Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
verfolgen wird, nicht wahr?« fragte Sloan leise.
    Nun verlor Custer die Geduld. »ja, verdammt noch mal! Meine Männer reiten aufs Schlachtfeld, General, und bei Gott - ich muss an ihrer Seite kämpfen! «
    Unbehaglich runzelte Terry die Stirn. Ein Mann in mittleren Jahren, war er ein guter, wenn auch kein überragender Soldat. Er bedauerte Custer, ärgerte sich aber über dessen mangelndes diplomatisches Geschick. »Major Reno hat das Feldkommando der Siebenten erhalten, und ich werde die Kampagne kommandieren.«
    »Reno!« rief Custer entsetzt. Dieser Offizier zählte zu seinen ärgsten Feinden, die ihm den tragischen Tod Major Elliots und seiner Truppe nach der Washita-Schlacht nicht verziehen.
    »Unmöglich!«
    »Verzeihen Sie, General«, mischte Sloan sich ein, »diese Angelegenheit betrifft nur Sie beide, und ich möchte möglichst schnell ins Fort Abraham Lincoln zurückkehren. Würden Sie mich entlassen?«
    » Gewiss , Major. Aber machen Sie sich demnächst auf einen weiteren Erkundungsritt gefass t.«
    Sloan nickte. Bevor er die Tür des Büros hinter sich schloss , hörte er noch, wie Terry versprach, er würde sich um Custers Rehabilitation bemühen.
    Nun verlor Sloan keine Zeit mehr. Dank des guten Wetters hatten ihn der Ritt ins neunzig Meilen entfernte St. Paul und der Rückweg nur drei Tage gekostet. Im Fort angekommen, eilte er sofort in sein Quartier. Zu seiner Überraschung lag Sabrina im hellen Tageslicht auf dem Bett und schlief. Er weckte sie nicht ging wieder hinaus und beobachtete die Truppenübungen. Danach nahm er an einem Baseballspiel teil. Seit dem Sezessionskrieg war dieser Sport beim Militär sehr beliebt. Sloan schloss sich Tom Custers Team an und spielte gegen Captain Benteens Mannschaft.
    Beim dritten Inning versammelten sich die Frauen und Kinder, um zuzuschauen. Mit Sloans tatkräftiger Hilfe errang Toms Team einen triumphalen Sieg, und das Publikum jubelte.
    Eine Hand klopfte auf Sloans Schulter. Als er sich umdrehte, erblickte er eine lächelnde Marlene. Anmutig wirbelte sie einen Sonnenschirm auf ihrer Schulter hin und her, obwohl der Abend zu dämmern begann. »Du hast großartig gespielt.«
    »Danke.«
    »Darf ich dich kurz sprechen? Soeben bin ich aus Gold Town zurückgekommen, und ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen. Begleitest du mich ins Haus meines Bruders?«
    »Hör mal, Marlene ... «
    »Hast du Angst vor mir?«
    »Offen gestanden, ich fürchte deine scharfe Zunge genauso wie Bleikugeln, Pfeile und Messer.«
    »Oh, du beliebst zu scherzen, und du bist grausam! Bitte, nimm einen Drink bei mir. Mein Bruder wird dich beschützen.«
    »Also gut.«
    Sie nahm seinen Arm und eilte mit ihm zum Quartier ihres Bruders, dem sie seit dem Tod ihres Mannes den Haushalt führte. »Charlie?« rief sie, als sie den gemütlichen kleinen Salon betraten. »Sloan ist da!« Keine Antwort. »Nun, er wird bald kommen. Was willst du trinken? Whiskey? Brandy? Rum?«
    »Nichts.«
    »Sei nicht so unhöflich!«
    »Was willst du mir mitteilen, Marlene?«
    Schmollend verzog sie die Lippen. »Wenn du nichts trinkst, sage ich kein Wort.«
    »Whiskey.«
    Lächelnd füllte sie ein Glas und tänzelte mit raschelnden Seidenröcken zu Sloan. Ein eleganter Nackenknoten betonte ihre klassischen Gesichtszüge. Vor Jahren war Sloan fasziniert von ihr gewesen. Doch dann hatte sie ihm eine Lektion erteilt, die er niemals vergessen würde. Wie er sich entsann, verstand sie sehr viel von der Liebeskunst. Und. sie sah nach wie vor bezaubernd aus. Würde er in Versuchung geraten?
    Als sie ihm das Glas reichte, streiften ihre Finger seine Hand, und ihre grünen Augen verschleierten sich. Seltsam - sie reizte ihn kein biss chen. Vielleicht, weil er ihren skrupellosen Charakter nur zu gut kannte.
    »Weißt du eigentlich, wie leid es mir tut?« hauchte sie. »Mir nicht.«
    »Hätte Vater mich damals bloß nicht gezwungen, Clifford Howard zu heiraten!«
    »Dein Mann hat dir ein sehr angenehmes Leben geboten.«
    »Mit dir konnte er sich niemals messen. Er war ... «
    »Kein Sioux?«
    »Das meine ich nicht. 0 Sloan, ich habe mich jede Nacht nach dir gesehnt.«
    »Wie dramatisch! Aber mein Mitleid gilt eher dem armen Kongressabgeordneten .«
    »Du benimmst dich einfach gräss lich! Willst du dich an mir rächen?«
    »Keineswegs. Die Vergangenheit ist vorbei.«
    »Nein!« Plötzlich warf sie sich an seine Brust, und er muss te sie festhalten, um zu verhindern, dass beide das Gleichgewicht verloren. Beinahe schwappte der

Weitere Kostenlose Bücher