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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Schmerz.
    Erneut versuchte er einen Treffer zu landen. Diesmal parierte der Zwerg und stieß mit einem heftigen Ruck den Krähenschnabel von sich. Dessen Gewicht zog den Mor'grosh nach hinten und er fiel auf den Rücken. Sein Kopf schlug auf den felsigen Grund auf.
    Benommen sah er wie sich eine verschwommene Gestalt über ihn beugte. Dann drückte sie die eisenbeschlagenen Stiefel gegen seinen Hals und presste ihn gegen den Boden, die Luft strömte aus seine Lungen.
    "Ist das schon alles?" Der Lo Darrgh lachte schallend. Dann verzog er das Gesicht verächtlich. "Und dir ist es gelungen, mich zu besiegen. Erbärmlicher Wicht!" Er spuckte aus.
    Wieder halbwegs bei Sinnen, schielte Broxx nach hinten, Richtung Mauer. Margha hatte sich abgewandt. Sie konnte den Anblick nicht ertragen. Die anderen schauten ernst, mit verschränkten Armen oder nervös auf den Zinnen tippelnden Fingern
    Reißer lag etwas von dem am Boden liegenden entfernt. Langsam bewegte er seinen Arm auf den Obsidium Stil zu.
    Nur noch ein paar Zoll… hab's!
    Als er die Waffe mit den Fingern umschlingen wollte, trat der Lo Darrgh jedoch mit aller Wucht auf seine Hand. Es knirschte, doch die stabilen Knochen hielten dem Druck stand. Trotzdem umklammerten seine Finger noch immer die Waffe.
    Du Drecksack! Nimm endlich dein beschissenes Bein von mir!
, dachte er. Genau in jenem Moment, als sich dieser Gedanke formte, ging ein Energiestoß von Reißer aus. Dieser war so heftig, dass sogar die nächsten Ghule umgeworfen worden.
    Der Lo Darrgh selbst landete einige Fuß entfernt auf dem Rücken. Seine Waffe wurde von ihm weggeschleudert. Geistesgegenwärtig griff Broxx den Krähenschnabel nur mit der linken Hand und stürmte auf seinen Feind zu.
    "Für Durnim!" Brüllend brachte er die ganze Stärke seines linken Armes auf, um mit der flachen Waffenseite einen vernichtenden Schlag auszuführen.
    Laut krachend bohrten sich Obsidium und Zahn durch den Besessenen. Blut und Innereien ergoss sich auf den Boden.
    Den Krähenschnabel aus dem Fleisch ziehend begutachtete er den Zwergen. Als er sich über ihn beugte, zuckte jedoch plötzlich die kalte Hand des tot geglaubten auf Broxx zu. Mit festem Griff versuchte er den Mor'grosh zu erwürgen. Energisch öffnete er die rot leuchtenden Augen.
    "Du dachtest, du hättest mich besiegt? Wie oft muss ich es dennoch klarmachen? Für dich bin ich unsterblich."
    Broxx gab nicht auf das Geschwätz. So fest er in der Umklammerung konnte, stieß er seinen Feind den Krähenschnabel auf die Brust. Erneut krachte es, doch der Lo Darrgh lachte nur. "Vergebens."
    Reißer! Schick ihn endlich ins Jenseits!
, dachte er wütend und wollte noch einmal zum Schlag ansetzen, doch das war nicht mehr nötig.
    Ein greller Kraftblitz durchzuckte die Waffe und ging auf den Besessenen über.
    Schrill schrie das Monster in ihm auf, seine Stimme verzerrten sich. Unter schwarzen Rauch und roten Schlieren in der Luft verpuffte der Lo Darrgh schließlich.
    Übrig blieb der tödlich verletzte Prinz. Blut hustend keuchte er:
    "Sagt… sagt meinem Vater es gibt keinen besseren König als ihn. Er soll nicht um mich trauern…" Dann wich das Leben aus ihm.
    Nachdem er Durnim die letzte Ehre erwiesen hatte, wandte sich Broxx von den nun fliehenden Ghulen ab.
    Bereits jetzt stürmte ihm Margha entgegen und nahm ihn in die Arme.
    „Ich bin froh, dass du noch lebst.“
    „Ich auch“, lachte er.
    Dann umarmten ihn auch noch Lurd und Elune, froh, dass sie ihn wieder hatten.
    Schließlich übermittelte Broxx trauernden, weinenden Vater die letzten Worte seines Sohnes…
     

     

    Das festliche Trommeln und die Tanzmusik wiegten Elune in einen halbwachen Zustand zwischen Traum und Wirklichkeit. Überall bewegten sich kleine Männer und Frauen, verschmolzen miteinander, tranken, aßen, lachten. Das Volk ergötzte sich an Wein und Melodie, trotz des Verlusts ihres Prinzen.
    Der König selbst hatte ein Fest angeordnet, ob nun zur Trauer oder aufgrund des Sieges. Es lief sowieso auf das selbe hinaus, denn gesoffen wurde ohnehin. Der König ertränkte seinen Kummer in Alkohol, während die anderen Zwerge fröhlicher feierten, ausgelassen, weil der Krieg, der sie so zermürbt hatte, endlich zu Ende war.
    Sie selbst saß mit Margha, Lurd und Broxx zusammen an einem Tisch. Während die Halborkin und der junge Mann sich rege unterhielten, genoss sie einfach den Rhythmus der Musik und Broxx starrte finster auf die Maserung des Holzes. Ihn nahm der Verlust des Prinzen

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