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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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begegnet ist!“
    „Nicht um mich. Ich habe Angst um diejenigen, die ich liebe.“ Er sah dorthin, wo er ihre Augen vermutete.
    „Ich verstehe... Danke. Ich dachte schon, ich sei die Einzige mit diesen Gefühlen.“
    „Gern geschehen“, erwiderte Broxx.
    Dann wandte er sich verwirrt ab und versuchte zu schlafen.
     

     

IV. Reich der Menschen
     

    Es war der Abend des zweiten Reisetages zur Hauptstadt der Menschen. Die Sonne tauchte den Himmel in viele verschiedene Nuancen von orange, rosa und blau.
    Der Wüstensand wich langsam dem trockenen, spärlich bewachsenen Boden der Steppe.
    Margha saß neben Broxx auf einer von Moohls gezogenen Kutsche. Die rhinozerosähnlichen, starken Lasttiere leisteten Großartiges.
    Je zwei von ihnen zogen einen riesigen Wagen mit massig Gepäck und einem Zimmer für zwei Personen. Dieses war ziemlich geräumig, beinhaltete es doch ein Stockbett, eine große Kommode, ein Nachtkästchen mit einem Spiegel darüber und einen Tisch in der Mitte. Alles in allem war die Kutsche sehr luxuriös ausgestattet und stellte eine komfortable Art zu reisen dar. Der Kriegshäuptling hatte keine Kosten gescheut, um es seinem Helden und dessen Gefährten so bequem wie möglich zu gestalten.
    Die Halborkin fühlte sich vollkommen wohl, nicht zuletzt, weil sie viel Zeit hatte, sich mit Broxx zu unterhalten. Schon seit Beginn der Reise sprachen sie über alles, was ihnen einfiel. Auch ernste Themen fanden ihren Weg ins Gespräch. Bei ihm fühlte sie sich sicher und konnte über alles reden.
    Eigentlich sollte sie sich über die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen Gedanken machen, aber sie dachte nur an Broxx. Letztendlich wurde ihr klar, dass sie in ihn verliebt war.
    Deshalb genoss sie jeden Moment dieser Reise mit ihm.
     
     

    ***
     

    „Sie warten“, sagte der weißhäutige Ork.
    Der Kriegshäuptling betrachtete seinen Morghur, seinen Berater.
    „Ich weiß, mein Freund. Aber es sind unangenehme Nachrichten, die ich ihnen überbringen muss. Gib mir noch einen Moment.“
    Thrakk war nervös. Gleich würde sich zeigen, ob er als Kriegshäuptling etwas taugte oder nicht.
    Dann ging er los. Er schritt durch den mit Wachen und Ratsmitgliedern besaiteten Gang, durch die Vorhänge, hinaus auf die Empore.
    Schließlich stand er am höchsten Punk der Stadt auf dem Rednerbalkon seiner Feste und blickte auf den Versammlungsplatz herab. Er war komplett gefüllt mit Orks. Jung und alt, arm und reich standen dort unten. Sie erwarteten die Rede.
    Sein Volk erwartete ihn.
    Als ihm die Historik seines Auftrittes und sein Einfluss auf den weiteren Verlauf dieser Krise bewusst wurde, fiel plötzlich die gesamte Anspannung von ihm ab.
    Er konzentrierte sich vollkommen auf sein Ziel.
    Dann begann er zu sprechen, zunächst ruhig und leise:
    „Ihr Orks! Meine Orks! Freunde und Brüder.
    Ich komme heute zu euch mit beunruhigenden Nachrichten.
    Eine Bedrohung hat sich aufgetan und wir alle wurden Zeugen eines grausamen Anschlags auf unser Volk.
    Viele unserer tapfersten Krieger mussten an diesem schwarzen Tag ihr Leben lassen.“
    Seine Stimme erhob sich.
    „Doch jemand hat uns in der Not gerettet.
    Einer aus jenem Volke, dem so viele von euch noch immer mit Verachtung begegnen. Ein Mor'grosh.“
    Buhrufe ertönten. Thrakk wurde immer lauter.
    „Doch ich sage euch: Dieses junge Halbblut wird uns mit wertvollem Rat und entschlossener Tat zur Seite stehen und uns sicher aus dieser Krise führen.
    Vertraut ihm!
    Denn diese Bedrohung wird sich verbreiten wie ein Leuchtfeuer. Die Seuche, mit der wir es zu tun haben, wird sich ausweiten.
    Sie wird Freunde zu Feinden machen.
    Broxx habe ich mit der Aufgabe betreut, die anderen Völker zu warnen und die Bedrohung einzudämmen.“
    Er schrie nun beinahe.
    „Doch wir dürfen nicht untätig bleiben!
    Macht euch bereit für den Krieg, meine Brüder!
    Verteidigt eure Familien!
    Verteidigt euer Land!
    Verteidigt euer Volk!
    Und verteidigt eure Freiheit!
    Wir werden diesen Feind vernichten, wie wir jeden vernichten, der sich uns entgegenstellt.
    Wir werden zusammenstehen! Und wir werden siegen!
    Für unser Volk!“
    Einstimmig schrie die versammelte Masse von Grünhäuten ebenso „Für unser Volk!“, riss die Fäuste nach oben und tosender Applaus hallte von den Bergwänden wieder. Die Menge war außer sich.
    Der Kriegshäuptling hatte sein Ziel erreicht.
    Er hatte sie auf seine Seite gezogen, trotz der weit verbreiteten Verachtung für die Mor'grosh nach dem

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