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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gelernt, ihr mehr Glauben zu schenken als ihren Ohren.
    Sie schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen, aber sie nahm die Blumen und ging in die Küche, wo sie stehen blieb. Sie hatte keine Ahnung, wo sie eine Vase finden würde. Dann hörte sie ein Geräusch hinter sich, und er stellte einen der Keramikkrüge aus dem Wohnzimmer auf die Arbeitsplatte.
    »Das sollte so ziemlich die richtige Größe sein«, sagte er. Als sie einfach nur stehen blieb, füllte er den Krug selbst mit Wasser. Langsam - um sie nicht zu erschrecken, dachte sie - nahm er den Strauß, schnitt die Enden der Stiele noch einmal ab und arrangierte die Blumen mit mehr Geschwindigkeit als Kunstfertigkeit.
    Sie brauchte einige Zeit, um sich von ihrem plötzlichen Schrecken zu erholen, dem Scham über ihre Feigheit gefolgt war. Und sie wollte es nicht noch schlimmer machen, indem sie das Falsche sagte. Oder das Falsche tat.
    »Es tut mir leid«, sagte sie schließlich. Ihr Magen war so verkrampft, dass es ihr schwerfiel zu atmen. »Ich weiß nicht, warum ich so dumm reagiere.«
    Er hörte auf, den besten Platz für die letzte Blume zu suchen - eine fliederfarbene. Langsam, so dass sie viel Zeit
hatte, zurückzuweichen, legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. »Du kennst mich nicht einmal eine Woche«, sagte er. »Ganz gleich, ob es sich manchmal anders anfühlt. Nicht annähernd genug Zeit, um zu lernen, mir zu vertrauen. Es ist alles in Ordnung, Anna. Ich habe Geduld. Und ich werde dir ganz bestimmt nicht wehtun, wenn ich es vermeiden kann.«
    Sie blickte auf, erwartete schwarze Augen und hatte stattdessen goldene vor sich. Aber seine Hand auf ihr war immer noch sanft, selbst jetzt, da der Wolf so nahe war.
    »Ich bin es, dem es leid tut«, sagte er. Er entschuldigte sich, dachte sie, ebenso für den Wolf wie für seinen kurzen Wutausbruch. »Für mich ist das auch alles neu.« Er grinste sie an, ganz kurz nur, dann war es wieder vorbei. Der seltsam jungenhafte Ausdruck ließ ihn trotz einer gewissen Schärfe verlegen aussehen. »Ich bin nicht daran gewöhnt, eifersüchtig zu sein oder mich so wenig beherrschen zu können. Das kommt nicht nur von den Wunden, obwohl die nicht gerade helfen.«
    Sie standen eine Weile länger da, seine Hand unter ihrem Kinn. Anna hatte Angst, sich zu bewegen, denn sie befürchtete, die Wut zu provozieren, die seine Augen wolfsgelb bleiben ließ, oder etwas zu tun, das ihm auf die Weise wehtun würde, wie sie ihm mit ihrem Zurückzucken wehgetan hatte. Sie wusste nicht, worauf Charles wartete.
    Er sprach als Erster.
    »Mein Vater sagte mir, dass dich etwas beunruhigt hat, als du heute früh aus der Kirche kamst. War es Asil? Oder etwas anderes?«
    Sie machte einen Schritt zur Seite. Er ließ sie los, aber seine Hand glitt von ihrem Gesicht zu ihrer Schulter, und sie konnte sich nicht dazu überwinden, noch einen weiteren
Schritt zu machen und diese Berührung zu verlieren. Er würde sie für eine neurotische Idiotin halten, wenn sie sich nicht besser in den Griff bekam. »Mich hat nichts gestört. Es geht mir gut.«
    Er seufzte. »Acht Worte und zwei Lügen, Anna. Ich werde dir beibringen, wie man eine Lüge riecht, dann wirst du es bei mir nicht mehr versuchen.« Er zog die Hand zurück, und sie hätte über den Verlust des Körperkontaktes weinen können, obwohl ein Teil von ihr nichts mit ihm zu tun haben wollte. »Du kannst mir einfach sagen, dass du nicht darüber sprechen willst.«
    Anna war ihrer selbst müde, rieb sich das Gesicht und schnaubte wie ein erschöpftes Pferd. Schließlich hob sie den Blick und sah ihn wieder an. »Ich bin ein einziges Durcheinander«, sagte sie. »Die meiste Zeit weiß ich nicht einmal, was ich empfinde und warum - und über den Rest möchte ich wirklich noch nicht reden.« Oder jemals. Egal mit wem. Sie war ein dummer Feigling und hatte sich in eine Situation gebracht, in der sie hilflos war. Wenn sie aus den Bergen zurückkamen, würde sie Arbeit suchen. Mit etwas Geld auf der Bank und etwas Konstruktivem zu tun konnte sie sich besser orientieren.
    Er legte den Kopf schief. »Das kann ich verstehen. Du bist aus allem herausgerissen worden, was du kennst, befindest dich unter Fremden, und alle Regeln, die du kanntest, wurden dir unter den Füßen weggezogen. Es wird einige Zeit brauchen, dich daran zu gewöhnen. Wenn du wegen irgendetwas Fragen hast, frag einfach. Wenn du nicht mit mir sprechen willst, kannst du meinen Vater rufen oder... Sage? Hast du Sage

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