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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Außerdem werden sie unsere Armeen mit ihrer schieren Kampfeskraft bereichern."
    Zustimmendes Gemurmel ging durch den weißen Marmorsaal.
    Eine dunkle, tief tönende Stimme, deren Urheber die Elfe nicht erkennen konnte, weil eine Säule das Gesicht verdeckte, sagte:
    "Ich glaube, wir sind alle eurer Meinung, Lord Darwal. Lasst uns den Meister kontaktieren."
    Als keiner etwas erwiderte, stand derjenige auf und trat ans Ende der Tafel, so dass die Elfe ihn schließlich identifizieren konnte. Es war der Verräter.
    Erst jetzt schenkte sie auch den anderen Mitgliedern, neben Lord Darwal und Ishnari Beachtung. Allerlei schaurige Gestalten saßen an der Tafel. Von einem Maleficar, über einen blutverschmierten Werwolf und eine Spinne mit humanoiden Zügen bis zum verderbten König der Trolle und Riesen. Es war ein richtiges Gruselkabinett.
    Auch die anderen Figuren jagten ihr einen Schauer über den Rücken, aber der Anblick des Verräters erfüllte ihr Herz mit Furcht und Hass. Dieser vollführte im Moment eine Art Ritual, an dessen Ende eine magische Projektion eines Unbekannten in einem dunklen, violett schimmernden Plattenharnisch in einem Spiegel am Ende der Tafel erschien. Alle Anwesenden standen auf und verbeugten sich, bis der Unbekannte ihnen erlaubte, sich zu setzen.
    Mit einer eiskalten, gefühllose Stimme, die Elune durch Mark und Bein ging und ihr den Atem stocken ließ, sagte, flüsterte er beinahe:
    "Warum verlangst du nach mir?"
    "Wir sind zu einem Ergebnis gelangt, Meister. Und wir bitten demütigst um Eure Zustimmung, oh König aller Könige", antwortete Ishnari, immer noch kniend, mit gesenktem Haupt. Die zu einem Halbkreis gebogenen Hörner berührten fast den Boden, so tief unterwarf er sich.
    "Dann sprich, Gehörnter.“
    Auf Anordnung seines Meisters legte der Verräter den Plan dar.
    "Ich bin einverstanden. Aber gebt auf Broxx und seine Gefährten acht. Und vergesst nicht: Ihnen ist es gelungen, bereits zwei unserer Kommandanten zu töten, und dich, Ishnari, im Kampf zu bezwingen."
    Der Verräter knirschte merklich mit den Zähnen.
    "Hege keinen Groll, Dämonenblut. Broxx ist mächtiger als du glaubst."
    "Ja, Meister.", grummelte der Verräter. Dann verblasste das Spiegelbild.
    "Ihr habt gehört, was wir zu tun haben. Brechen wir auf!", sagte der geflügelte Dämon, woraufhin er über die offene Dachterrasse davon flog. Auch die anderen verschwanden nach und nach, doch keiner bemerkte Elune.
    Sie blieb alleine mit dem Trollkönig im Saal. Das war die Gelegenheit.
    Leise legte sie einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens, zielte sorgfältig und schoss auf den Koloss, der sich gerade eine Karaffe Wein, so groß wie ein Zwerg, genehmigte. Er war sofort tot.
    Jetzt aber raus hier,
dachte die Elfe und begann, aus dem Gebäude zu rennen. Jegliche Begegnung mit einer Wache ignorierte sie oder schoss sie nieder.
    Mit den Armen ihre Erleichterung heraus winkend gelangte sie letztendlich zurück zu Broxx, Margha und Lurd, die sich gerade den letzten Feinden entledigten.
    Ihre Gefährten und deren Feinde jedoch hielten mit weit aufgerissenen Augen inne und hörten auf zu kämpfen. Verwirrt setzte Elune zu einer Frage an, als sich plötzlich ein Schatten über ihr ausbreitete. Sie blickte gen Himmel.
    Mächtige Schwingen glitten durch die Lüfte. Schwarze Schuppen spiegelten sich in der Sonne. Ein gebrochener Schrei entfuhr der Kehle. Erschüttert blieb die Elfe stehen.
    Lautlos formte sie mit den Lippen ein Wort, doch die Stimme wollte ihr einfach nicht gehorchen: „Drache.“
    Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, dann ging alles ganz schnell.
    Die Trolle und Riesen nahmen die Beine in die Hand und flohen, was das Zeug hielt, Broxx brüllte „Lauft!“, woraufhin die vier ebenfalls losrannten und eine wilde Hetzjagd durch die Stadt begann. Durch Marktstände, Häuser, zwischen den Beinen der Stadtbewohner hindurch versuchten sie unbemerkt das Weite zu suchen. Ab und an zirkelte der Drache orientierungslose am Himmel, doch es dauerte nicht lange, bis er seine Beute wieder entdeckt hatte.
    „Verdammt, Elune, was hast du da drin bloß gemacht?!“, schimpfte Broxx.
    „Ich habe den König getötet, wie besprochen! Woher soll ich denn auch wissen, dass ein Drache unter seinem Kommando steht?“
    „Haltet die Klappe und lauft, verdammt noch mal!“ Fluchend sprang Lurd über einige Holzkörbe, in denen ein Goblin allerlei technischen Schnickschnack aufbewahrte.
    „Da waren noch andere Missgestalten

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