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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Terry sein. Aber es geht ihm sicher gut«, fügte Libbie hastig hinzu.
    In wachsender Verzweiflung überlegte Sabrina, wie sie ihren Mann erreichen könnte.
     
    Die Indianer hatten herausgefunden, dass die Soldaten sie zu umzingeln suchten, und hielten stundenlang Kriegsrat. Doch sie feierten auch den Sonnentanz. Sloan, seiner Uniform und seiner Waffen beraubt war ein Gefangener. Aber er wurde gut behandelt durfte im Wigwam seines Vetters Tall Man wohnen, und dessen Frau umsorgte ihn eifrig.
    Eines Tages besuchte ihn Earth Woman. Es störte sie nicht, dass er eine weiße Frau geheiratet hatte, und er erklärte ihr, nach den Gebräuchen der Weißen müsse er seiner Gemahlin treu bleiben. Um die Zeit des Sonnentanzes lebten viele Krieger enthaltsam, reinigten sich und beteten zu Wankatanka, dem großen Geheimnis, das ihnen Erleuchtung schenkte.
    Während Sitting Bulls Opfer saß Sloan neben Tall Man. in stoischem Schweigen ließ der würdevolle alte Krieger fünfzig winzige Fleischstücke aus seinen Armen schneiden.
    Die große Indianerschar kampierte am Little Bighorn, in einem schmalen, langgestreckten, grasbewachsenen Tal. Im Norden bog der Fluss nach rechts. An den Ufern wuchsen dichtbelaubte Pyramidenpappeln, und im Osten stiegen die Böschungen steil an. Im Westen wurden die Berge von zerklüfteten Schluchten durchzogen.
    Trotz des gemeinsamen Lagers lebten die Stämme getrennt und die Häuptlinge wurden von Boten zum Kriegsrat gerufen. Der Sioux Sitting Bull erhob keinen Anspruch auf die Position des Oberhäuptlings, war aber der hochgeschätzte Gastgeber, und alle hörten auf ihn.
    In unerträglicher Hitze reihten sich die Junitage aneinander, und die >feindlich gesinnten< Indianer rüsteten zum Krieg.
     
    »Mrs. Trelawny!«
    Verwirrt drehte sich Sabrina zu Marlene Howard um. Unter einem Sonnenschirm geschützt, schlenderte die Frau über den Exerzierplatz. »Ich habe gehört, Sie wollen Ihren Mann im Indianergebiet suchen. «
    »Warum interessiert Sie das?« fragte Sabrina vorsichtig.
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen.« Marlene strich lächelnd eine Strähne ihres schönen schwarzen Haars aus der Stirn. »Soeben sind alte Freunde meines Vaters eingetroffen. Sie wollen in einem Dampfer den Yellowstone hinauffahren und würden Sie mitnehmen.«
    »Wer sind diese Freunde?« erkundigte sich Sabrina. Womöglich hoffte Marlene, ihre Rivalin in Gefahr zu bringen. Aber Sabrinas Verzweiflung wuchs, und da sie sich an niemand anderen wenden konnte, muss te sie der Frau wohl oder übel zuhören.
    »Sergeant Lally - ein netter, herzensguter Offizier im Ruhestand, begleitet einige Trapper und Pelzhändler. Im Lauf der Jahre haben sie an ihren Geschäften mit den Indianern ein Vermögen verdient. Kommen Sie, ich mache Sie mit den Gentlemen bekannt. Oder trauen Sie mir nicht?«
    »Allerdings nicht.«
    »Unsinn, Mrs. Trelawny. Nicht einmal ich vermag zu bestimmen, was im Indianergebiet geschieht.«
    Immer noch argwöhnisch, folgte Sabrina der schönen Witwe. Als Marlene die Tür ihres Hauses öffnete, erklang das Gelächter mehrerer Männer. Offenbar wurde gerade die Geschichte eines nicht besonders tugendhaften Indianermädchens erzählt.
    Sobald Captain Jones seine Schwester und Sabrina erblickte, sprang er beunruhigt auf. »Habe ich dir nicht gesagt, das ist eine alberne Idee, Marlene ... « , begann er.
    »Sei still!« schimpfte sie. »Ich finde die Idee wundervoll und sehr romantisch.«
    In Captain Jones' Salon saßen vier andere Männer zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt.
    »Sabrina, das ist Sergeant Edmund Lally. Früher gehörte er der Zweiten Kavallerie an.«
    »Der besten von der Welt!« fügte Lally hinzu, stand auf und verneigte sich.
    Höflich folgten die anderen Männer seinem Beispiel. Alle trugen eine bunte Mischung aus europäischer und indianischer Kleidung - Wildlederhemden, gefranste Hosen und Perlenhalsketten. Mit ihren Bärten glichen sie tollkühnen Abenteurern - was sie vermutlich auch waren. Die drei Trapper hießen John, Tom und Ned, und sie hatten die Black Hills' bereits erforscht bevor die ersten weißen Siedler in dieses Gebiet gezogen waren. Da sie zu Captain Jones Freunden zählten, glaubte Sabrina, sie könnte ihnen vertrauen. »Fürchten Sie sich vor den Sioux?« fragte sie.
    »Den Sioux verdanken wir unseren Reichtum«, erklärte Ned ernsthaft, und Tom stieß ihn mit einem Ellbogen an.
    »So ungern ich dieses Thema auch anschneide, Ma'am - es ist nicht so einfach, eine Frau ins

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