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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Zweck wie Unterwürfige, nur noch mehr, oder?«

    Asil lachte, diesmal ein echtes Lachen. »Jetzt muss ich mich verteidigen und sagen: ›Selbstverständlich bin ich vernünftig genug, um Angst zu haben‹?«
    Charles, der von den Spielchen genug hatte, seufzte nur. »Es gibt einen Unterschied zwischen Unterwürfigen und Omegas. Ich kann ihn spüren. Aber ich weiß nicht, was er bedeutet. Statt irgendjemandes Anweisungen zu befolgen, folgt sie niemandem. Das habe ich verstanden.«
    »Ein Omega hat all die Beschützerinstinkte eines Alpha und keine seiner gewalttätigen Tendenzen«, sagte Asil, eindeutig verärgert, wieder zum Thema zurückgeholt zu werden. »Deine Anna wird dich ordentlich beschäftigen und dafür sorgen, dass alle in ihrem Pack glücklich sind und vor allem geschützt werden, was ihnen schaden könnte.«
    Und das war es. Er konnte die Fäden nun beinahe zusammenführen. Annas Wolf war nicht gewalttätig... nur stark und beschützend. Wie hatte Annas Anpassung daran, ein Werwolf zu sein - und ihr systematischer Missbrauch - sich auf ihre Wölfin ausgewirkt?
    Charles dachte laut und sagte: »Schmerz macht einen Dominanten gewalttätiger, während er einem unterwürfigen Wolf das Gegenteil antut. Was geschieht mit einem Omega, der gefoltert wird?« Wenn er mehr an Asil gedacht hätte als an Anna, hätte er es nie so ausgedrückt.
    Der Maure wurde blass, und sein Geruch fluktuierte heftig. Er sprang auf, stieß dabei seinen Stuhl um und ließ den Tisch bis zur gegenüberliegenden Wand fliegen, wo er auf die Seite fiel.
    Charles stand langsam auf und stellte seine Teetasse auf die Arbeitsplatte neben sich. »Ich muss mich entschuldigen, Asil. Ich wollte dich nicht an Dinge erinnern, die lieber vergessen werden sollten.«

    Asil stand einen Moment lang einfach da, kurz davor anzugreifen, dann entspannte er die Muskeln und sah nur noch müde aus, müde bis tief in seine Seele. Ohne ein Wort verließ er das Zimmer.
    Charles spülte seine Tasse aus und stellte sie umgekehrt auf die Spüle. Normalerweise war er nicht so achtlos. Asils Gefährtin war gestorben, war zu Tode gefoltert worden von einer Hexe, die ihre Schmerzen und ihren Tod benutzt hatte, um Macht zu erhalten. Er mochte Asil ärgerlich finden - besonders seine letzte und wirksamste Methode, ihn zu quälen: Anna -, doch er würde nie bewusst von Asils Gefährtin und ihrem Tod sprechen, um ihn zu verwunden. Aber mit weiteren Entschuldigungen würde er nichts erreichen.
    Er flüsterte eine leise Bitte um Segen für das Haus, wie der Bruder seiner Mutter es ihn gelehrt hatte, und ging.
     
    Anna war froh, dass Charles diesmal fuhr. Die vereisten Straßen schienen ihn nicht weiter zu stören, obwohl sie genug ins Rutschen gerieten, dass sie die Nägel in den Griff grub, der oberhalb des Fensters in ihrer Tür angebracht war.
    Er hatte an diesem Morgen nichts weiter zu ihr gesagt, nachdem er von seinem Gespräch mit dem Ranger zurückgekehrt war. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, als wäre der sanfte, humorvolle Mann, neben dem sie aufgewacht war, verschwunden.
    Ihre Schuld.
    Sie hatte nicht erwartet, so viel zu empfinden, nachdem sie ihre Wölfin schlafen geschickt hatte, während sie sich duschte. Sie brauchten beide eine Pause, nachdem sie dieses feine Gleichgewicht aufrechterhalten hatten, und sie
hatte einfach erwartet, dass die Wölfin diese Knochen zermalmende Not mitnehmen würde. Anna hatte noch nie so für einen Mann empfunden - und es war gleichermaßen peinlich und beängstigend.
    Sie hatte sich lange geduscht, aber das Gefühl war nicht verschwunden. Es wäre vielleicht in Ordnung für sie gewesen, wenn er nach dem Aufwachen nicht so verspielt gewesen wäre - aber sie bezweifelte das. Ein so intensives Gefühl machte einen schrecklich verwundbar, und sie hatte Angst, dass sie es nicht verbergen konnte.
    Als sie die Dusche verließ, war sie so sehr bemüht gewesen, es ihn nicht wissen zu lassen, dass ihr nicht aufgefallen war, wie ihre Schüchternheit... und ihre Angst... sich auf ihn auswirkten. Er hatte seine eigenen Schlüsse gezogen - und sie fürchtete, dass es die falschen waren.
    Sie warf einen kurzen Blick zu seinem verschlossenen Gesicht. Sie hatte keine Ahnung, wie sie das wiedergutmachen sollte. Die Bewegung brachte ihr Gesicht dichter an die geliehene Kleidung. Sie hob den Arm, schnupperte am Ärmel des Hemds, das sie trug, und zog die Nase kraus.
    Sie glaubte nicht, dass er den Blick von der Straße genommen hatte, aber er

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