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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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es in der Army zahlreiche Männer, die den Indianern wohlgesinnt sind und sie respektieren. Aber ich sage dir, mein Junge, bisher ist das Militär legitim vorgegangen, trotz eines korrupten Kriegsministers. Das größte Problem ist Grants Ministerium für Indianerangelegenheiten unter der Jurisdiktion diverser Moralisten, religiöser Fanatiker und Narren. Mit aller Macht wollen sie die Indianer >zivilisieren< und verstehen nicht, dass sie von einem Indianer verlangen, kein Indianer mehr zu sein. Auf Grund und Boden, wo nicht einmal Unkraut wächst, soll er Getreide anbauen. Jetzt hat die Regierung den Indianern auch noch ein Ultimatum gestellt. Bis zum 31. Januar müssen sich alle bei ihren Behörden melden. Wer es versäumt oder sein Reservat verlässt , gilt als Staatsfeind. Sherman sehnt den Ausbruch des Krieges herbei. Wahrscheinlich hofft jeder General, die Sioux-Hitzköpfe werden sich nicht bei der Verwaltung melden, damit er den Kampf möglichst schnell beginnen und beenden kann.«
    Der erstklassige Bourbon drohte Sloans Magen umzudrehen. Unglücklicherweise hatte Michael Trelawny recht. Die Army würde die Indianer nur dann verschonen wenn sie sich in Weiße verwandelten. Wie sollte man einen Mann wie Crazy Horse - einen tapferen, gerechten, ehrenwerten Krieger - veranlassen, nicht mehr über die Prärie zu reiten, zu jagen, für seine Freiheit zu kämpfen? Gewiss , die Regierung hatte Land gekauft - Reservate, wo die Indianer in Frieden leben durften, und die jeweils zuständigen Behörden teilten ihnen Lebensmittel zu. Aber das Getreide war verdorben, das Fleisch verfault und der Whiskey miserabler Fusel.
    Die meisten Weißen verstanden noch immer nicht, dass jeder indianische Krieger eigenständig handelte. Während die US-Army organisiert war, kämpfte der Indianer für seinen Stolz und seine Ehre. Keiner muss te sich dem Willen eines Häuptlings beugen.
    Red Cloud war ein großer Krieger gewesen, stets zum Kampf bereit. Trotzdem hatte er erkannt, dass es für sein Volk nur eine Zukunft gab, wenn eine Einigung mit den Weißen zustandekam. Deshalb hatte er Friedensverhandlungen angestrebt. Sitting Bull und Crazy Horse glaubten jedoch, es gäbe genug freies Land, weit entfernt von den Siedlungen der Weißen. Zwischen zwei Rassen, die ein so unterschiedliches Leben führten, könnte niemals Frieden herrschen, meinten sie. Nach Ansicht der Indianer gehörte die Natur allen Menschen - der weiße Mann wollte sie beanspruchen und besitzen.
    Michael kehrte zu Sloan zurück und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Früher haßte ich die Sioux. Nachdem sie deine Mutter gefangengenommen hatten, war ich bereit, jeden Indianer zu töten - ohne Reue. Aber während ich meine Tochter zu befreien suchte, verbrachte ich viele Monate bei den Sioux und ihren Verbündeten, den Cheyenne. In dieser Zeit stellte ich fest, dass die Prärie-Indianer weder die edlen Geschöpfe aus den Abenteuerromanen des achtzehnten Jahrhunderts sind noch die wilden Barbaren, die von zeitgenössischen Autoren beschrieben werden. Sie sind einfach nur Menschen - Kinder, die gegen ihre Eltern rebellieren, junge Männer und Frauen, die sich verlieben. Sie essen und hinken wie alle anderen Menschen, lachen und weinen, leben und sterben. Nach dem Tod deines Vaters wurde sein Wunsch geachtet seine Frau und sein Kind mögen zu mir ziehen. Dafür bin ich dankbar. Aber so sehr ich's auch bedaure - die Niederlage der Sioux ist unvermeidlich. Ich bin froh, dass du eine weiße Frau geheiratet hast die dir wenigstens zu deinem persönlichen Frieden verhilft.«
    »Vielleicht.« Sloan berührte die Hand seines Großvaters, die auf seiner Schulter lag. »An diesem Krieg muss ich teilnehmen. Und du würdest mir wohl kaum etwas anderes empfehlen, oder?«
    »Nein. Aber ich bitte dich - paß gut auf dich auf
    »Natürlich, Großvater.«
    »Hoffentlich lerne ich deine Frau bald kennen. Hawks Schwägerin! Das freut mich. Und ich bin ebenso froh, weil du mir aus England geschrieben hast David Douglas sei noch am Leben. Nun muss sich Hawk nicht um die Douglas-Ländereien in Schottland kümmern und kann nach Amerika zurückkehren. Ihr beide wart immer gute Freunde. Jetzt seid ihr durch eure Ehefrauen, zwei Schwestern, noch enger verbunden.«
    » Gewiss .«
    »Hast du ein Bild von deiner Frau?«
    Bedauernd schüttelte Sloan den Kopf. »Das alles ging so schnell, und ich kam überhaupt nicht auf die Idee, einen Fotografen ins Haus zu bestellen oder Sabrina um ein Foto zu

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