Schatten des Schicksals
sein, den du je ausgefochten hast.«
»Wirst du an meiner Seite kämpfen?«
Innig schmiegte sie sich an ihn. »Nie wieder lasse ich dich gehen.«
Epilog
Sloan stieg den Hang zu der alten Eiche hinauf und blickte in das Tal hinab, wo sein schönes, großes Haus stand. Im Oberstock lagen mehrere Schlafzimmer. Das erste Baby, das er stets seinen Sohn genannt hatte, war in doppelter Gestalt zur Welt gekommen - ein Junge und ein Mädchen, Zachary und Jill. Zwei Jahre nach der Geburt erwartete Sabrina wieder ein Kind.
Lächelnd beobachtete er, wie sie Limonadengläser auf den Verandatisch stellte. Ihr Bauch begann sich zu wölben. Während sie mit Skylar plauderte, führten Hawk und Sloans Großvater ein ernsthaftes Gespräch. Michael Trelawny war in den Westen gezogen, um seine Urenkel aufwachsen zu sehen.
Was für eine idyllische häusliche Szene ... Die Zwillinge balgten sich auf dem Rasen, mit ihrem zweieinhalbjährigen Vetter Joshua und Kusine Kaitlin, die eben erst zu krabbeln anfing. Und alle waren wunderschön.
Erstaunlicherweise hatte Hawks Tochter blondes Haar, Sloans Sohn blaue Augen und kastanienbraune Locken. Das Blut der Weißen schien zu dominieren, aber gewisse Sioux-Züge waren unverkennbar. Das Beste aus beiden Welten, dachte Sloan. Genau das versuchten beide Ehepaare ihren Kindern zu geben.
An diesem Tag lernten die kleinen Jungen und Mädchen ihre schottische Verwandtschaft kennen. David und seine Familie waren zu Besuch gekommen, und die Kinder beteiligten sich eifrig an dem munteren Spiel im Gras.
Zum Glück hatten sie alle überlebt. Die letzten Jahre waren schwierig gewesen, denn die Weißen konnten den Indianern den tragischen Tod Custers und seiner Kavalleristen nicht verzeihen. Danach hatten hitzige Debatten stattgefunden. Jeder gab jedem die Schuld an dem Gemetzel.
Im November nach der Tragödie vom Bigho rn hatte Colonel Raynald Mackenzie eine entscheidende Schlacht gegen die Prärie-Indianer gewonnen, die sich immer zahlreicher in ihre Reservate zurückzogen. Crazy Horse. hatte kapituliert und erklärt er strebe einen dauerhaften Frieden an. Trotzdem war er später festgenommen worden. Nun sei er ohnehin wertlos für sein Volk, ließ er verlauten, weil er nicht mehr kämpfen könne. Indianische Polizisten erstachen ihn - eine Vision, die er bereits in seiner frühen Jugend gesehen hatte, das traurige Ende eines großen Kriegers, und Sloan trauerte um ihn ebenso schmerzlich wie um Custer.
Inzwischen waren einige Sioux-Stämme nach Kanada übersiedelt weil sie die weiße Mutter, Königin Victoria, der US-Regierung vorzogen. Und die >Zivilisation< eroberte die Black Hills.
Sloan und Sabrina hatten ihre Schule eröffnet an der drei Lehrer fast hundert Schüler unterrichteten - Kinder aus den Reservaten, Söhne und Töchter weißer Siedler. Nicht alle Weißen waren der Schule wohlgesonnen. Sicher würde es noch Jahre dauern, bis die Trelawnys alle Vorurteile überwinden konnten. Doch sie wuss ten, wie hart man für den Frieden kämpfen muss te, und akzeptierten die Probleme.
Während Sloan seine Familie betrachtete, hob Sabrina plötzlich den Kopf, begegnete seinem Blick und lächelte. Dann stellte sie den Limonadenkrug ab, entschuldigte sich bei Skylar und eilte den Hang herauf. Wortlos nahm er sie in die Arme. »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
Zärtlich erwiderte sie seinen Kuss .
Er war ein Krieger und ein Soldat gewesen. Aber letzten Endes verdankte er seinen inneren Frieden der Liebe, die er für immer in seinem Herzen bewahren würde.
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