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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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doch da ist sie!"
    Er löste einen großen Krähenschnabel von seinem Rücken und übergab ihn dem Mor'grosh. Der Stiel war aus dem nahezu unzerbrechlichen, schwarzen Obsidium gefertigt. Ein äußerst seltenes Metall. Aus dem Zahn des Lo Darrgh selbst hatte der Meisterschmied den Kopf der Waffe geformt. Runen aus dem blutroten Taniumharz waren in die beige weiße Oberfläche eingelassen.. Die eine Seite des hammerähnlichen Werkzeugs hatte er flach abgeschliffen und mit Obsidium verstärkt, um die Knochen der Feinde zu zerschmettern, die andere lief der ehemaligen Form des Zahns ähnlich spitz zu und erlaubte es somit, Gegner aufzuspießen und Löcher in Rüstungen zu schlagen.
    "Wirklich ein Meisterwerk", sprach der Zwerg die Waffe betrachtend. "Schade, dass ich sie nicht selbst führen kann. Der Zahn dieses Ungeheuers ist ein ungewöhnliches, aber hervorragendes Material. Härter als das Obsidium selbst, aber dennoch bei der Verarbeitung so geschmeidig wie Holz. Zudem ist es trotz seiner Massivität federleicht. Absolut faszinierend."
    Kaum fassend, was in Bardin da erzählte, führte Broxx einige Probeschläge aus. Und wahrlich: der Krähenschnabel lag vortrefflich in den Händen und war leicht zu schwingen. Trotzdem war sie kraftvoll und vermochte schweren Schaden anzurichten.
    "Ich nenne ihn Reißer. Es erinnert mich daran, dass er aus einem Zahn gefertigt wurde.", fügte der Schmied hinzu.
    "Ein passender Name und eine meisterliche Arbeit. Ich habe mich wirklich an den richtigen gewandt", lobte Broxx sein Gegenüber.
    Dann stiegen die beiden gemeinsam die Treppe zu den Wehrgängen hinauf. Oben angekommen, stockte dem Halbork der Atem. Margha, Elune, Lurd, Grimdal, Bardin und den anderen, die um ihn herum standen, ging es nicht anders.
    Vor ihnen hatte sich eine Armee von Ghulen versammelt, mit der sie nicht hatten rechnen können. Zu hunderttausenden drängten sie sich in der Höhle und alle waren von dem mysteriösen roten Leuchten erfüllt.
    "Beim Heiligen Odyn! Diesen Tag werden wir nicht überstehen…", murmelte ein Zwerg vor sich hin und auch Broxx sackte das Herz in die Hose.
    Plötzlich trat ein Mann aus der Masse an Leibern hervor. Zuerst nur ein Schemen mit rot leuchtendem Blick kristallisierte sich bald heraus, wen er in Wirklichkeit darstellte. Es war Durnim, der Prinz.
    „Nein", flüsterte der König. „Nein!" Tränen standen ihm in den Augen. Allein vor der Stadtmauer positioniert, begann Durnim zu sprechen:
    „Ihr dachtet, er hat mich getötet." Er lachte und in seiner Stimme schwang ein unheimlicher Nachhall mit. "Ihr habt euch getäuscht. Hier bin ich wieder. Und ich führe euch eurem Untergang entgegen."
    Grimdal brach vor Trauer und Wut zusammen. "Das ist nicht mehr mein Sohn. Tötet die Bestie, die ihn mir genommen hat!", presste er zwischen den Zähnen hervor.
    "Schick mir den Halbork", forderte der Rotäugige. "Ich werde euch verschonen. Doch ich will einen Kampf gegen ihn. Verwehrt mir meine Rache und es wird euer aller Tod sein."
    Ein leises Raunen ging durch die Reihen der Zwerge. Der König schwieg. Margha blickte ihn an.
    "Willst du wirklich gehen?“, flüsterte sie. Doch Broxx hatte eine Entscheidung getroffen. Er würde gehen. Lieber stürbe er als hunderte Unschuldige zu opfern.
    Zum Abschied sah er Margha lange in die Augen, doch er fand keine passenden Worte, sie schienen fehl am Platz. Als er an Lurd vorbeiging, klopfte dieser ihm auf die Schulter. Elune verbeugte sich ehrfürchtig. Broxx tat es ihr gleich.
    Dann stieg er die Treppe hinab und schritt durch das Tor, das soeben für ihn geöffnet wurde. Noch immer stand der Lo Darrgh in Durnims Körper entschlossen da. Einige Fuß hinter ihm warteten die Ghule reglos.
    Nun standen sich die Feinde gegenüber.
    "So sehen wir uns wieder", bemerkte Broxx.
    "Heute wirst du sterben", drohte der Lo Darrgh.
    Sie zogen ihre Waffen und begannen, einander zu umkreisen.
    Ein Wolf im Schafsfell.
    Aufmerksam studierte der Mor'grosh seinen Gegner. Immer enger zogen sie die Bahnen umeinander. Schließlich fasste er sich ein Herz und schwang die flache Seite des Krähenschnabels gegen den Besessenen.
    Dieser jedoch wich behände aus und ließ den Halbork ins Leere laufen. Während der taumelnd versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, verpasste ihm der Lo Darrgh mit seinem Bidehänder einen Hieb von der Seite. Broxx stürzte zu Boden.
    Schnell rappelte er sich wieder auf und griff nach Reißer, doch seine linke Seite pochte vor

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