Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
er würde zur Hölle fahren. In aller Eile zog sie sich an und kehrte zum Zeit zurück. Ice Raven war verschwunden, und Sloan saß bereits auf Thomas' Rücken, Gingers Zügel in der Hand. »Brauchst du Hilfe?« fragte er höflich.
    »Nicht von dir!« zischte sie und schwang sich in den Sattel.
    Schweigend ritten sie zu dem kleinen Lager am Flussufer . Die meisten Offiziere und Frauen waren schon aufgestanden. Aus einem der Zelte drang eine ärgerliche Stimme. »Du dumme Gans! Bist du denn zu gar nichts fähig?«
    Dann hörte Sabrina ein Flüstern, ein seltsames Geräusch, ein leises Schluchzen. Erschrocken wandte sie sich zu Sloan, der seinen Wallach zügelte. Im selben Augenblick kam Captain Lloyd Jenkins aus dem Zelt und rückte seine Hosenträger zurecht.
    »Alles in Ordnung?« fragte Sloan.
    »Natürlich, Major.«
    »Wir dachten, Sie hätten Schwierigkeiten«, bemerkte Sabrina.
    »Nein, nichts dergleichen, Madam«, erwiderte Jenkins und starrte sie mit schmalen Augen an.
    Unbehaglich ritt sie weiter. Arme Jean - kein Wunder, dass ' sie so scheu und still war ... Offenbar führten die Jenkins keine allzu gute Ehe.
    Wenige Sekunden später ritt Sloan wieder an Sabrinas Seite. »Wie gräss lich dieser Mann seine Frau behandelt«, seufzte sie.
    »Und was zum Teufel soll ich dagegen tun?« stieß er hervor.
    »Vielleicht könntest du mit ihm reden«, schlug sie in kühlem Ton vor.
    »Sabrina, dieser Mann fürchtet, ich würde ihn eines Nachts im Schlaf überraschen und skalpieren. Glaubst du, er würde auf mich hören, wenn ich ihm befehle, seine Frau künftig zu verschonen?«
    »Aber irgend jemand muss ihr helfen«, beharrte sie.
    Sloan packte Gingers Zügel, und beide Pferde blieben stehen. »Halt dich da raus, verstanden?«
    Eigensinnig press te sie die Lippen zusammen.
    Bevor Sloan eine Antwort verlangen konnte, rief Louella fröhlich: »Sabrina, Major Sloan! Guten Morgen!« Soeben hatte sie sich am Flußufer gewaschen und angezogen. Nun* eilte sie leichtfüßig ins Lager zurück. »Tom hat mir erzählt heute nacht hätten Sie Ihre Frau aus dem Zelt geholt, Major. Und ich habe gar nichts gehört. Welch ein wunderbarer Zufall, dass Sie hier vorbeigekommen sind!«
    »Ja - wunderbar«, bestätigte er höflich.
    Sabrina warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Offensichtlich hatte er die >Entführung< sorgsam inszeniert und niemand außer Tom wuss te Bescheid. Und Ice Raven.
    Nun gesellten sich die anderen hinzu, begrüßten Sloan und bestürmten ihn mit Fragen. Geduldig erklärte er, Crooks Truppe hätte kein Sioux-, sondern ein Cheyenne-Lager zerstört. Crazy Horse und seine Anhänger seien unbehelligt geblieben.
    »Dann steht der große Kampf noch bevor«, seufzte Libbie. »Vielleicht wird man George brauchen.«
    »Ja - vielleicht«, stimmte Sloan zu.
    Alle stiegen auf ihre Pferde und traten den Rückweg zum Fort an. Als sie ihr Ziel erreichten, erkannte Sabrina eine verstärkte Hektik in den Aktivitäten der Soldaten, die sich auf den Kampf vorbereiteten. Sergeants drillten die neuen Rekruten, Säbel droschen auf Strohköpfe ein Kavalleristen trainierten ihre Pferde. Plötzlich erschauerte sie, von einer seltsamen bösen Ahnung er fass t. Ihr Zittern war Sloan nicht entgangen. »Was ist los?« fragte er.
    »Nichts, nur - vor kurzem wurde ich in kaltes Wasser geworfen.«
    »Da warst du schon naß. Bist du krank?«
    »Nein, ich friere nur ein biss chen.« Sie spornte Ginger an, und er folgte ihr zu seinem Quartier.
    Kurz nachdem sie das Haus betreten hatten, erschien ein Soldat und erklärte, Major Trelawny müsse sich so schnell wie möglich bei General Terry in St. Paul melden.
    Bitter enttäuscht, weil er sie schon wieder verließ, packte Sabrina die kleine Reisetasche aus, die sie zum Picknick mitgenommen hatte. Sie fühlte sich schwindelig, und ihr Magen drehte sich um. Erschöpft sank sie in einen Polstersessel.
    Vielleicht wurde sie wirklich krank. Oder ihre Übelkeit hatte einen anderen Grund.
    Sollte sie Sloan darüber informieren? Nein, sie wollte lieber warten, bis sie völlig sicher war.

Kapitel 17
     
    Verbittert und enttäuscht kehrte George Custer aus dem Osten zurück.
    Am 20. April hatte er Washington zum ersten Mal verlassen - zwei Wochen vor dem Tag, an dem seine Truppe ursprünglich aus dem Fort Abraham Lincoln marschieren sollte. Aber er wurde zurückbeordert und muss te sich wegen Verleumdung verantworten. Am 1. Mai trat er die Rückreise ins Dakota Territory an, wurde aber auf Anordnung des

Weitere Kostenlose Bücher