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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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werde sehen, was wir tun können.«
    Bran öffnete seine Brieftasche und reichte dem Alpha eine Karte. »Ruf nächste Woche Charles an und verabrede ein Treffen zwischen ihm und eurem Buchhalter. Wenn nötig, können wir euch ein Darlehen geben. Es ist gefährlich, wenn Werwölfe hungrig und verzweifelt sind.«
    Boyd nickte.
    Nachdem die Angelegenheiten des Marrok offenbar abgeschlossen waren, drängten sich die anderen beiden Wölfe an Anna vorbei, wobei George bewusst gegen sie stieß. Sie wich vor ihm zurück und schlang instinktiv die Arme um den Oberkörper. Er bedachte sie mit einem höhnischen Grinsen, das die anderen nicht sehen konnten.
    »Illegitimis nil carborundum«, murmelte sie. Es war dumm. Sie wusste es schon, bevor George zuschlug.
    Sie duckte sich und wich seiner Faust aus. Statt in ihrem Bauch zu landen, traf der wuchtige Schlag sie an der Schulter. Der kleine Eingang gab ihr nicht viel Raum, um einem zweiten Schlag auszuweichen.
    Es kam zu keinem zweiten Schlag.
    Boyd hatte George bereits am Boden und hielt ein Knie in seinen Rücken gedrückt. George kämpfte nicht gegen ihn an, sondern presste nur heraus: »Sie soll das nicht tun. Leo hat gesagt: kein Latein. Das weißt du doch.«

    Sobald Anna erkannt hatte, dass niemand im Pack außer Isabella, die sie für eine Freundin gehalten hatte, Latein sprach, hatte sie es für ihren leisen Trotz benutzt. Leo hatte eine Weile gebraucht, um das herauszufinden.
    »Leo ist tot«, sagte Boyd sehr leise, den Mund dicht an Georges Ohr. »Neue Regeln. Wenn du klug genug bist, um überleben zu wollen, wirst du Charles’ Gefährtin nicht schlagen, besonders nicht in Anwesenheit seines Vaters.«
    »Du lässt dich von den Bastarden nicht zermürben?«, fragte Bran aus dem Eingang. Er sah sie an, wie man ein Kind ansehen würde, das sich als unerwartet schlau erwiesen hatte. »Das ist schreckliches Latein, und an deiner Aussprache solltest du ebenfalls arbeiten.«
    »Es ist die Schuld meines Vaters«, berichtete sie und rieb sich die Schulter. Der blaue Fleck würde morgen wieder weg sein, aber im Augenblick tat es weh. »Er hat in der Schule ein paar Jahre Latein gelernt und es benutzt, um sich zu amüsieren. Alle in meiner Familie haben etwas davon aufgeschnappt. Sein Lieblingsspruch war ›Interdum feror cupidine partium magnarum europe vincendarum‹.«
    »›Manchmal habe ich den Drang, große Teile von Europa zu erobern?‹«, fragte Boyd ein wenig ungläubig. Isabella war offenbar nicht die Einzige im Rudel gewesen, die ihren Trotz verstanden hatte.
    Sie nickte. »Er hat das immer nur gesagt, wenn mein Bruder und ich uns besonders schrecklich benommen haben.«
    »Aber es war sein Lieblingsspruch?«, sagte Bran und sah sie an, als wäre sie ein Käfer... aber ein Käfer, über den er sich irgendwie freute.
    »Mein Bruder war eine Pest.«
    Er lächelte träge und sah Charles nun viel ähnlicher.

    »Was soll ich mit dem da machen?«, fragte Boyd und wies mit dem Kinn auf George.
    Brans Lächeln verschwand, und er sah Anna an. »Willst du, dass ich ihn umbringe?«
    Schweigen senkte sich herab, als alle auf ihre Antwort warteten. Zum ersten Mal erkannte sie, dass die Angst, die sie gerochen hatte, nicht nur die ihre war. Der Marrok machte allen Angst.
    »Nein«, log sie. Sie wollte nur ihre Sachen zusammenpacken und es hinter sich bringen, damit sie George und seinesgleichen nie wieder sehen musste. »Nein.« Diesmal meinte sie es ernst.
    Bran legte den Kopf schief, und sie sah, wie sich seine Augen veränderten, nur ein kleines bisschen, schimmerndes Gold im trüben Licht des Treppenhauses. »Lass ihn aufstehen.«
    Sie wartete, bis alle in ihrer Wohnung waren, bevor sie den Treppenabsatz verließ. Bran zog ihren Futon bis auf die nackte Matratze ab. Es war in etwa so, als beobachtete man den Präsidenten dabei, den Rasen des Weißen Hauses zu mähen oder den Müll rauszutragen.
    Boyd kam auf sie zu und reichte ihr den Scheck, den sie an der Kühlschranktür gelassen hatte - ihren letzten Gehaltsscheck. »Den wirst du mitnehmen wollen.«
    Sie nahm das Papier und steckte es in die Hosentasche. »Danke.«
    »Wir sind dir alle etwas schuldig«, sagte er. »Keiner von uns konnte sich mit dem Marrok in Verbindung setzen, als es anfing, problematisch zu werden. Leo hat es verboten. Ich kann dir nicht sagen, wie viele Stunden ich damit verbracht habe, das Telefon anzustarren und zu versuchen, Leos Zugriff auf mich zu brechen.«

    Sie war so verdutzt, dass sie ihm nun

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