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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Custer die Siebente Kavallerie befehligt. Mit dem versteht er sich nicht allzu gut. Glücklicherweise hält sich Custer nur gelegentlich im Fort auf. Die beiden haben im Sezessionskrieg gemeinsam gekämpft. Als Custer einige von Mosbys Guerillas hängen lassen wollte, verweigerte Sloan, der die Gefangenen beaufsichtigte, den Befehl. Er hält den Mann für eitel und anmaßend. Aber er mag Custers Frau Libbie. Custer wiederum findet Sloan wäre eigensinnig und sprunghaft. Trotzdem haben sie sich miteinander arrangiert. Wenn du im Fort irgendwelche Spannungen spürst wirst du nun verstehen, was dahintersteckt.«
    Sabrina nickte, und David tätschelte ihr Knie.
    »Kopf hoch. Wie mir mein Bruder erklärt hat, werdet ihr morgen abreisen.«
    »Schon morgen?« Sloan hatte das Rock Castle erst vor zwei Wochen verlassen.
    »Ja. James meint du hättest dich inzwischen restlos erholt und die Meeresluft müss te dir guttun. Ihr werdet in einer Kutsche nach Glasgow fahren. Dort verbringt ihr einen Tag und am nächsten Morgen tretet ihr an Bord der Lady Luck die Heimreise an.«
    Die Fahrt in ein neues Leben am Rand der Wildnis, wo die Siedler ihr Glück suchten ... Weit entfernt von der Gesellschaft im Osten. Die Augen geschlossen, dachte Sabrina an die majestätischen Black Hills ->schwarz<, weil dichte Kiefern an den Hängen wuchsen. Ein schönes Land ...
    Unwillkürlich berührte sie ihre Lippen und glaubte, wieder das seltsame süße Feuer zu spüren, das Sloans letzter Kuß entfacht hatte. Sie würde ihr Wort halten und ins Dakota Territory reisen. Und dann? Wollte Sloan immer noch an seiner Ehe festhalten? Vielleicht nicht mehr, in seiner Heimat mit seinen eigenen Interessen beschäftigt ... Sie könnte bei ihrer Schwester bleiben, bis Skylar ihr Baby zur Welt bringen würde, und danach in den Osten zurückkehren. In ein Leben ohne Angst und Gefahr. Wo es keine Sioux gab, keine faszinierenden, beunruhigenden, verführerischen Halbindianer ... Inständig wünschte sie, Sloan würde sie freigeben. Wirklich? Sie wuss te nicht mehr, was sie wollte. Aber irgendein verborgener Teil ihres Herzens schien sich nach ihm zu sehnen.
     
    An einem kalten Januartag traf Sloan in Georgetown ein. Myra öffnete die Haustür, erkundigte sich erfreut nach seinem Befinden und nahm ihm den Mantel ab. Mit ihren eisgrauen Haaren und Augen sah sie wie die typische strenge Haushälterin aus. Doch dieser Eindruck täuschte. Seit die herzensgute Frau vor fast vierzig Jahren aus Irland nach Amerika ausgewandert war, gehörte sie zur Familie Trelawny. »Wie gut Sie aussehen, mein Junge!« Im Flüsterton fügte sie hinzu: »Und dem >Diktator< geht's auch gut. Der ist robust wie ein Pferd, obwohl er langsam in die Jahre kommt. Während der letzten Wochen hat er ungeduldig auf Ihre Ankunft gewartet Sloan, weil in Ihrem Brief stand, Sie würden das Land verlassen und ihn auf der Rückreise besuchen.«
    »Auch ich möchte Großvater endlich wiedersehen«, erwiderte Sloan schuldbewusst . »Leider führt mich mein Weg zu selten in den Osten.«
    »Viel zu selten, und Sie sollten sich schämen«, mahnte Myra. Aber dann küss te sie seine Wange und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Was für ein imposanter Mann ... Wir sind alle stolz auf Sie, Sloan. Zweifellos liegen Ihnen unzählige schöne Damen zu Füßen. Aber man sollte meinen, mittlerweile hätten Sie die Nase voll von ihren Verehrerinnen und würden sich eine Ehefrau suchen.«
    »Allzu viele Frauen haben sich nicht vor meine bronzebraunen Füße geworfen, was mit meiner Herkunft zusammenhängt. Gewiss , ein paar junge Damen waren interessiert doch sie wollten den Zorn ihrer Väter nicht riskieren ... «
    »Wenn General Trelawny auch bei bester Gesundheit ist«, unterbrach sie ihn, »er wird nicht jünger. Deshalb sollten Sie möglichst bald heiraten und ihm Enkelkinder schenken.«
    Sloans Herz krampfte sich zusammen. Trotzdem lächelte er. »Um Sie zu beruhigen, Myra - ich bin bereits verheiratet.«
    Sprachlos starrte sie ihn an.
    »Was höre ich da?« dröhnte eine tiefe Stimme, und Sloan wandte sich zu seinem Großvater, der in militärischer Haltung die Halle betrat. Der dreiundsiebzigjährige General Michael Trelawny war immer noch ein attraktiver Mann, schlank und hochgewachsenen, mit dichtem silbrigem Haar und braunen Augen.
    Die markanten Gesichtszüge hatte Sloan von ihm geerbt die fast schwarzen Haare und Augen von seinem Sioux-Vater. Seine Abstammung hinderte den General nicht daran, ihn zu

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