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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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zog sich Broxx am Waffenstil hoch auf den Rücken der Bestie, die immer noch unter heftigem Beschuss von Elunes Pfeilen stand und warf einen flüchtigen Blick auf seine Angebetete. Erleichtert begann er schließlich, sich mit nur einer Hand festhaltend auf die harten Schuppen einzuschlagen.
    Die heftigen Schüttelbewegungen und Flugrollen im Versuch, ihn abzuwerfen, zerrten brennend an seinen Muskeln, doch der Mor'grosh hielt eisern fest und bearbeitete den Panzer. Sogar von seiner Position aus spürte er die Hitze, die im Inneren der Echse schwelte und ihm den Schweiß ins Gesicht trieb.
    „Margha“, brüllte er. „Kannst du meine Waffe irgendwie nass machen?“
    „Warum denn das?“ Die Schamanin schien zunächst verwirrt, aber nach einem Augenblick erhellte sich ihre Miene. „Achso! Ja, ich glaube, das schaffe ich. Halt durch!“
    Erneut konzentrierte sie sich und nach einigen Minuten, in denen Broxx sich verzweifelnd am Rücken des Monstrums hielt, schleuderte sie mit der Hand eine wasserblaue Kugel auf den Halbork. Sie schwebte zu ihm, umschloss ihn erst ganz und konzentrierte sich dann in einem blauen Glanz auf die Schneide seiner Axt.
    „Danke“, schrie Broxx, holte weit aus und hieb so stark, wie er es mit einer Hand vermochte auf die Schuppenplatte ein. Mit lautem Zischen drang die Waffe in das heiße Fleisch des Drachen ein. Das kühlende Wasser auf der Haut der Feuerechse wirkte wie Flammen bei normalen Lebewesen und verbrannte sie.
    Ein durchdringender Schrei erschütterte die Gefährten, sie schützten ihre Ohren mit den Händen. Vor Schreck ließ Broxx letztendlich locker, verdeckte ebenfalls seine Gehörgänge und fiel vom Rücken des Ungeheuers aus beträchtlicher Höhe zu Boden.
    Margha reagierte geistesgegenwärtig. Sie fing den Mor'grosh mit einem Spontanzauber ab und ließ ihn gemächlich nach unten schweben, beinahe wie eine Feder. Nachdem er gelandet war, brach sie jedoch vor Erschöpfung zusammen.
    Noch im Sturz des Mor'grosh schoss jedoch der Drache mit schmerzverzerrtem Gebrüll auf seine Wiedersacher zu, blind vor Wut mit all seiner Wucht. Da Broxx die Schulterplatte erwischt hatte, fiel ihm das Fliegen schwer, weswegen er landete und sich zu voller Größe aufbauend die Vier in seinem Schatten verschwinden ließ.
    Auf diesen Moment hatte Lurd gewartet. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, rannte er der Bestie entgegen, zog seine Waffe und stieß, wo er nur konnte, auf den empfindlichen Bauch ein. Ihr Nachteil war die Trägheit am Boden und so schaffte der junge Mann es, sie mehrmals zu verletzen, ehe sie ihn mit einem Flügel erwischte und von sich schleuderte.
    Im gleichen Atemzug jedoch stürmte Broxx aus dem toten Winkel des beschränkten Sichtfelds der Kreatur heran und schlug erneut auf die Stelle ein, die er zuvor schon verletzt hatte. Unter heftigem Krachen brachen die empfindlichen Flügelknochen, sodass der Drache, der seinen Oberkörper mit diesen abstützte, auf den Boden sackte. Er zappelte und versuchte, sich wieder hochzukämpfen, doch die gebrochene Gliedmaße hielt dem Gewicht einfach nicht mehr stand.
    Sofort hetzte Broxx zum anderen Flügel und schlug ebenfalls mit voller Wucht auf das Schultergelenk ein, sodass auch dieses nach einigen Hieben brach und die Echse nun wehrlos am Boden lag.
    Zwar schnappte sie noch bösartig mit den kräftigen Kiefern und scharfen Zähnen, doch das hielt den Mor'grosh nicht davon ab, sich nun ganz gemütlich neben den langen Hals zu stellen und ihr noch ein letztes Mal triumphierend in die Schlitzaugen zu blicken, ehe er das Fleisch mit mehreren starken Hieben durchtrennte.
    Ungläubig rappelte Lurd sich hoch und auch Margha hatte sich inzwischen wieder gefangen.
    „Wir... wir haben wirklich einen Drachen besiegt...“, stammelte er und traute seinen eigenen Worten kaum.
    Erleichtert ließ Elune ihren Bogen sinken, die anderen steckten ihre Waffen weg. Bekümmert kniete sich Broxx vor Margha und betrachtete ihr Handgelenk, doch nach einigen Augenblicken bemerkte er:
    „Hmm, nicht gebrochen, höchstens verstaucht. Das ist noch einmal gut gegangen.“
    „Jetzt werden sie dich Drachentöter nennen...“, lachte Lurd. „Oh großer Broxx, der Bezwinger des Lo Darrgh, Herr über...“ Doch seine leicht spöttische Anmerkung wurde jäh von einem schrillen Schrei unterbrochen. Dann ging alles ganz schnell.
    Margha deutete in die Luft und wenige Sekunden später schoss etwas vom Himmel herab. Es versuchte, Broxx zu treffen, doch er

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