Schatten ueber Broughton House
gesagt ergeht es mir genauso. Dein Ruf hingegen bedeutet mir sehr viel. Und auch der meine. Am meisten jedoch bedeutest du mir und unser gemeinsames Leben. Megan, ich liebe dich. Ich möchte bis ans Ende meiner Tage mit dir zusammen sein.“ Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr: „Willst du mich heiraten?“ Megan konnte nicht anders, als über das ganze Gesicht zu strahlen. „Oh,Theo!“ Ihr kamen die Tränen vor Glück, und der Hals war ihr wie zugeschnürt. „Ich liebe dich auch. Mehr als alles auf der Welt. Und ich kann dir kaum sagen, wie viel es mir bedeutet, dass du mich heiraten willst.“
Sie hob die Hand und berührte zärtlich seine Wange. „Bloß wirst du eines Tages ein Duke sein. Du kannst keine Bürgerliche heiraten. Noch dazu eine Amerikanerin.“
„Warum denn nicht?“, erwiderte Theo. „Du tust gerade so, als sei ich eine königliche Hoheit oder dergleichen. Bin ich aber nicht. Ich bin einfach nur ich selbst.“
„Aber deine Familie - du bist es ihnen schuldig, eine gute Partie zu machen.“
„Oh, es wird eine sehr gute Partie werden, das verspreche ich dir.“
„Du weißt ganz genau, was ich meine!“, rief Megan verzweifelt. „Eine für einen Duke standesgemäße Partie. Deine Eltern ..."
„Meine Eltern mögen dich sehr. Sie sind hell erfreut.“
Megan schaute ihn verdutzt an. „Du meinst ... du hast es ihnen gesagt?“
„Natürlich. Ich habe gestern mit Mutter gesprochen. Sie hat mir diesen Ring für dich gegeben.“
Aus seinem Gehrock holte er einen goldenen Ring hervor, in den ein prächtiger Rubin gefasst war.
„Er gehörte der Mutter meines Vaters. Als sie starb, hinterließ sie ihn meiner Mutter - nicht, weil sie meine Mutter mochte, oh nein, keineswegs, denn Großmutter war ein ziemlicher Drachen und der Ansicht, mein Vater hätte weit unter seinem Stand und seiner Würde geheiratet, weshalb meine Mutter den Ring auch nie getragen hat. Doch die Tradition will es, dass er von Duchess zu Duchess weitergereicht wird. Und da du die nächste Duchess sein wirst, fand sie es nur passend, dass du ihn zu deiner Verlobung bekommen solltest.“
Theo reichte Megan den Ring. Sie konnte sehen, dass seine Finger vor Aufregung zitterten, und der bloße Gedanke ließ sie dahinschmelzen. Ihr war, als wolle ihr das Herz übergehen.
„Oh, Theo! “ Tränen schimmerten ihr in den Augen. Sie wollte die Hand ausstrecken, hob sie dann aber an ihre Lippen und brachte kein Wort mehr hervor.
„Bitte. Nimm ihn, Megan. Sag mir, dass du mich heiraten wirst. Wenn dir der Titel Sorgen bereitet, werde ich ihn an Reed abtreten. Das lässt sich schon machen.“
„Oh,Theo! “, rief Megan abermals, und nun strömten ihr endlich die Tränen über die Wangen, sie warf sich an seine Brust und schlang die Arme um seinen Hals. „Ja! Ja, natürlich will ich dich heiraten!“
Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. „Gott sei Dank. Du fingst an, mir ernstlich Sorgen zu bereiten.“ Er zog sie fest an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, bevor er sich wieder von ihr löste, ihre Hand nahm und ihr den Ring ansteckte. „Ich dachte schon, du würdest darauf bestehen, dass ich mit dir nach New York ziehe und mir Arbeit suche.“
Megan lachte unter Tränen. „Es ist mir ganz gleich, wo wir leben oder was du tust. Ich würde dir überallhin folgen - nach China oder Afrika oder bis an den Nordpol. Solange ich nur mit dir zusammen sein kann.“
„Dann sind wir uns also einig“, stellte er schmunzelnd fest. „Ausnahmsweise.“
„Ja, gewöhne dich besser nicht daran“, warnte Megan ihn. „Das werde ich nicht“, versprach er und sah ihr tief in die Augen. „Aber ich werde es mir zur Gewohnheit machen, dich zu lieben.“
Und damit zog er sie an sich, und sie küssten einander lang und innig.
- ENDE -
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