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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Bürgerkrieg vor drei Jahrzehnten.
    Er drehte sich um und klopfte seinem Berater, der während der Rede hinter ihm gestanden hatte, auf die Schulter.
    „Nun bist du an der Reihe, Teile ihnen die Vorbereitungsmaßnahmen mit.“
     
     
    *** 
     
    Am Abend des dritten Tages saß die Gruppe ums Feuer am Rande eines kleinen Pinienwaldes und erzählte sich schon seit Einbruch der Dämmerung Geschichten.
    Gerade hatte Margha ihre – eine alte Legende der Mor'grosh, die Broxx nur zu gut kannte – beendet und nun war der Halbork als Letzter der Runde an der Reihe.
    Aber ihm schien, dass keine Geschichte, die er kannte, im Moment passte.
    Er sah Margha an. Ihre schwarzen, geflochtenen Haare, die schmalen Brauen, die graublauen Augen mit dem braunen Rand um die Iris, die Stupsnase, die er extrem niedlich fand, und die sinnlichen, anziehenden Lippen.
    Wie schön es wäre, sie berühren zu dürfen.
    Da fasste er einen Entschluss. Und nun wusste er auch, welche Geschichte er erzählen wollte. Die anderen warteten bereits gespannt, als er begann:
    „Es war einmal ein Mann, der an einer unheilbaren Krankheit litt.
    Augrund dessen hatte er sein ganzen Leben nur mit seiner Mutter, die ihn pflegte, gelebt und sein Zuhause nie verlassen.
    Aber die Krankheit verschlimmerte sich langsam und er wollte noch etwas von der Welt sehen.
    Deshalb ging er in die Stadt, wo ihn viel Neues erwartete:
    reich verzierte Adelshäuser, dreckverschmierte Arbeiter, allerlei Geschäfte.
    Nach einer Weile gelangte er zum Markt.
    Die Vielfalt der dort angebotenen Waren faszinierte ihn sehr und er wünschte sich, schon viel früher hinaus in die Welt gegangen zu sein.
    An einem Stand blieb er stehen. Nicht wegen der Güter, nein. Er hielt wegen einer jungen Frau an. Es war Liebe auf den ersten Blick.
    Sie fragte ihn, ob er etwas kaufen wolle. Sie bot Ton feil.
    „Ja“, stammelte er und nahm wahllos einen der Gegenstände auf. „Dieses Stück hier... bitte“
    Sie lächelte und bedankte sich. Dann wandte sie sich den anderen Kunden zu.
    Von nun an ging der Mann jeden Tag zu ihrem Stand und kaufte das Stück, das sie ihm empfohl. Er wollte ihr seine Liebe gestehen, doch er brachte die Worte nicht über seine Lippen.
    Schließlich forderte die Krankheit ihren Tribut und er verstarb.
    Als die Mutter nach einiger Zeit schließlich das Zimmer ihres Sohnes freiräumen wollte, fand sie in seinem Schrank all die Tonarbeiten, die er gekauft hatte. Jede Einzelne war achtlos verstaut worden.
    Als sie sie näher betrachtete, entdeckte sie auf jedem, bis auf das erste, eine Inschrift. Auf den Boden jeder Arbeit eingraviert stand:
    „Du bist wundervoll, aber ich traue mich nicht, dich direkt anzusprechen.“
    Die Mutter, die von der Liebe ihres Sohnes zu jener Frau wusste, brach in Tränen zusammen.“
    Noch lange nach der Erzählung blieb es still.
    Schließlich sagte Elune:
    „Eine gute Geschichte. Ihre Lehre ist weise. Doch ich verabschiede mich nun, denn ich bin müde. Aternae camaië. Mögen die Sterne über euch wachen.“
    „Ich gehe auch. Gute Nacht“, schloss Lurd sich an.
    „Gute Nacht ihr beiden“, erwiderte Broxx. Margha nickte nur.
    Als die zwei im Wagen verschwunden waren, fragte Broxx:
    „Und du? Bist du nicht müde?“
    „Nein. Außerdem genieße ich die Stille. Ich gehe gern nach draußen, wenn es dunkel ist, betrachte den Sternenhimmel und lausche den Geräuschen der Nacht.“
    Sie saß am Boden, nahe dem Feuer, in ein warmes Fell gehüllt.
    „Wirklich? Ich auch! Ich habe beinahe jeden Tag unter freiem Himmel geschlafen, seit ich mein Zuhause verlassen habe.“ Er machte eine kurze Pause. „Was hast du eigentlich vor deiner Gefangennahme gemacht?“
    „Nachdem meine Mutter letzten Sommer verstorben ist, verließ ich die Menschensiedlung, in der ich bis dahin gelebt habe. Ich war auf der Durchreise nach Karratosch, weil ich einmal die Hauptstadt des Volkes meines Vaters, den ich nie getroffen habe, kennenlernen wollte und habe in jenem Dorf gerastet, als der Angriff stattfand.
    „Dann geht es dir nicht viel anders als mir. Auch ich habe meine Eltern verloren.“
    Es war das erste Mal, dass sie miteinander über ihre Vergangenheit redeten. Das Gespräch dauerte einige Stunden an, über Kindheitserfahrungen, wie schwer es war, ohne Fürsorge aufzuwachsen und anderes.
    Margha hatte sich mittlerweile neben Broxx gesetzt.
    Inzwischen hockten sie da, schwiegen, starrten ins Feuer und dachten darüber nach, was sie gesagt hatten.
    Schließlich

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