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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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der Kapitän auf der Brücke?«, fragte Crow unterwegs.
    »Nein, Sir«, erhielt er zur Antwort. »Während Sie Ihren Mech abgestellt haben, hat er mich gebeten, Sie zum Passagiersalon der Ersten Klasse zu bringen. Er erwartet Sie dort.«
    Ich habe keine Zeit für Höflichkeiten, dachte Crow ungeduldig. Der Tee und die Kekse haben Zeit bis später.
    Hier waren die Korridore freundlicher, wie es zu einem Passagierbereich passte: Holzlaminat an den Schottwänden, Teppichboden, Messingbeschläge. Der Crewm ann blieb vor einer Luke stehen, klopfte und trat zur Seite.
    »Da sind wir«, stellte er fest.
    Crow trat durch die Luke und in einen großen
    Raum, der einen polierten Holztisch enthielt, dunkelgrüne Schottwände mit Bilderrahmen und auf einer Anrichte ein silbernes Teeservice. Der Kapitän des Landungsschiffes saß tatsächlich am Kopf der Tafel... und ein Offizier der Stahlwölfe stand hinter ihm, eine Pistole in der Hand.
    Zwei weitere Wolfskrieger lösten sich von ihren Plätzen links und rechts der Luke und traten neben Crow. Sie packten ihn bei den Armen.
    »Guten Morgen, Paladin«, begrüßte ihn der Offizier. »Wie nett von Ihnen, uns Gesellschaft zu leisten. Galaxiscommander Kerensky hat mich gebeten, Sie willko mm en zu heißen.«
    »Guten Morgen, Sterncaptain«, gab Crow zurück. »Richten Sie dem Galaxiscommander mein Kompliment zu ihrer Einschätzung notwendiger Maßnahmen aus. Ich vermute, sie hat alle zivilen Schiffe auf dem Feld sichern lassen? Und bitte teilen Sie ihr mit, dass ich für die Republik der Sphäre agiere und mich nicht aufhalten lasse.«
    »Sie können Ihr das Kompliment persönlich machen«, erklärte der Sterncaptain. »Meine Befehle sind sehr genau und sehen nicht vor, dass ich dieses Schiff ohne Sie verlasse.«
    Crow seufzte und entspannte sich. »Dann bleibt mir wohl keine Wahl.« Ohne Zögern schwang er das rechte Bein hinter das linke Bein des Kriegers rechts neben ihm. Er warf sich mit der Hüfte gegen die Hüfte des anderen Mannes und fühlte dessen Knie brechen.
    Der Clanner schrie auf und stürzte, und Crow fasste mit der jetzt freien Rechten die Hand des anderen Wolfs, der seinen l ink en Arm hielt.
    Er wirbelte hinter den Mann herum und sein linker Arm glitt aufwärts und um dessen Hals. Er zog ihm den Kopf nach hinten und hob ihn vom Boden. Gleichzeitig zog Crow die Waffe des Kriegers aus dem Holster an dessen Gürtel und hob die Pistole unter der rechten Achselhöhle des Stahlwolfs zum Anschlag.
    Der Sterncaptain riss seine Waffe hoch und feuerte. Crow fühlte die Kugel in den Körper des Kriegers schlagen, den er als Deckung benutzte. Der Mann zuckte und erschlaffte. Crow feuerte zurück, zwei Schüsse. Der erste traf den Sterncaptain in die Brust, der zweite schlug knapp unter dem Kinn ein. Er stürzte zu Boden.
    Der ganze Kampf hatte nur Sekunden gedauert.
    Crow ließ den Mann vor sich los. Er sank zu Boden. Die Pistole noch immer locker in der Rechten, ging Crow um den Tisch zum Kopfende und hob die Waffe des Sterncaptains auf.
    »Wenn man ihm eine Pistole an den Kopf hält«, bemerkte der Kapitän der Quicksilver, »tut ein Mann, was von ihm verlangt wird. Aber ich bin ein loyaler Bürger der Republik.«
    »So ist es«, bestätigte Crow. »Das sind Sie. Und ich vermute, wir sollten diesem Planeten den Rücken kehren, bevor die Stahlwölfe bemerken, dass sich einer ihrer Sterncaptains nicht mehr meldet.«
    Februar 3134, Winter
    Die langen, niedrigen Gebäude der Mechwerke Tyson & Varney im Vorort Fairfield nordwestlich der Hauptstadt erstreckten sich über mehrere Hektar. Momentan diente die Mechfabrik an der rechten Flanke der Verteidigungsstellungen der Northwind Highlanders als Ankerpunkt. Lance Sergeant Hugh Brodie lag flach auf dem gefrorenen Boden hinter der Fertigungshalle und steckte nur den Kopf um die Ecke. Er hielt sich das Fernglas an die Augen.
    »Bewegung«, flüsterte er ins Kehlkopfmikro. »Truppstärke, Gaussgewehre, volle Tornister. Umhänge in Stahlwolf-Stadttarnschema. Kein Fahrzeug. Nähern sich meiner Position in offener Formation.«
    »Verstanden«, antwortete eine Stimme in seinem Kopfhörer. »Fordern Sie Mörserfeuer an, falls Sie die Halbwegsmarke überschreiten. Ansonsten Position halten und berichten.«
    »Verstanden und aus.«
    Der Lance Sergeant zog sich wieder in die Dek-kung der Wand zurück. »In Ordnung, Jungs«, befahl er den Soldaten, die dort warteten. »Jetzt könnte es heiß werden. Überprüft eure Ausrüstung und die eurer

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