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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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für dich empfand. Ich
dachte, ich war derjenige, der dich wegschickte, weil Sarai dich liebte. Hast du das nicht gesagt?«
    »¡Cabrón!« Sie stampfte auf. »Hijo de puta.«
    Schwer zu glauben, dass sie zweihundert Jahre alt war und nicht das junge Mädchen, wie das sie aussah und als das sie handelte. Wie Peter Pan war sie nie erwachsen geworden.
    »Sie liebte mich . An Ende hat sie sich für mich entschieden. Deshalb ist sie bei mir und nicht bei dir. Aber«, sie hob einen Zeigefinger hoch, »du wolltest mich haben. Deshalb hat sie mich weggeschickt. Du wolltest mich haben, und das hat sie geärgert. Ich war jung und hilflos, ein Kind in euer Obhut, und du wolltest mich haben.«
    »Wieso sollte ich dich wollen?«, fragte er sie kalt. »Ich hatte Sarai, die mehr Frau war, als du je sein könntest. Ich wollte Sarai; für Sarai lebte und starb ich. Du warst niemals mehr für mich als eines der streunenden Tiere, um die Sarai sich kümmern wollte.«
    Er ließ seine Wahrheit in ihren Ohren klirren, und als sie die Hände hob, Hände voller Magie, versuchte er nicht einmal, sich zu verteidigen. Er war sicher, dass sie ihn nicht umbringen würde - nicht, bevor sie ihn überzeugt hatte, dass sie Recht hatte. Oder bis er sie wirklich wütend machte.
    Die Ehre verlangte es, dass er so lange um sein Leben kämpfte, wie er konnte, und versuchte, die Gefahr aufzuhalten, die er zum Marrok gebracht hatte. Alles bis auf den Tod konnte Asil verkraften. Und während sie sich auf ihn konzentrierte, achtete sie nicht darauf, was er und Sarai taten - und was noch wichtiger war, sie achtete nicht auf Bran.
    Aber Sarais Wölfin war nicht so hoffnungsvoll. Bevor
ihn die Macht der Hexe traf, schickte sie ihm Bilder von Dingen, die sie gesehen hatte - von Opfern der Hexe. Dinge, die ihn seine ursprüngliche Einschätzung, dass alles in Ordnung war, solange sie ihn nicht umbrachte, hinterfragen ließ.
    Wenn er noch einen Beweis gebraucht hätte, dass er es nur mit einem Schatten seiner Gefährtin zu tun hatte, hätte er ihn in diesem Augenblick bekommen. Sarai hätte gewusst, dass es nicht half, ihm im Vorhinein Angst einzujagen. Aber es erinnerte ihn daran, dass sie seinen Schmerz ebenfalls spüren würde, wenn er sie nicht blockierte. Und selbst, wenn sie nur ein Schatten war, er wollte nicht, dass man ihr wehtat. Er zog die Schilde hoch, um Sarai auszublocken, knapp bevor ihn die Hexe mit mehr Wut als Finesse traf.
    Er schrie auf, weil er nicht gewappnet war, weil es mehr schmerzte, als er sich hatte vorstellen können, und weil sein Wolf zu dem Schluss kam, dass er nicht alles still hinnehmen würde.
    In diesem Augenblick anzugreifen, war ebenso zwingend wie dumm. Die Schmerzen vervierfachten sich und brannten entlang von Nervenenden, von denen er sich intensiv wünschte, er würde sie nicht besitzen. Die Zeit dehnte sich, Sekunden wurden zu Stunden, bis er nur noch in einem Fegefeuer der Qualen existierte. Dann hörte es auf. Er wurde schlaff, als er die Veränderung vollendete. Es war nur ein Augenblick, ein Moment der Freiheit, den Sarai ihm erkaufte, als sie den Schmerz für ihn annahm. Dann war er in Wolfsgestalt, stand zwei Fuß von Mariposa entfernt und konnte seinen Körper vollkommen beherrschen.
    Zum ersten Mal sah Mariposa verängstigt aus, und
er verschlang diese Angst, als wäre sie frisches, blutiges Fleisch. Er hielt inne, um ihre Furcht zu genießen, bevor er sich auf die Hexe stürzte. Aber das ließ ihr einen Augenblick zu lange, denn sie hatte Zeit, den Namen seiner Gefährtin zu rufen.
    »Sarai!«
    Und sein offenes Maul traf Fell statt Haut, stieß auf Sarais Blut und nicht das von Mariposa. Als seine Zähne tief einsanken, durchzuckte ihn erneut der Schmerz von Mariposas Magie und hörte erst wieder auf, als Bran eingriff.
     
    »Dieses Zeug ist nicht mal besonders widerlich«, sagte Anna zu Charles. »Wenn ich, sagen wir mal, fünf wäre und immer noch klebriges süßes Zeug mögen würde, würde es mir sogar schmecken.«
    Ihre Stimme war kaum ein Flüstern, als sie an der gefriergetrockneten Eiskrem knabberte. Er hatte sie offenbar überzeugen können, dass es wichtig war, weiterhin Kalorien zu sich zu nehmen. Schade, dass sie das Eis auch an Walter und ihn verfütterte. Obwohl Walter das Zeug zu mögen schien.
    Charles knurrte, als er auf die kleinen Gestalten im Tal blickte, die dort entlangwanderten. Der Wind wehte hin und wieder ein Wort zu ihnen herüber, aber er kam aus der falschen Richtung, um die anderen

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