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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gesprochen.«
    »Idiot«, fauchte Charles, dann schüttelte er den Kopf. »Nicht du. Leo. Warum solltest... ich nehme an, er dachte, deine Familie würde sich dagegen stellen, wie sie dich behandelten, und Alarm schlagen - und ich hoffe, dass er damit Recht gehabt hätte. Wenn du sie jetzt gleich anrufen willst, tu das. Oder wir können, wenn wir von dieser Sache zurückkehren, zu deiner Familie fliegen und sie besuchen. Einige Dinge sollte man am besten von Angesicht zu Angesicht erklären.«
    Sie spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte und versuchte plötzliche dumme Tränen zurückzublinzeln. »Tut mir leid«, brachte sie heraus.
    Er beugte sich zu ihr, aber bevor er etwas sagen konnte, hörten sie das unmissverständliche Geräusch eines Autos, das aufs Haus zukam.
    Tag klopfte nicht, sondern wehte herein wie ein warmer Blizzard, eine Papiertüte in der einen und eine Landkarte in der anderen Hand.
    »Da seid ihr ja.« Er blieb stehen und schnupperte anerkennend. »Sagt mir bitte, dass es genug für einen Dritten gibt. Ich habe Dinge für euch erledigt und keinen Bissen zu essen bekommen.«

    »Bedien dich«, sagte Charles trocken, da Tag die Tüten fallen gelassen hatte und bereits in der Küche war.
    Anna hörte ihn einen Moment lang herumklappern, dann kam er mit drei Schalen Eintopf in seinen großen Händen ins Esszimmer. Er stellte eine vor Anna ab, eine vor Charles und eine auf einen Platz neben Charles. Noch ein kurzer Besuch in der Küche, und er brachte drei Gläser Milch und Löffel mit. Dabei trug er die Dinge so professionell, dass Anna davon ausging, er habe wohl irgendwann eine Zeit lang als Kellner gearbeitet.
    Als er sich hinsetzte, behielt er Charles im Auge, und Anna bemerkte etwas, das sie unbewusst schon länger erkannt hatte: Trotz seiner lässigen Haltung hatte Tag Angst vor Charles, ebenso wie Sage Angst gehabt hatte, »Charlie« hin oder her.
    Es gab einen Grund dafür, dachte Anna, dass Brans Gefährtin Leah gekommen war, als sie wusste, dass Charles woanders beschäftigt war, und weshalb sie das Haus nicht kannte. Anna hatte Heathers Furcht bemerkt, aber Heather war ein Mensch. Die anderen waren alle Werwölfe, und ihre Reaktion bestand in feinen Details der Körpersprache wie Tags Wachsamkeit.
    Tag aß ein paar Löffel mit einem Schlürfen, für das Annas Mutter ihm einen Klaps auf die Hand gegeben hätte, dann sagte er zu Charles: »Sie muss aufgefüttert werden. Leo konnte sich nie gut um die Geschenke kümmern, die er erhielt.«
    »Er erhielt Anna nicht«, sagte Charles. »Er hat sie gejagt.«
    Tags Miene erstarrte. »Er hat eine Omega durch Zwang verändert?«
    Schock, dachte Anna, und Unglauben.

    »Nein«, sagte Charles. »Er hat sie gejagt, und als er sie fand, hat er ihr einen Verrückten hinterhergeschickt.«
    »Man muss wirklich verrückt sein, um eine Omega anzugreifen. Hast du ihn umgebracht?« Die Lässigkeit in Tags Stimme klang ein wenig zu gewollt, um echt zu sein.
    »Ja.«
    »Und Leo auch?«
    »Ja.«
    »Gut.« Tag schaute sie an, ohne ihr in die Augen zu sehen, dann aß er weiter.
    »Ich war damals keine Omega«, sagte Anna. »Ich war ein Mensch.«
    Charles lächelte dünn und fing an, seinen Eintopf zu essen. »Du kamst schon als Omega auf die Welt, genau wie mein Vater von seinem ersten Schritt an dominant und gefährlich war, Mensch oder nicht. Ein Werwolf zu werden bringt diese Eigenschaften nur mehr an die Oberfläche, und das Alter poliert sie.«
    »Das weiß sie nicht?«, fragte Tag.
    »Leo hat sein Bestes getan, sie unwissend zu lassen, um sie besser unterdrücken zu können«, antwortete Charles.
    Tag zog eine buschige Braue hoch und schaute Anna noch einmal an. »Ich habe Leo nie gemocht; zu verdammt hinterhältig. Es ist schwer für einen dominanten Wolf, einem unterwürfigen Wolf wehzutun, wenn er noch bei Verstand ist - unsere Instinkte sagen uns, dass wir sie beschützen müssen. Und Omega geht noch einen Schritt weiter. Als du ein Mensch warst, warst du noch zerbrechlicher als jetzt - das intensiviert den Instinkt noch. Um einen menschlichen Omega anzugreifen, braucht es wirklich einen tollwütigen Hund - einen Wolf, der vom Töten besessen ist.«

    Beide Männer hatten wieder begonnen zu essen, als Anna sich entschloss, diese Aussage in Frage zu stellen. »Keiner von den Wölfen in Leos Pack schien Schwierigkeiten damit zu haben, mir wehzutun.«
    Tags Blick traf den von Charles, und sie erinnerte sich, dass unter der schnodderigen Freundlichkeit ein

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