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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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tun«, sagte eine freundliche Frauenstimme. »Bist du einem Bären begegnet?«

    Sie klang mädchenhaft und nett. Anna drehte sich um und sah die junge Frau an, die aus dem Wald gekommen war, nachdem sie sie zu lange beobachtet hatte, um wirklich vertrauenswürdig zu sein.
    Wie Anna trug sie Schneeschuhe, aber sie hatte Skistöcke in den Händen. Dunkelbraune Augen spähten unter ihrer Mütze hervor, der Rest ihres Gesichts war von einem Wollschal bedeckt. Unter der grauen Mütze fielen dunkelbraune Locken bis auf ihre Schultern.
    Anna holte tief Luft, aber ihre Nase sagte ihr nur, dass diese Frau ein Mensch war. Würde ein Mensch gut genug hören, um feststellen zu können, dass das Geräusch des Kampfs von zwei Werwölfen gekommen war und nicht von einem Bären? Wenn sie das nur wüsste!
    »Ein Bär. Ja.« Anna bedachte sie mit einem Lächeln, von dem sie hoffte, dass es über ihre zögernde Antwort hinwegtäuschte. »Tut mir leid, ich bin immer noch ein bisschen durcheinander. Bin in der Stadt aufgewachsen und nicht an Mutter Natur in all ihrem Glanz gewöhnt. Ja, ein Bär. Wir haben ihn verscheucht und dann entdeckt, dass er eines unserer«, was würden sie so unbedingt brauchen, dass ein Mann einem Bären hinterherjagen würde, »kleinen Gepäckstücke mitgenommen hatte. Das mit dem Feuerzeug drin.«
    Die andere Frau legte den Kopf zurück und lachte. »Ist das nicht immer so? Ich heiße Mary Alvarado. Was macht ihr denn mitten im Winter hier draußen, wenn ihr nicht ans wilde Land gewöhnt seid?«
    »Ich bin Anna... Cornick.« Irgendwie schien es richtig zu sein, Charles’ Namen zu benutzen. Anna bedachte Mary Alvarado mit einem etwas schiefen Grinsen. »Wir sind noch nicht lange verheiratet. Ich bin noch nicht dran
gewöhnt, einen neuen Nachnamen zu haben. Du bist wohl auch auf der Suche nach dem Jäger? Man hat uns gesagt, niemand sonst würde sich so weit herauswagen. Ich bin vollkommen grün, aber mein Mann kennt sich aus.«
    »Ich gehörte zum Rettungstrupp«, sagte Mary.
    »Sollten die nicht immer zu zweit unterwegs sein?«, fragte Anna. Sie war nicht ganz sicher, aber es schien zumindest vernünftig zu sein. Heather und Jack waren zusammen unterwegs gewesen.
    Mary zuckte die Schultern. »Meine Partnerin ist hier irgendwo in der Nähe. Wir haben uns gestritten, und sie ist davongestapft. Aber sie wird bald darüber hinwegkommen und zulassen, dass ich sie einhole.« Sie grinste verschwörerisch. »Sie ist ziemlich cholerisch.«
    Die Frau kam einen Schritt näher, blieb dann aber abrupt stehen und sah sich um. Anna spürte es ebenfalls; es war wie ein heftiger, böser Wind, der durch die Bäume wehte.
    Etwas knurrte.

9
    I n seinem Gewächshaus schnitt Asil die toten Blüten von seinen Rosen. Sie waren nicht so wunderbar wie die, die er in Spanien gehabt hatte, aber erheblich besser als die kommerziell gezüchteten Pflanzen, mit denen er begonnen hatte. Seine spanischen Rosen waren das Ergebnis von Jahrhunderten sorgfältiger Zucht gewesen. Es hatte ihn damals nicht gestört, sie zurückzulassen, aber jetzt bedauerte er diesen Verlust zutiefst.
    Allerdings nicht so sehr, wie er es bedauerte, Sarai verloren zu haben.
    Er hoffte, dass jemand die Pflanzen übernommen hatte, aber in dem Zustand, in dem er sein Eigentum zurückgelassen hatte, war es praktisch sicher, dass seine Blumen gestorben waren, bevor irgendwer herausfand, was mit seinen Hinterlassenschaften geschehen sollte. Dennoch, er hatte mehrere Jahrzehnte Ableger und Wurzeln mit anderen Rosenfreunden getauscht, bevor er gezwungen gewesen war zu gehen, also war seine Arbeit nicht vollkommen vergeblich gewesen. Irgendwo auf dieser Welt gab es vermutlich Abkömmlinge seiner Rosen. Wenn Bran ihn zwang, noch ein paar Jahre zu leben, würde er sich vielleicht auf die Suche nach ihnen machen.

    Jemand klopfte forsch an der inneren Tür und öffnete sie dann, ohne auf eine Antwort zu warten. Er gab sich nicht einmal die Mühe aufzublicken. Sage war schon ungebeten in sein Gewächshaus eingedrungen, als er es vor Jahren gebaut hatte. Jeden anderen, der seine Einsamkeit störte, hätte er schon längst zerfetzt. Sage zu schlagen wäre allerdings etwa so zufriedenstellend gewesen, wie einen Welpen zu bestrafen; es würde zu nichts führen, außer dass er ein schlechtes Gewissen gehabt hätte.
    »Hallo, hallo?«, rief sie, obwohl ihre Nase ihr sicher bereits gesagt hatte, wo er war.
    Es war ihr üblicher Gruß - er nahm an, dass sie sich überzeugen wollte,

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