Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
Vom Netzwerk:
Kameraden. Falls irgendjemandem die Munition ausgeht, jetzt ist der Moment zum Nachladen. Rauchgranaten vorbereiten. Aber keiner feuert, bevor ich es tue.«
    Die Männer nickten. Postendienst an der Front zwischen den Stahlwölfen und den Highlanders zehrte an den Nerven. Nach einer Nacht des Wartens auf den Ausbruch schwerer Kämpfe, sei es durch einen Stahlwolf-Sturmangriff oder einen Gegenschlag der Highlanders, waren sie alle angespannt. Aber diese Truppen verstanden ihr Gewerbe. Sie absolvierten die nötigen Handgriffe schnell und geübt, mit einem Minimum an Geräusch. Der Lance Sergeant kroch zurück an die Ecke der Halle und schaute ums Eck.
    Die Wolfkrieger waren weiter vorgerückt und näherten sich der Mitte der langen Mauer. Noch kein schwerer Angriff, dachte Brodie. Noch nicht. Das hier sah ganz nach einem tastenden Erkundungsvorstoß aus.
    »Beobachtungsposten Fünnef an Kompanie«, meldete er ins Kehlkopfmikro. »Zwölf Mann in offenem Gelände. Position Alpha. Erbitte Mörserunterstützung.«
    »Verstanden.«
    Ein dumpfer Knall. Neben der Straße, die die Stahlwolflinien mit denen der Highlanders verband, blühte eine schwarze Schmutzblume auf.
    »Links zwo, voraus fünnef. Zehn Schuss auf Wirkung«, flüsterte Brodie. Ein paar Augenblicke vergingen. Der anrückende Stahl wolftrupp war verschwunden, entlang der Wände und in Bodenvertiefungen in Deckung gegangen. Sie wussten, was kam. Die Stahlwölfe waren Veteranen zahlreicher Feldzüge. Auch sie verstanden ihr Gewerbe.
    Der Boden brach dort, wo die Stahlwolfinfanterie kurz zuvor gestanden hatte, in Fontänen aus Schmutz und Rauch auf. Der Lance Sergeant hievte sich auf die Beine, deutete auf einen seiner Männer und dann um die Ecke.
    »Sehen wir es uns mal an«, sagte er.
    »O.K., Sarge«, bestätigte der Soldat und schob sich um die Hallenecke, den Leib fest an die Wand gedrückt.
    »Gebt ihm Deckung«, befahl Brodie den anderen.
    Die Sonne ging auf. Der Tag versprach, kalt aber schön zu werden. Der Soldat rannte los, das Gauss-gewehr in Schulterhöhe. Die Mündung schwenkte von einer Seite zur anderen, seinen Blicken folgend.
    Er erstarrte. »Panzer!«, brüllte er und stürzte zurück zum Rest seiner Gruppe.
    »Rauch!«, rief der Lance Sergeant. Vier Kanister schepperten über den Boden und rollten hinter dem in Deckung hetzenden Mann über die Straße.
    »Feuer!«
    Die Waffen der Gruppe schossen an ihrem Kameraden vorbei in die Wand aus weißem Qualm. Sie legten es nicht darauf an, irgendetwas zu treffen. Es ging nur darum, den Feind in Deckung zu zwingen und am Zielen zu hindern.
    Der Soldat erreichte die Ecke. »DI Schmitt-
    Panzer«, meldete er zwischen keuchenden Atemzügen. »Mindestens einer. Plus Fußtruppen.«
    Verdammt, dachte Brodie. Vielleicht ist das doch der Großangriff.
    »Alle Mann auf Position«, befahl er. »Wir bleiben in Stellung, so lange es geht, aber nicht länger. Wir allein können keinen Vormarsch aufhalten.« Er kroch zurück an die Hallenecke. »Beobachtungsposten Fünnef an Kompanie. Schmitt im Anmarsch. Weiche Ziele. Mörserunterstützung, Feuer frei, selbe Koordinaten.«
    »Verstanden.«
    Wieder ertönte hinter ihm das dumpfe Krachen der Mörser. Mörserfeuer konnte einem Panzer nichts anhaben, aber es konnte die ihn begleitende Infanterie aufhalten und den Panzerkommandeur zwingen, die Luke zu schließen, was sein Sichtfeld einengte.
    »Treppenfeuer«, ordnete der Lance Sergeant an. »Plus zehn. Feuer. Minus fünnef. Feuer. Plus zehn. Feuer.... «
    Die Mörsereinschläge schleuderten einen wogenden Vorhang aus Rauch und Flammen auf, als sie sich die Straße hinauf von der Stellung der Highlanders entfernten. Selbst auf diese Entfernung fühlte Brodie den Einschlag der Granaten wie Fausthiebe.
    »Und da kommt er.« Der Schmitt kroch durch die Wand aus Dreck und umherfliegenden Trümmern. Langsam rollte er die Straße herab. Die MultiAutokanone schwang von einer Seite zur anderen. Dann hielt der Panzer plötzlich an, kippte nach l ink s und richtete sich wieder auf. Eine Flammensäule schlug aus der Turmluke. Ein Panzerabwehrgeschütz der Highlanders hatte im Gebäude zu seiner Rechten durch eine offene Tür auf kurze Entfernung in die Seitenpanzerung des Schmitt gefeuert.
    Die Wand, hinter der sich das Geschütz versteckt hatte, wurde von einer feindlichen Geschützsalve zum Einsturz gebracht. Kurz darauf wälzte sich ein zweiter Schmitt um das brennende Wrack seines Kameraden.
    »Mehr Panzer im Anmarsch«, gab

Weitere Kostenlose Bücher