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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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ähnelt es zu sehr einem gezielten Mordanschlag, und ich habe kein Interesse, einen derartigen Präzedenzfall zu schaffen, und zweitens würde es vermutlich nicht funktionieren. Falls sie sich nicht in ihrem Feldhauptquartier aufhält, mit drei Ringen aus Elementaren als Bewachung, ist sie in ihrem Ryoken II im Feld, und um sie da herauszuholen, braucht es einen größeren Büchsenöffner als einen Trupp Scouts und Scharfschützen.«
    Es klopfte an der Tür der GZ.
    »Herein!«, rief Bishop.
    Ein Kurier traf mit einer Nachricht ein. »Ma'am«, meldete er der Gräfin. »Oberst Ballantrae, Nordsektor, lässt ausrichten, dass die Wölfe unseren Funk stören.«
    »Das erklärt einiges«, bemerkte Bishop. »Die Countess bedankt sich beim Herrn Oberst. War das alles?«
    »Nein, Ma'am.« Der Kurier reichte ihr seinen Beutel. »An der rechten Flanke läuft irgendein Angriff.«
    »Wird auch Zeit, verdammt«, stieß die Countess aus, als Bishop die Tasche entgegennahm und öffnete. »Das werden Farrells Leute sein. Der Oberst soll die Stellung halten und allen Stahlwölfen, die das wünschen, die Gelegenheit zur Kapitulation geben.«
    »Das ist es nicht«, verkündete Bishop. Sie hatte die Tasche geöffnet und überflog die Ausdrucke, die der Kurier mitgebracht hatte. »Ich sehe hier Meldungen über eine Reihe von Tastangriffen im Nordosten, aber keinen Bericht über irgendeine Bewegung von Farrells Söldnern, oder von irgend jemandem sonst. Das ist alles...«
    »Ma'am«, unterbrach der Kurier. »Der Oberst bittet um Verstärkungen. Oder er kann die Position nicht länger halten. Ma'am.«
    »Verdammt!«, fluchte die Countess. Sie drehte sich zu Bishop um. »Wir können keine Verstärkungen an die Flanken schicken, ohne die Mitte der Linie zu schwächen. Was halten Sie davon, wenn wir beide aufsitzen und das Rückgrat des Oberst mit unseren Mechs stützen?«
    Kapitänin Tara Bishop lächelte, und spürte, wie sich das Lächeln ganz von selbst zu einem eifrigen Grinsen weitete, ungeachtet ihrer Anstrengungen, beherrscht zu bleiben. »Und ich habe gedacht, ich würde nie mehr ins Feld kommen, als ich ins Hauptquartier abgestellt wurde.«
    »Da hätten Sie sich keine Sorgen zu machen brauchen«, gab die Countess zurück. »Nicht bei mir.« Sie wandte sich an den Kurier. »Sagen Sie Oberst Bal-lantrae, Hilfe ist unterwegs. Wenn Sie sich beeilen, können Sie noch vor uns da sein.«
    Februar 3134, Winter
    Mit dem anbrechenden Morgen hatte sich das Geschehen im Befehlsstand der Highlanders im Nordwestquadranten spürbar beschleunigt. Erst hatten Funknachrichten Angriffe entlang der ganzen Linie gemeldet, dann Kuriere. Die Stahlwölfe übten noch keinen maximalen Druck aus, aber doch genügend und an ausreichenden Stellen, um bei der geringsten Nachlässigkeit auf der Seite der Verteidiger durchbrechen zu können. Und wenn sie erst einmal an einer Stelle durchgebrochen waren, würden sie diese Lücke zu einer Bresche ausweiten, durch die ihre ganze Streitmacht preschte, die Stellungen der Highlanders links und rechts aufrollte, gleichzeitig von allen Seiten angriff und die Abwehrbemühungen in den gesamten Vororten im Nordwesten Taras zerschlug.
    Und nach den Vororten kam die ganze Stadt, und nach der Stadt der ganze Planet.
    »Mech im Anmarsch«, meldete Corporal Shannon MacKenzie ihrem Truppführer. »Irgendein Industrie-Mech-Umbau.«
    »Einer von unseren oder einer von ihren?«
    »Von ihren, schätze ich«, antwortete MacKenzie. »Bis jetzt war noch alles, was von Osten kam, ihres. Warum sollte es bei dem anders sein?«
    »Weil ich nur ungern einen unserer eigenen Leute abschießen würde. Wir haben so schon zu wenig Mechs.«
    Oberst Ballantrae hatte die Meldung des Corporals ebenfalls gehört und seine Miene wurde stetig ernster. Jetzt befahl er: »Geben Sie mir Kapitän Fair-bairn.«
    Corporal MacKenzie bearbeitete das Feldtelefon -ein primitives Modell, das mit Drahtleitungen funktionierte, aber immun gegen die Störsender der Wölfe war - und reichte dem Oberst den Hörer. »Bitte sehr, Sir.«
    »Fairbairn«, gab der Oberst durch. »Auf der Lombard Street befindet sich ein Mech. Einer von ihren. Nehmen Sie sich, was Sie brauchen. Tun Sie, was Sie tun müssen. Halten Sie ihn auf.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kapitän Fairbairn legte den Hörer des Feldtelefons auf. »Hilfstruppführer, wenn Sie einen Mech aufhalten müssten, wie würden Sie das anstellen?«
    »Eine Grube ausheben und ihn hineinlocken. Jedenfalls funktioniert das in den

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