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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Indianergebiet zu bringen ... «
    »Selbstverständlich werde ich Sie bezahlen«, erwiderte Sabrina. »Bitte, nennen Sie Ihren Preis.«
    »Um Himmels willen, meine Liebe«, mahnte Marlene honigsüß, »verschleudern Sie nicht Sloans Sold.«
    »Ich besitze selber genug Geld«, teilte Sabrina den Männern mit. »Und ich werde Sie großzügig entlohnen.«
    »Keine Bange, wir machen Ihnen einen fairen Preis, Mrs. Trelawny«, versprach Sergeant Lally. -»Morgen müss ten Sie reisefertig sein, vor Sonnenaufgang.«
    »Ja, gewiss .« Je früher, desto besser, dachte Sabrina. Weil sie fürchtete, die Soldaten könnten sie zurückhalten, wollte sie das Fort verlassen, bevor alle auf den Beinen waren.
    Sie schüttelte ihren vier Reisebegleitern und Captain Jones, der immer noch unglücklich die Stim runzelte, die Hände, und Marlene begleitete sie zur Haustür. In der Abenddämmerung betrachtete sie den Himmel. »Was für ein seltsames Wetter! Bis in den Juni hinein schneit es, und am nächsten Tag ist es so heiß wie in der Hölle. Ein aufregendes Jahr, nicht wahr? Amerika feiert sein hundertjähriges Bestehen - und rottet die Indianer aus.«
    Verblüfft hob Sabrina die Brauen. Solche - mehr oder weniger - besinnlichen Worte hatte sie der Frau nicht zugetraut. »Warum helfen Sie mir?« fragte sie unverblümt.
    »Weil Ihnen Sloans Herz gehört«, erwiderte Marlene lächelnd.
    Darauf gab Sabrina keine Antwort.
    »Ah, Sie sind auf meine kleine Komödie am Fenster hereingefallen!«
    »Eine Komödie?«
    »Mein liebes Kind, Ihr Mann wollte sich einfach nicht verführen lassen. Zumindest nicht an jenem Tag. Umso leichter fiel es mir, Ihre Eifersucht zu schüren. Aber ich fürchte, ich habe ernsthafte Probleme heraufbeschworen. Sonst wären Sie nicht so eifrig bestrebt, Sloan ins Indianergebiet zu folgen. Trotzdem muss ich Sie warnen ich glaube immer noch an meinen Sieg.«
    »Nun, ich nicht - und Sie haben auch keine Probleme verursacht«, lög Sabrina. »Ich muss Sloan finden, weil er in Gefahr ist.«
    »Wie edel! Als hätte er nie zuvor in Gefahr geschwebt ... «
    »Wenn Sie an Ihren Sieg glauben, warum helfen Sie mir, Marlene?«
    »Vielleicht finden Sie ihn nicht, und die Indianer könnten Sie töten. Sloan kommt auf jeden Fall zurück. So wie immer.«
    »Also planen Sie meinen Tod?«
    »Seien Sie nicht albern! Ich lege die Zukunft in Gottes Hand. Gute Reise, Sabrina.« Mit einem sanften Lächeln wandte sich Marlene ab und ging ins Haus.
    Unbehaglich kehrte Sabrina zu ihrem Quartier zurück. Marlene hoffte auf ihren Tod. Nur deshalb half sie ihr. Aber Sergeant Lally machte einen ebenso verlässlichen Eindruck wie seine bärtigen Gefährten. Sie kannten die Black Hills. In der Obhut dieser Männer würde ihr gewiss nichts zustoßen.
    Entschlossen begann sie, die wenigen Sachen einzupacken, die sie mühelos tragen konnte.
     
    Wäre sie nicht so besorgt um Sloan gewesen, hätte sie die Dampferfahrt genossen , die spektakuläre Ausblicke auf die Ufer des Yellowstone bot. Sergeant Lally, ein komischer alter Kauz, unterhielt sie mit Geschichten aus seiner Kindheit in Irland. Steif und fest behauptete er, die Kobolde würden tatsächlich existieren und die Todesfeen jedesmal heulen, wenn sie die Seelen der Menschen ins Jenseits führten.
    An Bord traf Sabrina einige Soldaten, die ihr mitteilten, Major Trelawny sei weder zu Colonel Gibbon zurückgekehrt noch habe er sich bei General Terry gemeldet. Entmutigt folgte sie ihren Begleitern an Land. Wie sollte sie Sloan in den ausgedehnten Black Hills finden? Genausogut könnte sie eine Stecknadel im Heuhaufen suchen.
    Am 2O. Juni erreichten sie die Reste eines IndianerCamps. Neben der kalten Asche des Lagerfeuers lag die Leiche eines weißen Soldaten, und Sabrina rannte zu ihm, ehe der Sergeant sie zurückhalten konnte.
    Obwohl zahllose Fliegen über den Toten krochen, drehte sie ihn herum. Der Mann war skalpiert und verstummelt worden. Nicht Sloan ... Schwankend stand sie auf und übergab sich.
    Drei Tage später folgten sie der Spur eines Pferdes, als plötzlich ein Pfeil durch die breite Schlucht flog, in der sie dahinritten.
    »Drei Indianer! « rief Ned. »Da vom! Warum schießen sie auf harmlose Pelzhändler?«
    Etwa zweihundert Schritte entfernt versperrten ihnen die Krieger den Weg. Jones stellte ihnen eine Frage in der Sioux-Sprache, und einer der Indianer antwortete.
    Angstvoll wandte sich Sabrina zu Sergeant Lally. »Was hat er gesagt?«
    »Nun ja ... «
    »Was?« drängte

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