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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Brodie durch. »Treffer halten sie nicht auf. Das könnte der Vorstoß sein.«
    »Verstanden«, antwortete sein Gegenüber bei der Kompanie. »Stellung halten. Wir versuchen, Unterstützung zu schicken.«
    »Moment, Moment«, wehrte Brodie ab. »Wir müssen uns zurückziehen. Sie haben Mechunterstüt-zung.«
    »Bericht!«
    »Ein Mech. Industrieumbau, BergbauMech mit Maschinengewehren und Kurzstreckenraketen. Begleitet von Sprungtruppen-Infanterie. StahlwolfGefechtsbewaffnung. Kann nicht erkennen, welche Einheit. Scoutwagen mit Maschinengewehr zur Infanterieunterstützung. Alles im Anmarsch auf unsere Position.«
    »Verstanden, Beobachtungsposten Fünnef«, kam die Antwort. »Rückzug zur Arbeiterkantine. Weitere Anweisungen abwarten.«
    »Verstanden und aus.« Der Lance Sergeant kroch zurück um die Ecke, dann stand er auf und lief zu seinen Männern. »In Ordnung«, sagte er und zeigte auf das Kantinengebäude, etwa fünfzig Meter entfernt und mit intakten Glasscheiben in den zahlreichen Fenstern. »Es geht da hin. Rauchbomben werfen und dann Bewegung.«
    Februar 3134, Winter
    Die Gefechtszentrale des Forts war ein fensterloser Kellerraum, voll gestopft mit Kartenanzeigen, Daten-und Kommunikationskonsolen und uniformierten Spezialisten. Unter alltäglichen Umständen war es ruhiger, ja, sogar ein langweiliger Ort, aber jetzt, mit den Stahlwölfen auf dem Raumhafen und kurz vor einer sichtlich bevorstehenden Schlacht, war die GZ erfüllt von intensiver, aber geordneter Aktivität.
    Kapitänin Tara Bishop hatte die ganze Nacht in der GZ gearbeitet, seit die Countess of Northwind Paladin Ezekiel Crow losgeschickt hatte, die Söldner zu alarmieren und in Stellung zu bringen. Das war innerhalb der Zeitmaßstäbe einer Kriegssituation schon lange her, und noch immer hatten sie nichts von Crow oder den Söldnern gehört. Bishop ging die möglichen Katastrophen schon einige Zeit in Gedanken durch. Diese Katastrophen konnten einem einzelnen Krieger - selbst in einem Mech - zustoßen, während er sich durch Gebiet bewegte, das sich vermeintlich noch unter eigener Kontrolle befand. »Vermeintlich« war dabei der Schlüsselbegriff. Und Bishop wusste: Wenn die Implikationen schon bei ihr Besorgnis um die Sicherheit des Paladins weckten, musste die Gräfin unter ihrer polierten Diplomatenfassade der Panik nahe sein.
    Die Countess schaute auf die Uhr. Das tat sie seit einer halben Stunde etwa alle fünf Minuten. Diesmal zwangen sie die Gefühle, die sie hinter ihrer professionellen Präfektinnenmaske verbarg, endlich, etwas zu sagen. »Weshalb braucht Crow so lange? Selbst wenn er länger als zu erwarten gebraucht hat, Farrells Söldner aus den Betten zu holen und in Bewegung zu setzen - das hätten wir inzwischen von ihm hören müssen.«
    »Ich weiß nicht, wo es hakt, Ma'am«, antwortete Bishop. Dies war nicht der Moment, um ihre Unglücksvisionen anzusprechen. Die Countess rang sichtlich mit ihren eigenen Ängsten. »Aber ich bin sicher, inzwischen hat er die Söldner aufgescheucht.«
    »Es wäre mir lieber, wenn wir von ihm selbst hörten, dass sie sich in Bewegung gesetzt haben«, stellte Tara Campbell fest. »Es wäre mir noch lieber, wenn jemand tatsächlich sehen würde, dass sie sich bewegen. Es wäre... Eine Menge Dinge wären mir lieber.«
    »Es wäre uns allen lieber, wenn die Stahlwölfe ihren Aggressionsstau woanders abreagieren würden«, stimmte Kapitänin Bishop ihr zu. »Aber sie sind leider hier, und wir hängen im Schnell-Warten-Modus fest.«
    Sie lud die wartenden Nachrichten auf ihr Terminal. Ein halbes Hundert baten die Countess um eine Aktion oder Antwort. Inzwischen sah Bishop mit einem Blick, welche Nachrichten Tara Campbell tatsächlich selbst beantworten musste, und welche Bishop selbstständig abzeichnen und zurückschicken konnte.
    Keine der Botschaften stammte von Brigadegeneral Griffin, und das waren die, auf die die Countess und sie mit beinahe ebensolcher Ungeduld warteten wie auf Ezekiel Crow, der durch die Tür trat und meldete, dass Farrells Söldner unterwegs zur Flanke der Wölfe waren. Wenn es ihnen gelang, die Stahlwölfe zwischen Hammer und Am boss zu erwischen, mit den Highlanders als Amboss, so würden die Funken, die sie schlugen, noch auf Tigress Brände entfachen.
    »Haben Sie überlegt, eine Scharfschützeneinheit nach Kerensky suchen zu lassen?«, fragte Bishop, während sie die Nachrichten durchsah.
    »Habe ich, und mich dagegen entschieden«, antwortete die Countess. »Erstens

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