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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ihre Provokation reagierte. »Ich habe keine Schuhe für dich, und ich würde es vorziehen, dir nicht die Füße abschneiden zu müssen, weil sie erfroren sind.«
    »Ja.« Bran sprach das nur schleppend aus, beinahe so, als wäre er betrunken.
    Sie wartete, dass er es tat, aber schließlich gab sie ein ungeduldiges Geräusch von sich und sagte: »Also tu es.«
    Bevor er die Veränderung vollendet hatte, winkte sie Sarai zu sich und stieg auf ihren Rücken, als wäre ihr Hüter ein Esel. Asil verbiss sich seinen Zorn - ein Zorn, der zu groß war für diesen kleinen Angriff auf die Würde von Sarai-die-nicht-Sarai-war. Er warf Bran einen nervösen Blick zu und strengte sich gewaltig an, um ruhig zu bleiben.
    »Wenn er damit fertig ist, sich zu verändern, könnt ihr beiden uns einholen.«
    Sarai streifte ihn erneut und ließ eine Flut von Zärtlichkeit und Sorge zurück. Sobald sie außer Sicht war, spürte er diesen tückischen Zorn, der immer stärker wurde - als hätte Sarais Gegenwart Bran beruhigt, als wäre sie immer noch die Omega, die sie einmal gewesen war... und warum auch nicht?
    Er fiel auf ein Knie und senkte den Kopf, hoffte leidenschaftlich, wenn sich der andere Werwolf erhob, würde er immer noch gebunden sein, durch die Hexe oder durch seine eigene Willenskraft.
    Obwohl er nicht wagte, es mit der angemessenen Bewegung zu machen, und es lange her war, seit er ein guter
Muslim gewesen war, konnte er den Impuls zu beten nicht aufhalten. »Allahu akbar -«
     
    Die Hexe riss die Hände hoch, und trotz der Entfernung konnte Charles den Makel ihrer Magie spüren - korrupte, schwärende Magie -, aber sie war mächtig. Sehr mächtig.
    Charles sah seinen Vater fallen - und dann war Bran verschwunden.
    Er erstarrte, so schnell geschah es. Die kühle Präsenz, die da gewesen war, so lange er sich erinnern konnte, hinterließ eine dröhnende, leere Stille. Seine Lunge wollte sich zunächst nicht regen, aber plötzlich konnte er wieder atmen, und Bruder Wolf wollte nur noch zum Himmel aufheulen.
    Charles kämpfte und kämpfte, um Bruder Wolf zurückzuhalten, aber er verspürte eine Unterströmung wilder Wut, wie er sie nie zuvor empfunden hatte, tiefer und dunkler als seine üblichen gewalttätigen Bedürfnisse; und er verstand, oder er hoffte, dass er es tat.
    Bran war nicht weg. Er hatte sich verändert.
    Sein Vater sprach überwiegend von der Gegenwart oder der nahen Gegenwart. Zehn Jahre, zwanzig, aber nicht hundert oder mehr. Es war etwas, was Charles zu schätzen gelernt hatte, als er selbst älter geworden war.
    Aber Samuel ließ sich manchmal überreden, seinem jüngeren Bruder Geschichten zu erzählen. Und Bran als Berserker war eine seiner liebsten Geschichten gewesen, bis er alt genug geworden war, um zu verstehen, dass es sich nicht nur um eine Geschichte handelte. Wenn diese Geschichte nicht gewesen wäre, hätte er sich vielleicht dazu verleiten lassen, die Dunkelheit, die in ihn sickerte,
zu übersehen, er hätte vielleicht gedacht, Bran wäre wirklich gebrochen worden.
    Er nutzte seine Hoffnung, um Bruder Wolf zu beruhigen, und suchte nach der Rudelmagie, die sie in der Obhut des Alpha wiegte. Er suchte und suchte und schließlich fand er sie, beinahe vollkommen abgeschaltet, und nur ein wenig von dieser giftigen Wut kam hindurch. Bran lebte noch.
    Aber als was?

14
    O bwohl Charles am liebsten den Abhang hinuntergerannt wäre, sobald die Hexe nicht mehr zu sehen war, führte er die anderen in einem langsamen, beherrschten Trab, mit dem auch Anna in ihren Schneeschuhen leicht Schritt halten konnte.
    Als sie näher kamen, verbargen Bäume und Unterholz den Platz, wo Asil und sein Vater warteten. Neugierig wurde Charles langsamer und blieb schließlich stehen.
    Er sah Anna und dann Walter an. Sie nickte und hockte sich hin. Walter ließ sich nieder wie der alte Soldat, der er war. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre Charles geblieben, wo er war. Er hätte Annas Leben nicht wegen einer Ahnung aufs Spiel gesetzt. Aber Walter würde sich um sie kümmern, falls ihm etwas zustieße, also konnte Charles ein Risiko eingehen.
    Als Charles sich zeigte, hatte Asil sein Gebet gerade beendet, blieb aber dort knien, wo er war, und hatte den Kopf gesenkt - als versuchte er sehr angestrengt, den Marrok nicht aufzuregen.
    »Langsam«, murmelte Asil, ohne aufzublicken. Asil hatte immer scharfe Ohren gehabt - oder vielleicht hatte er auch Charles’ Witterung aufgenommen. »Wir sind an
sie gebunden, dein Vater und ich.

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