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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Wächters verfügte?"
    "Ich weiß davon und ich bin mir um ehrlich zu sein nicht sicher. Ich gehe davon aus, dass in dem Moment, als ihm bewusst wurde, dass er stirbt, ein kleiner Teil seines Geistes auf den Prinzen überging, bevor er zerrissen wurde."
    Woher weiß er das nur alles? Es scheint den genauen Verlauf meiner Reise zu kennen.
    Plötzlich stand der Schattenkönig hastig auf, als ein Horn einen langen Ton von sich gab.
    "Wir reden morgen weiter", sagte er rasch und verließ ernst den Raum.
     

    In dieser Nacht schlief Broxx unwohl. Er fühlte sich seltsam verfolgt, fast so, als würde jemand nach seinem Geist greifen. Immer wieder bildete er sich ein, leise Schritte, ein Scharren an den Wänden und sogar ein kaum hörbares Flüstern in einer merkwürdigen Sprache wahrzunehmen.
    Nebenbei spukten die Erklärungen des Schattenkönig in seinem Kopf herum. Wenn es wirklich stimmte, was er sagte, schien hinter der den Fassaden des Landes noch viel mehr zu stecken, als er sein ganzes Leben lang angenommen hatte.
    Wir wohnen auf einer tickende Zeitbombe. Wenn irgendjemand es schafft, den gefangenen Gott zu befreien, was passiert dann?
     

    Weder am nächsten, noch am darauf folgenden Nachmittag kann der Schattenkönig zum täglichen Schachspiel.
    Erst am dritten Tag nach ihrem Gespräch betrat er die Zelle wieder, tat aber so, als wäre nichts gewesen.
    Als Broxx die Figuren aufbauen wollte, unterbrach er ihn jedoch und sagte: "Heute kein Schach. Ich habe dir etwas zu erzählen."
    Erstaunt schob der Halbork das Brett beiseite und lauschte.
    "Du hast dich sicher schon des Öfteren gefragt, warum du so bevorzugt von mir behandelt wirst. Jetzt erfährt du es.
    Dora hat dir sicher vom Tag des Angriffs auf das Dorf der Mor'grosh erzählt, nicht wahr?"
    Er nickte. Bei den hervorragenden Kenntnissen des Schattenkönig seiner Vergangenheit wunderte ihn weder die Erwähnung des Angriffs, noch Doras.
    „Ich gehe davon aus, dass sie dir die Wahrheit gesagt hat: dass deine Mutter tot und dein Vater verschwunden, aber höchst wahrscheinlich auch tot ist.
    Ich kann dir die Wahrheit über jenen Tag erzählen, ich kenne deinen Vater."
    Das Herz des Halborks setzte einen Schlag aus und ihm wurde schwindlig, bevor es einen gewaltigen Freudensprung machte.
    "Er ist also tatsächlich am Leben?"
    Der Schattenkönig nickte.
    "Ja, das ist er und ich werde dir all deine Fragen beantworten. Aber lass mich erst zu Ende erzählen. An jenem Tag entdeckte dein Vater den Dämon als Erster, auf der Jagd draußen im Wald. Allerdings wurde er schwer verletzt und konnte das Dorf nicht rechtzeitig warnen. Als er zurück kam, war das genau zu dem Zeitpunkt, als deine Mutter getötet wurde.
    Blind vor Wut auf sich selbst und Trauer verließ er das Dorf und seine Brüder und kehrte nie wieder zurück.
    Von dem Gedanken getrieben seine große Liebe wieder zum Leben zu erwecken, durchstöberte er sämtliche Bibliotheken Korrhas, solange, bis er eine Möglichkeit entdeckte.
    Einer der Wächter soll die Fähigkeit besitzen, die Toten wieder zu erwecken. Also suchte er nach ihm und er fand auch einen, aber leider den Falschen.
    Danach gelang es ihm nicht mehr, die Standorte der anderen aufzudecken und er forschte weiter. Er fand heraus, dass der erste Schamane nicht - wie in den Legenden beschrieben - einen der Wächter besiegt hatte. Nein - er war mit ihm verschmolzen und so war es ihm möglich, die anderen Wächter zu orten, genau wie seine Nachfahren. Natürlich wusste er, dass deine Mutter aus der Blutlinie des Ersten Schamanen stammte, folglich also auch du.
    Aber du hattest das Dorf lange verlassen, also zog er sich zurück und versuchte, dich zu finden.
    Nachdem du schon einmal einen Auftrag, den er dir heimlich übermitteln ließ, abgelehnt hattest, wusste er, dass du ihm nicht freiwillig folgen wirst.
    So versuchte er, dich von Häschern fangen zu lassen.
    Aber du warst zu stark. Er benötigte eine List.
    Da er wusste, dass du das Schicksal der Mor'grosh nie sich selbst überlassen würdest, ebenso wie er das früher nie getan hätte, forderte er die Völker heraus und lockte euch alle ins Herz seines Reiches. Die Kraft des Wächters, den er besiegt hatte, war es, Kreaturen in willenlose Diener zu verwandeln."
    Der Schattenkönig nahm seinen Helm ab. Aus dunkelbraunen Augen blickte Broxx ein gepflegter, älterer Mor'grosh mit grau melierten Haaren an.
    „Broxx, ich bin dein Vater.“
     

    ***
     

    Fassungslos starrte Broxx den ihm

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