Schatten der Zitadelle (German Edition)
ich weiß nicht genau, wielange ich in der Zitadelle festgehalten wurde, ehe ich mich befreien konnte.“
Er konnte sehen, wie sich entsetzen in Marghas Gesicht breit machte.
„Noch wissen wir nicht, wie lange die Metamorphose dauert. Aber die Veränderungen scheinen Euch noch nicht allzu sehr betroffen zu haben. Wir müssen diese Seuche unbedingt näher untersuchen, denn sie stellt ein ernsthaftes Problem dar.“
„Habt Ihr denn herausfinden können, wer hinter den Angriffen steht? Der Hinterhalt auf Karratosch war hervorragend geplant und ich glaube kaum, dass diese einfachen Krieger sich verbünden und ohne Grund in die Hauptstadt eines Kriegervolks eindringen würden.“
„Ich stimme Euch zu. Dennoch stehen wir hierbei vor einem Rätsel. Die Kreaturen haben von der Wüste aus – und von unseren Spähern erstaunlicherweise unbemerkt – einen Tunnel gegraben. Das heißt, es gibt keinen Ansatzpunkt, wer dafür verantwortlich sein könnte.
Allerdings muss es sich um einen mächtigen Magier handeln, um so ein Truppenaufgebot vor uns zu verbergen.“
Ein ungutes Gefühl machte sich in Broxx breit.
„Das ist wirklich beunruhigend...
Wir müssen herausfinden, wer für die Angriffe verantwortlich ist. Ich habe so eine Ahnung, dass das Ganze schlimmer wird, als wir es uns jetzt vorstellen können.“
„Ich weiß es nicht. Wir Orks stehen derzeit zu keinem Volk in feindlicher Beziehung.“, sagte Thrakk. „Ich stimme dir zu, dass es sich um einen ernste Bedrohung handelt, aber wir können nicht sofort herausfinden, wer der Anführer der Schatten ist.
Dennoch müssen wir uns gegen diesen Feind wappnen. Wir werden die Hilfe der anderen Völker brauchen, nachdem dieser Feind theoretisch über eine grenzenlose Anzahl von Soldaten verfügt.“
Eine längere Gedenkpause trat ein. Schweigen durchdrang den Raum.
„Dann werde ich gehen und sie um Hilfe bitten.
Es mag sein, dass ich nicht überall willkommen bin, aber irgendjemand muss es tun.
Lange bin ich durch die Wildnis Korrhas gewandert. Ich kenne mich dort wohl am besten aus“, schloss Broxx.
Sofort bekundeten die anderen Gruppenmitglieder Broxx ihre Zustimmung und sicherten ihm ihre Hilfe zu.
Nun schaltete sich der Kriegshäuptling wieder ein.
„Mor'grosh... So sei es denn. Warne und helfe den anderen Völkern, bitte sie im Gegenzug um ihre Unterstützung.
Der Rückhalt der Orks und – das sei dir versichert – meinen größten Respekt hast du dir mit dem Einsatz deines Lebens im Kampf verdient.
Brecht so bald wie möglich auf.
Er sah jeden Einzelnen der Gefährten einige Sekunden lang ernst an.
Broxx nickte. „Ich danke Euch, Thrakk. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Dann kommt, Kameraden. Lasst uns uns beraten.“
***
Broxx lag im Bett. Nebenan schlief Margha, die beiden waren trotz angebotenem Zimmerwechsel dort geblieben, wo sie nach der Schlacht geruht hatten.
Jetzt döste er hier und dachte nach.
Die Gefühle für die Halborkin wurden immer stärker und jedes Lächeln, jeder Augenaufschlag bescherte ihm ein Hochgefühl. Er spürte eine Wärme in sich, wie noch nie zuvor.
Es war wundervoll. Und langsam verdrängte dieses tolle Gefühl die Trauer und den Schmerz über Tethas und Mroshs Verlust.
Außerdem dachte er über die Bedrohung durch die Schatten nach. Er hatte eine sehr schlechte Vorahnung und war überzeugt, die Angriffe waren nur der Anfang von etwas Größerem, wusste jedoch nicht, warum. Irgendetwas an diesen Wesen weckte eine starke Abneigung in ihm.
Vielleicht lag es daran, was sie ihm und den anderen angetan hatten, vielleicht regte sich auch die Seuche in ihm, wenn er den Kreaturen gegenüberstand.
Die Seuche... Ich muss ein Gegenmittel finden, koste es, was es wolle. Ich will und werde mich nicht in ein Scheusal verwandeln. Vorher...
Er führte den Gedanken nicht zu Ende, denn in diesem Moment flüsterte Margha:
„Broxx... Seid Ihr wach?“
„Ja, bin ich. Und dutzt mich doch bitte“, flüsterte er zurück. Er blickte sie an, doch in der Finsternis konnte er wenig erkennen.
„Gut.“ Er meinte, ein Lächeln zu auszumachen. Dann wurde sie wieder ernst. „Ich habe Angst, vor dem, was auf dieser Mission alles passieren könnte...“
„Ich habe auch Angst, Margha. Aber ich muss Tetha – und nun auch Mrosh – rächen. Solange werde ich nicht ruhen, bis die Verantwortlichen gebüßt haben.“
„Ihr... Du hast Angst? Aber du bist der tapferste und wohl auch stärkste Krieger, der mir je
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