Schatten des Imperiums
versteckt und fast unsichtbar waren, würden die Lockstoffe unwiderstehlich sein; ihr Einfluß war stärker als ein hypnotischer Befehl.
Es gab keine Möglichkeit, die Rotverfärbung seiner Haut zu verhindern. Unwichtig. Sobald sie seinen Ruf vernahm, würde sie nicht mehr auf seine Farbe achten.
Er hatte ihr bei ihrer ersten Begegnung nur eine Kostprobe gegeben. Jetzt würde er für sie ein Festmahl anrichten. Eins, dem sie nicht widerstehen konnte.
Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Es war fast soweit. Die Kälte war noch immer da, aber bald, bald - bald würde er die Leidenschaft entfesseln.
Er lächelte.
R2 und 3PO unterhielten sich leise im Mannschaftsraum. Luke war auf dem Weg zur Kombüse, um sich endlich etwas zu essen zu machen, aber er blieb an der Tür stehen und musterte die Droiden.
»Stimmt was nicht?«
3PO erklärte: »R2 macht sich ein wenig Sorgen um Prinzessin Leia. Ich habe ihm gesagt, daß sie sehr gut auf sich selbst aufpassen kann.« 3PO fügte hinzu: »Ich bin sicher, daß es ihr gutgeht.«
Luke zuckte die Schultern und betrat die Kombüse. In diesem Moment hatte er das Gefühl, daß sich Leia, wo immer sie auch war, in großer Gefahr befand.
Ihm verging schlagartig der Appetit. Ans Essen war jetzt nicht mehr zu denken. Er mußte mit Lando dieses aufgeschobene Gespräch führen. Sofort.
Im Cockpit sagte Lando: »Tut mir leid, Kleiner, aber das darf ich dir nicht verraten.«
»Was?«
»Die Prinzessin möchte, daß du auf Tatooine auf sie wartest. Ich soll dir ausrichten, daß sie schon auf sich selbst aufgepaßt hat, bevor ihr euch kanntet, und daß sie auch jetzt auf sich selbst aufpassen kann.«
Luke funkelte ihn an.
»Außerdem ist Chewie bei ihr. Er wird nicht zulassen, daß ihr etwas zustößt. Das weißt du genau.«
»Ja, vielleicht.«
»Sieh mal, sie wird wahrscheinlich vor uns auf Tatooine eintreffen. Und sie ist der Boß, schon vergessen?«
Luke nickte. Aber es gefiel ihm nicht. Er hatte das sichere Gefühl, daß irgend etwas nicht stimmte.
Als sich die Tür zu Xizors Heiligtum öffnete, keuchte Leia beinahe auf. Der Verbrecherlord trug jetzt ein langes, wallendes rotes Gewand, das auf seine Haut abzufärben schien. Es war gut möglich, daß es von demselben Modeschöpfer stammte wie ihr Kleid. Und er trug keinen Bodysuit darunter. Der dünne Stoff enthüllte seinen kräftigen, durchtrainierten, muskulösen Körper, und wenn es irgendwelche sichtbaren anatomischen Unterschiede zwischen seiner Spezies und den Menschen gab, so konnte sie sie nicht erkennen.
Er lächelte. »Treten Sie näher, Prinzessin.«
Hinter ihr sagte Chewie etwas. Xizor mußte es verstanden haben, denn für einen kurzen Augenblick verschwand sein Lächeln. Dann faßte er sich wieder. »Vielleicht möchte Ihr Freund dieses Mal etwas essen, während wir unsere Verhandlungen führen?«
Chewies Tonfall verriet, daß ihm der Vorschlag überhaupt nicht gefiel.
»Chewie, du wartest draußen«, befahl Leia.
Es gefiel ihm wirklich nicht.
Sie drehte sich zu dem Wookiee um. »Han würde mir vertrauen. Du solltest es auch tun.«
Chewie war sich dessen nicht so sicher, aber er schwieg. Trat einen Schritt zurück und prallte fast gegen Howzmin.
»Ich komme schon zurecht.«
Die Tür schloß sich zwischen ihnen.
Als sie sich wieder umdrehte, war Xizor an eine kleine Bar hinter der Ledercouch getreten. »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Luranianischen Brandy? Grünen Champagner?«
»Lieber eine Tasse Tee, Eure Hoheit.« Sie hatte nicht vor, in seiner Gegenwart ein starkes alkoholisches Getränk zu sich zu nehmen.
»Nennen Sie mich bitte Xizor. Jetzt, wo wir allein sind, können wir auf Titel verzichten.«
Leia beobachtete Xizor, während er ihren Tee eingoß. Er schien fast zu... glühen, und sie fühlte sich leicht beschwipst. Sie ging zur Couch und setzte sich auf das eine Ende. Versuchte sich zu entspannen, spürte aber eine seltsame Spannung, die sie wie eine Faust umklammert hielt.
Als er um die Couch herumging, um ihr den Tee zu bringen, streifte seine Hüfte ihren Hinterkopf.
Die Berührung schickte eine Schockwelle durch ihren Körper, ein Gefühl wie der freie Fall, als hätte sie den Bauch voller Schmetterlinge. Wow!
Xizor reichte ihr die Teetasse, trat ans andere Ende der Couch und setzte sich.
Leia spürte für einen Moment einen Stich der Enttäuschung, daß er sich nicht näher zu ihr gesetzt hatte.
Gleichzeitig fühlte sie sich bei diesem Gedanken schuldig. Was machte
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