechs auf volle Leistung. Crow lenkte das Schwert aus dem Hangar, vorbei an der Neuen Kaserne und aus dem Fort, hinaus in die Straßen der Hauptstadt. Bald donnerte der Battle-Mech die Hauptstraße hinunter, die aus der Stadt aufs Tiefland führte. Farrells Söldner hatten sich noch nicht zum Garnisonsdienst verteilt, sondern warteten noch in ihrem Bereitschaftslager. Mit seiner Reisegeschwindigkeit von sechsundsiebzig Stundenkilometern würde sie das Schwert bald erreichen.
    Dann würde er sich entscheiden müssen, was er tat.
    Tara den Stahlwölfen zu übergeben - die Stadt und die Countess verschwommen in seinen Gedanken, bis er nicht mehr wusste, welche von beiden der schlimmere Verlust wäre - Tara den Stahlwölfen zu übergeben bedeutete Verrat und ein blutiges Gemetzel.
    Es ist ja nicht so, als wärest du nicht schon daran gewöhnt, meldete sich sein Verstand, wie immer kalt und nüchtern. Anastasia Kerensky will Northwind, und der Absender des Umschlags mit deinem Fluch will, dass du ihr den Planeten übergibst... oder du lässt zu, dass Paladin Ezekiel Crow vor der ganzen Republik der Sphäre als der Verräter Liaos demaskiert wird.
    Was ist die Alternative dazu, fragte er seinen Verstand, als Verräter Northwinds bloßgestellt zu werden? So oder so ist es mein Untergang. Ist dies das eigentliche Ziel? Sind Anastasia Kerensky und Countess Tara Campbell beide nichts als Bauern in einem Spiel, bei dem es darum geht, mich schachmatt zu setzen?
    Es war nicht undenkbar. Er hatte im Laufe der Jahre in Wort und Tat genug geleistet, um sämtlichen Akteuren in den oberen politischen Etagen der Republik deutlich zu machen, dass er hoch hinaus wollte. Und niemand schaffte es in die Reihen der Paladine, aus deren Mitte der nächste Exarch kommen würde, ohne sich Feinde zu machen.
    Dieser Gedanke machte ihn wütend. Später, ermahnte er sich. Später würde er herausfinden, wer ihn bedrohte und warum. Aber nicht jetzt, nicht während die Stahlwölfe auf dem Raumhafen landeten und solange - Farrells Söldner stehen zu Ihrer Verfügung - Paladin Ezekiel Crows Handeln in den nächsten Stunden den Ausgang der bevorstehenden Schlacht entschied.
    Anastasia Kerensky will Northwind. Sorgen Sie dafür, dass sie bekommt, was sie will.
    Irgendetwas daran stimmte nicht. Wozu sollte Anastasia Kerensky Northwind erobern wollen, es sei denn aus den üblichen Motiven, mit denen man alle Aktionen der Clans erklärte: aus dem Verlangen nach Ruhm, Reputation und Berühmtheit? Warum sollte sie es schon

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