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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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(Kurz bevor Leos Gefährtin eingeschritten war und ihn davon abgehalten hatte, sie an männliche Rudelmitglieder weiterzureichen, die er belohnen wollte. Anna versuchte angestrengt, höherrangigen Wölfen wie Boyd aus dem Weg zu gehen - sie hatte keine Ahnung, wieso er ihr diese Nummer gegeben hatte, und auch nicht den Wunsch, ihn danach zu fragen.)
    »Wie viele neue Mitglieder sind seit dir ins Rudel gekommen?« (Drei, alle männlich - aber zwei von ihnen konnten sich nicht beherrschen und mussten getötet werden.)
    »Wie viele Mitglieder hat das Rudel?« (Sechsundzwanzig).
    Als sie schließlich schwieg, war sie beinahe überrascht, auf dem Boden zu sitzen, Charles gegenüber und mit dem Rücken an der Wand. Langsam ließ Charles seinen Stuhl wieder zu Boden fallen und kniff sich in die Nasenwurzel. Er seufzte schwer und sah sie dann das erste Mal, seit sie ihre Erzählung begonnen hatte, direkt an.
    Sie hielt den Atem an, als sie das helle Gold seiner Augen bemerkte. Er war sehr dicht an einer Veränderung, die durch starke Gefühle erzwungen wurde - aber obwohl sie es an seinen Augen sehen konnte, konnte sie es nicht an
seinem Körper oder Geruch erkennen - dort verbarg er es weiterhin vor ihr.
    »Es gibt Regeln. Als erstes darf keine Person gegen ihren Willen verändert werden. Zweitens darf niemand verändert werden, bevor er oder sie beraten wurde und einen einfachen Test bestanden hat, um zu zeigen, dass die in Frage kommende Person versteht, was die Veränderung bedeutet.«
    Anna wusste nicht, was sie sagen sollte, aber sie erinnerte sich endlich daran, den Blick vor seinem intensiven Starren zu senken.
    »Nach dem, was du gesagt hast, fügt Leo seinem Rudel neue Wölfe hinzu, und dafür fehlen ihm andere - das hat er dem Marrok nicht berichtet. Letztes Jahr kam er mit seiner Gefährtin und seinem Vierten - diesem Boyd Hamilton - zu unserem jährlichen Treffen und sagte, sein Zweiter und Dritter hätten zu tun.«
    Anna sah ihn Stirn runzelnd an. »Boyd war sein Dritter, so lange ich im Rudel bin, und Justin sein Zweiter.«
    »Du sagtest, es gibt außer dir nur eine einzige Frau im Rudel?«
    »Ja.«
    »Es sollten vier sein.«
    »Niemand hat andere erwähnt«, erwiderte sie.
    Er schaute zu dem Scheck an Kühlschrank hin.
    »Sie nehmen dir deinen Gehaltsscheck ab. Wie viel bekommst du zurück?« Seine Stimme war basstief von der Hitze der drohenden Veränderung.
    »Sechzig Prozent.«
    »Ah.« Er schloss die Augen und holte tief Luft. Sie konnte seinen Zorn nun riechen, obwohl seine Schultern immer noch entspannt aussahen.

    Als er nichts mehr sagte, fuhr sie schnell fort: »War das alles, was ich tun kann, um zu helfen? Willst du, dass ich gehe oder rede oder Musik anschalte?« Sie hatte keinen Fernseher, aber eine alte Anlage.
    Er ließ die Augen geschlossen, aber er lächelte schwach, nur ein Zucken der Lippen. »Ich kann mich für gewöhnlich besser beherrschen.«
    Sie wartete, aber es schien nur schlimmer zu werden statt besser.
    Dann riss er die Augen auf, und sein kalter gelber Blick nagelte sie gegen die Wand, wo sie immer noch saß, als er aufstand und durchs Zimmer ging.
    Ihr Puls sprang wackelig auf und ab, und sie senkte den Kopf und rollte sich zusammen, um kleiner zu wirken. Sie spürte ihn mehr als sie ihn sah, als er sich vor sie hockte. Seine Hände, als er ihr Gesicht umfasste, waren so heiß, dass sie zusammenzuckte - und es sofort bereute, als er knurrte.
    Er sank auf die Knie und schmiegte sich an ihren Hals, dann ließ er seinen Körper, der nun angespannt wie Eisen war, an ihrem ruhen und hielt sie zwischen sich und der Wand gefangen. Er legte die Hände auf die Wand, eine auf jede Seite ihres Kopfs, und hörte dann auf, sich zu bewegen. Sein Atem fühlte sich heiß an ihrem Hals an.
    Sie saß so reglos wie sie konnte da, und hatte Angst, irgendetwas zu tun, was ihn endgültig die Beherrschung verlieren ließe. Dennoch hatte er etwas an sich, das bewirkte, dass sie sich nicht wirklich fürchtete - etwas, das darauf bestand, dass er ihr nicht wehtun würde. Dass er ihr niemals wehtun würde.
    Was dumm von ihr war. Alle Dominanten taten denen weh, die unter ihnen standen. Das hatte man ihr mehr als
einmal eingebläut. Ja, sie heilte jetzt schneller, aber es war immer noch unangenehm, Schmerzen zu erleiden. Aber ganz gleich, wie intensiv sie versuchte, sich einzureden, sie sollte Angst vor ihm haben, einem Dominanten unter Dominanten, einem fremden Mann, den sie vor gestern Abend (oder um

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