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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Was ist mit uns?“
    „Er ist ein guter Mann“, stellte Dennis ruhig fest. „Du solltest wissen, dass ... wenn ich die Wahl darüber hätte, wen meine Schwester heiraten sollte, so würde ich dir zu Theo raten.“
    Megan lächelte und war sich nicht bewusst, dass ihre Augen dabei jedoch traurig blickten. „Ich heirate Theo nicht. Rede doch keinen Unsinn.“
    „Liebst du ihn denn?“
    Megan fuhr herum und schaute dann ihren Bruder an. „Dennis ...“
    „Ja?“
    „Und was, wenn ich ihn liebte? Es wäre einerlei - aber wie solltest du das verstehen? Ich habe es selbst erst verstanden, nachdem ich eine Weile hier war. Theo wird eines Tages ein Duke sein. Er trägt Verantwortung. Es gibt gewisse Erwartungen, die er zu erfüllen hat.“
    „Ich hätte mir nie träumen lassen, dich einmal solchen Blödsinn reden zu hören“, erwiderte Dennis.
    Megan schnitt ihm eine Grimasse. „Ich bin nur realistisch -mehr nicht.“
    „Nein, du bist eher dumm. Oder du kennst Theo schlecht.“
    Megan funkelte ihren Bruder böse an und wollte gerade zu einer ungehaltenen Widerrede ansetzen, als Dennis rasch hinzufügte: „Die Morelands haben schon immer ganz nach Belieben geheiratet. Du musst dich hier nur umschauen und wirst sehen, dass ich recht habe.“
    „Ich weiß, dass sein Bruder und seine Schwestern nur ihrem Herzen gefolgt sind. Aber sie werden auch nicht eines Tages den Titel erben - das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen.“
    „Und was ist mit seinem Vater?“, fragte Dennis ruhig. „Theo hat mir erzählt, wie seine Eltern sich kennengelernt haben. Die Duchess war keineswegs eine adelige Dame - ja, nicht einmal jemand, den seine Familie oder Seinesgleichen als passende Wahl erachtet hätten. Sie hat sich für gesellschaftliche Reformen eingesetzt und war, was Theo einen Blaustrumpf nennt.“
    Megan sah ihren Bruder darauf nur schweigend an, denn was immer sie hatte erwidern wollen, war ihr auf den Lippen erstorben. Es stimmte. Die Duchess kam zwar aus einer respektablen Familie, doch ihr Vater war lediglich ein wissenschaftlich interessierter Gentleman ohne Rang und Titel.
    „Du rechnest nur deshalb mit dem Schlimmsten, weil du eigentlich Angst hast“, bemerkte Dennis. „Angst, er könne dich nicht genügend lieben, um dich zu heiraten.“
    Seine Worte trafen sie, und unwillkürlich legte Megan sich die Hand auf die Brust, als wolle sie sich vor einer drohenden Verwundung schützen. Hatte er recht? Von dem Moment an, da sie sich an den Traum erinnerte, hatte sie gewusst, dass sie Theo über alles liebte und ihr Schicksal es war, ihn bis ans Ende ihres Lebens zu lieben. Und sie hatte angenommen, dass er ihre Liebe erwiderte - wie hätte er sie sonst so leidenschaftlich und hingebungsvoll lieben können, wie er es in den letzten beiden Nächten getan hatte?
    Doch er hatte ihr nie gesagt, dass er sie liebe.
    Megan wurde sich bewusst, dass Dennis sie an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen und ihre größte Angst angesprochen hatte. Würde sie Theo verlieren, wenn dies alles vorüber war? Er war die Liebe ihres Lebens, aber was, wenn sie nicht die seine war?

20. KAPITEL
    Am frühen Abend brachen sie im Schutz der einsetzenden Dämmerung auf. Trotz lebhafter Einwände der beiden hatten sie Deirdre und Manco in Broughton House zurückgelassen, dennoch brauchten sie zwei Kutschen, um alle darin Platz zu finden. Barchester fuhr gemeinsam mit Reed und Tom Quick, die ihn nicht aus den Augen ließen, im ersten Wagen. Im zweiten folgten Dennis und Theo mit Megan und ihrem Vater.
    Sie hielten kurz vor dem Museum, stiegen geschwind aus und eilten die Straße entlang. Im Schatten der Bäume konnte man ihre dunklen Gestalten kaum ausmachen, während sie die Auffahrt hinauf und zur Rückseite des Hauses liefen.
    Als Theo ihre Hand ergriff, sah Megan ihn an und drückte all ihre Gefühle mit ihrem Blick aus. „Sei vorsichtig“, flüsterte sie.
    Er lächelte und hob ihre Hand an seine Lippen. „Versprochen.“ Er beugte sich zu ihr herab und fügte leise hinzu: „Ich bin kein Mann der großen Worte, aber ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde.“
    Megan schaute ihm nach, wie er den anderen durch den Garten folgte, und ihr wurde ganz beklommen zumute. Nur durch einen Tränenschleier konnte sie erkennen, wie er mit den anderen zur Hintertür des Museums ging, wo Barchester ihnen aufschloss. Megan und ihr Vater blieben zurück und warteten.
    Die Zeit schien kaum verstreichen zu wollen. Frank holte immer

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